Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) hat gemeinsam mit Bayerns Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger (Freie Wähler) für die Stadt Schweinfurt und Schweinfurter Unternehmen im Rahmen eines "Acht-Punkte-Plans für Schweinfurt" Fördergelder in Höhe von 60 Millionen Euro zugesagt. Mit dem Geld sollen unter anderem Unternehmen vor Ort direkt unterstützt werden. Voraussetzung dafür ist, dass die Unternehmen Anträge für spezielle Projekte einreichen.
Neue Arbeitsplätze für Schweinfurt
Weiterhin soll die Stadt Geld für die Umwandlung von einstigen Flächen der US-Armee in Gewerbe- und Industrieflächen oder für die Freizeitnutzung erhalten. Zusätzlich will die Bayerische Staatsregierung die Technische Hochschule Würzburg-Schweinfurt am Standort Schweinfurt finanziell weiter unterstützen. Die Außenstelle des Bayerischen Landessozialgerichts soll von fünf auf acht Senate erweitert werden. Damit sollen 20 zusätzliche Arbeitsplätze in die Stadt kommen.
Stärke zeigen und Schwächen abbauen
"Mit den finanziellen Förderungen sollen die großen Unternehmen zum Bleiben bewegt werden", sagte Söder. Schweinfurt stehe für die Stärken der Wirtschaft in Bayern und in Deutschland. Man wolle hier Stärken stärken, gleichzeitig müsse man an den Schwächen arbeiten, so Söder weiter. Aiwanger sagte, dass es sich bei dem Förderprojekt um "ein Kraftpaket für die Region" handle und er appelliere, in der Region zu investieren.
Oberbürgermeister froh über "starken Anschub"
Der Schweinfurter Oberbürgermeister Sebastian Remelé (CSU) sagte, der heutige Tag sei ein "sehr, sehr guter Tag für Schweinfurt". Die Fördergelder würden einen "starken Anschub für die Stadt" darstellen. Bei den Förderungen soll nicht nach dem Gießkannenprinzip vorgegangen werden, vielmehr müssen Unternehmen Projektanträge stellen, hieß es von Söder und Aiwanger.
Der Fördertopf für die Schweinfurter Großunternehmen soll 20 Millionen Euro enthalten. Allein das Wälzlagerunternehmen Schaeffler soll für seinen Standort Schweinfurt zehn Millionen Euro bekommen. Und zwar vor allem für Produktionsentwicklungsprojekte, etwa im Bereich Laserpunktschweißen.
Lage in Schweinfurt instabil
In der Stadt Schweinfurt liegt die Arbeitslosenquote im Augenblick bei 7,2 Prozent. Die Großbetriebe haben bereits Stellen gestrichen beziehungsweise wollen das weiter tun. Das Wälzlagerunternehmen Schaeffler etwa will von seinen rund 5.500 Arbeitsplätzen am Standort Schweinfurt 700 abbauen. Bei SKF rechnet der Betriebsrat, dass Ende nächsten Jahres rund 1.000 Stellen weniger vorhanden sein werden als noch vor zwei Jahren. ZF hat die Arbeitszeit aller rund 9.800 Arbeitnehmer abgesenkt. Bundesweit will das Unternehmen zwischen elf und 14.000 Stellen bis 2028 streichen.
Weitere Förderzusagen
Für kleine und mittlere Unternehmen sollen zehn Millionen Euro zur Verfügung stehen. So sollen zwischen zehn und zwanzig Prozent der Investitionskosten vom Staat getragen werden, wenn damit auch langfristige Arbeitsplätze geschaffen werden. Zehn Millionen Euro sollen in die die weitere Umwandlung von einstigen Militärflächen fließen. So soll beispielsweise eine ehemalige Panzerhalle auf dem Gelände der ehemaligen US-Ledward-Kaserne zu einem "Prototypenzentum" der Technischen Hochschule Würzburg-Schweinfurt werden.
Förderung von Bürgerpark und Wissenschaft
Die Errichtung eines sogenannten Bürgerparks auf dem Gelände soll mit 80 Prozent vom Freistaat Bayern gefördert werden. Für Start-Ups soll es fünf Millionen Euro geben. Die Fraunhofer-Arbeitsgruppe für KI soll mit fünf Millionen Euro in der Stadt fortgesetzt werden können. Für sieben Millionen Euro soll der Aufbau von "Wasserstoff-Infrastruktur" unter anderem mit dem Bau einer Wasserstoff-Tankstelle unterstützt werden. Für einen geplanten Industrie- und Gewerbepark auf dem Gelände der ehemaligen US-Conn-Kaserne soll für 2,5 Mio. Euro eine Zufahrt finanziert werden.
Im Video: Söder verspricht Hilfen für Industriestandort Schweinfurt
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