CSD in Landshut
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Kleinere Zwischenfälle rund um CSD in Landshut

Kleinere Zwischenfälle rund um CSD in Landshut

Unter einem Großaufgebot der Polizei haben in Landshut rund 1.000 Menschen beim Christopher Street Day demonstriert. Junge Rechte hatten eine Gegendemo angekündigt. Bei der Anreise kam es zu Zusammenstößen am Münchner Hauptbahnhof.

Über dieses Thema berichtet: BAYERN 3-Nachrichten am .

Ungeachtet von Zusammenstößen bei der Anreise verschiedener Gruppen haben sich am Samstag in Landshut rund 1.000 Menschen zum Christopher Street Day (CSD) versammelt, um für die Rechte queerer Menschen und gegen Gewalt zu demonstrieren. Mit bunten Fahnen und Musik trafen sie sich zunächst auf dem Bahnhofsplatz, geschützt von einem Großaufgebot der Polizei. Der Grund: Junge Rechte hatten vorab angekündigt, gegen die Veranstaltung zu demonstrieren. 400 Gegendemonstranten waren angemeldet, gekommen sind laut Polizei etwa 40.

Demonstranten aus linkem und rechtem Spektrum in Landshut

Kurz vor Beginn des Zuges gesellte sich den CSD-Teilnehmenden eine etwa 40-köpfige Gruppe aus dem antifaschistischen Spektrum hinzu. Umringt von Polizisten machten sich beide Gruppen friedlich nebeneinander in Richtung Altstadt auf, wo die eigentliche CSD-Veranstaltung lief. Ein BR-Reporter beobachtete, dass am Rande der Parade "Antifa"-Aktivisten und Polizisten kurz aneinander gerieten.

Kurz nach dem Abmarsch des CSD-Zuges am Bahnhof kamen Gegendemonstranten aus der rechten Szene an. 30 bis 40 Polizeibeamte begleiteten die Gruppe. Zu einem Zusammentreffen mit den CSD-Teilnehmenden kam es nicht.

Auseinandersetzung am Münchner Hauptbahnhof

Zuvor war es am Münchner Hauptbahnhof bei der Anreise zum CSD zu einer Auseinandersetzung zwischen Gruppierungen aus dem linken und rechten Spektrum gekommen. Laut Bundespolizei waren die Gruppen beim Einsteigen in den Regionalexpress nach Landshut aneinandergeraten. Dabei sollen mehrere Personen aus dem linken Spektrum auf einen Mann eingetreten haben. Dabei wurde eine Person aus dem rechten Lager durch Tritte leicht verletzt. Die Bundespolizei stoppte die Abfahrt des Zuges und nahm die Personalien von 80 Personen auf.

Alle Beteiligten konnten anschließend ihre Fahrt fortsetzen, allerdings in anderen Zügen, da der Regionalexpress wegen des Polizeieinsatzes ausfiel. Um die Verdächtigen zu identifizieren, werden Videoaufnahmen aus dem Zug und vom Bahnsteig ausgewertet. Am Bahnhof waren rund 50 Kräfte von Bundes- und Landespolizei im Einsatz. Die Bundespolizei ermittelt wegen gemeinschaftlicher, gefährlicher Körperverletzung.

Schaulustige: "Tolle Stimmung"

In der Landshuter Innenstadt gab es eine Rednerbühne, eine Musikkapelle und mehrere Infostände. Am Rand versammelten sich Schaulustige, um die Parade zu beobachten. "So eine tolle Stimmung und überall so bunt, so soll das Leben doch sein, oder?", sagte eine ältere Passantin. Deutliche Worte im Hinblick auf die Rechten fand der Landshuter Oberbürgermeister Alexander Putz (CSU): "Eigentlich müssten uns diese Leute ja leidtun." Ihr Leben müsse trostlos, eintönig und grau sein, sagte der Politiker, der zugleich Schirmherr des CSD ist, bei der Veranstaltung.

Auch die Polizei zog insgesamt eine positive Bilanz: "Die meisten Versammlungsteilnehmer machten friedlich von ihrem Recht der Versammlungsfreiheit Gebrauch und hielten sich an die von der Versammlungsbehörde erlassenen Auflagen und Beschränkungen", so das Polizeipräsidium Niederbayern. Nur bei wenigen Störern sei konsequentes Einschreiten nötig gewesen.

Der Christopher Street Day in Landshut findet traditionell immer später statt als in anderen Städten.

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Zahlreiche Polizisten begleiteten den CSD in Landshut.

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