Cnopfsche Klinik / Hallerwiese Nürnberg
Bildrechte: Diakoneo/ Cnopfsche Klinik / Hallerwiese Nürnberg
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Die Diakoneo Cnopfsche Klinik und die Klinik Hallerwiese in Nürnberg könnten vom Klinikum Nürnberg übernommen werden. Verhandlungen laufen.

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Hohes Defizit: Diakoneo sucht neue Betreiber für einige Kliniken

Hohes Defizit: Diakoneo sucht neue Betreiber für einige Kliniken

Klinikbetreiber Diakoneo sieht sich gezwungen, für die Cnopfsche Kinderklinik und die Geburtsklink Hallerwiese in Nürnberg, das Krankenhaus in Schwabach und das in Schwäbisch Hall neue Betreiber oder Partner zu suchen. Grund ist ein hohes Defizit.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten Franken am .

Die defizitären Krankenhäuser in Schwabach, Schwäbisch Hall und Nürnberg des Klinikbetreibers Diakoneo könnten an andere Gesellschaften abgegeben werden. Wie Diakoneo mitteilt, haben Aufsichtsrat und Kuratorium zugestimmt, dass Vertragsverhandlungen mit Klinikbetreibern über eine Beteiligung oder Übernahme geführt werden sollen.

Der Chef des evangelischen Sozialunternehmens Diakoneo, Mathias Hartmann, macht im Interview mit der Evangelischen Presseagentur (epd) keinen Hehl daraus, wen er für den Schuldigen hält: "Wir werden von den bundespolitischen Rahmenbedingungen zu diesem Schritt gezwungen." Seit Jahren schreiben die Diakoneo-Kliniken in Nürnberg und Schwäbisch-Hall Millionen-Verluste. Alle Versuche, diese Defizite in den Griff zu bekommen oder Defizit-Ausgleichszahlungen von den Kommunen zu erhalten, seien gescheitert. Als freigemeinnütziger Träger könne man so ein Minus nicht dauerhaft stemmen, sagte Hartmann. Die Abgabe der Klinikstandorte sei daher unvermeidbar.

Gespräche mit potenziellen Interessenten laufen

Seit Jahresbeginn habe Diakoneo für die beiden entsprechenden Krankenhäuser in Nürnberg, die Cnopfsche Kinderklinik und die Geburtsklinik Hallerwiese Partner oder auch Käufer gesucht. Dabei hat sich Diakoneo ans Klinikum Nürnberger gewandt. Nun werden ergebnisoffen Gespräche geführt. Das Klinikum Nürnberg ist eines der größten kommunalen Krankenhäuser Europas und prüft, ob es wirtschaftlich und rechtlich machbar ist, beide Kliniken zu übernehmen.

Für das Krankenhaus in Schwäbisch Hall gibt es zwei Interessenten, über die laut Hartmann noch genau verhandelt werden müsse: Zum einen den Landkreis Schwäbisch Hall, der gemeinsam mit den SRH Kliniken das Krankenhaus weiterbetreiben möchte. Zum anderen die Sana Kliniken AG, die laut epd als drittgrößte private Klinikgruppe Deutschlands eine Mehrheitsbeteiligung von 75,1 Prozent anbiete.

In Schwabach: Stadt als Mitgesellschafter

Für freigemeinnützige Klinik-Träger ist die finanzielle Situation seit Jahren mehr als angespannt. Während die allermeisten kommunalen Kliniken Defizit-Zahlungen von ihren Trägern erhalten, ist dies für freie Träger rechtlich schwierig – deshalb verweigern die Kommunen diese Zahlungen meistens. Bei der Diakoneo-Klinik in Schwabach ist die Lage ein wenig anders, die Kommune ist Mitgesellschafter. Dort führe man mit der Stadt intensive Gespräche zur Finanzsituation.

Diakoneo will "nachhaltige Zukunft" für Mitarbeitende schaffen

Spätestens im Herbst 2024 will sich Diakoneo mit den "potenziellen Partnern" über eine Beteiligung oder Übernahme einig sein. Besonders herausfordernd dabei sei, dass die Krankenhausreform seitens der Bundesregierung noch nicht beschlossen sei. Laut Hartmann halte man am Ziel fest, dass die neuen Klinik-Träger den Betrieb ab Januar 2025 übernehmen. Das Ziel sei aber "eine nachhaltige Zukunft für unsere Mitarbeitenden zu schaffen, eine optimale Gesundheitsversorgung vor Ort für die Patienten sicherzustellen und wirtschaftlich sinnvolle Entscheidungen zu treffen", sagte der Diakoneo-Vorstandsvorsitzende, "dafür tun wir alles in unserer Macht stehende."

Hartmann: Verzögerte Krankenhausreform schuld an Finanzmisere

Hartmann erläuterte im epd-Interview, die verschleppte Krankenhausreform des Bundes sei einer der Hauptgründe für die aktuelle Finanzmisere der Kliniken freigemeinnütziger Träger. Alleine im vergangenen Jahr hat Diakoneo insgesamt einen Verlust von 21,5 Millionen Euro verbucht, das Gros stammt nach Angaben von Hartmann aus dem Klinikbereich. Schon 2022 gab es ein Minus wegen der Kliniken, auch 2024 wird damit gerechnet. Angesichts solcher Zahlen dürfte klar sein, dass die Suche nach potenziellen Partnern oder neuen Trägern nicht einfach war und ist.

Diakoneo Krankenhaus in Neuendettelsau geschlossen

Erst im Dezember vergangenen Jahres war das Diakoneo Krankenhaus in Neuendettelsau für immer geschlossen worden. Nach der Schließung soll im ehemaligen Klinikgebäude ein medizinische Versorgungszentrum (MVZ), ebenfalls von Diakoneo betrieben, den Bürgerinnen und Bürgern medizinisch zur Verfügung stehen.

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