Rund 50 Teilnehmende demonstrierten nach einem Aufruf von Verdi vor dem Arbeitsgericht in München.
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Rund 50 Teilnehmende demonstrierten nach einem Aufruf von Verdi vor dem Arbeitsgericht in München.

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Klage gegen Flughafen: Einigungsversuch gescheitert

Klage gegen Flughafen: Einigungsversuch gescheitert

Weil sie dienstliche Mails an ihr privates Postfach geschickt haben soll, war einer Mitarbeiterin des Münchner Flughafens gekündigt worden. Doch die Frau unterstellte andere Motive - und klagte. Ein Einigungsversuch vor Gericht scheiterte.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten aus Oberbayern am .

Weil sie dienstliche Mails an ihr privates Postfach geschickt haben soll, bekam eine Mitarbeiterin und Betriebsrätin einer Tochterfirma des Münchener Flughafens eine fristlose Kündigung. Dagegen hat sie geklagt.

Vorwurf: Mails an privates Postfach geschickt

Ein Versuch, dass beide Seiten sich einigen, ist heute vor dem Münchener Arbeitsgericht gescheitert. Die Klägerin hält die Kündigung für schlecht konstruiert und rechtswidrig. Ihr zufolge wirft der Flughafen ihr vor, sie habe eine Liste mit Daten von Leiharbeitern mit ihrer Dienstmailadresse an ihr privates Postfach geschickt. Das hält die Gekündigte nur für einen vorgeschobenen Grund. Der eigentliche Grund sei, so die Betriebsrätin, dass die Flughafen-Gesellschaft sie loswerden wolle, weil sie eine unbequeme Mitarbeiterin sei und in den Aufsichtsrat vom Unternehmen habe gewählt werden wollen.

Demonstration vor dem Arbeitsgericht

Bei ihrer Klage gegen die fristlose Kündigung bekommt sie Unterstützung von der Gewerkschaft Verdi und der katholischen Arbeitnehmerbewegung. "Skandalös" nannte der Bezirksvorstand von Verdi in München, Johannes Vogel, die Kündigung im BR-Interview. Rund 50 Teilnehmende demonstrierten nach einem Aufruf von Verdi vor dem Arbeitsgericht in München.

Der Flughafen München wollte sich vorab nicht äußern und sprach bei dem heutigen Gerichtstermin erstmals davon, dass die Gekündigte auch eine Mail an eine weitere Person geschickt haben soll. Weil beide Seiten sich nun nicht auf einen Kompromiss einigen konnten, kommt es voraussichtlich Anfang 2025 zu einem Prozess.

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