Landwirte aus dem Landkreis Fürth haben sich an der Bundesstraße 14 bei Stein positioniert. Der Wind pfeift, und die Plakate drohen umzufallen. Es ist der Auftakt zur nächsten Stufe der Bauernproteste in Mittelfranken. Sie werden leiser sein als bisher, sagt Peter Köninger, der Bezirkspräsident des Bauernverbands. "Wir planen eine Banner-Aktion, damit wir auf unsere Belange in einer breiten Bevölkerungsschicht aufmerksam machen."
"Junge Landwirte brauchen Zukunft und Planungssicherheit" steht auf einem der grün-weißen Plakate, das an einem großen Güllefass hängt. Außerdem fordern die Landwirte auf ihren Bannern "Fachkompetenz statt Ideologie und Bürokratie", sie merken an "Ist der Bauer ruiniert, wird klimaschädlich importiert" und stellen fest "Ohne Bauern wärt ihr hungrig, nackt und nüchtern."
Aktion richtet sich vor allem an Großstädter
Diese Plakate werden in den kommenden vier bis acht Wochen in der gesamten Metropolregion aufgestellt, sagt Köninger. Die Großplakate werden konzentriert an den Zufahrtsstraßen zu den großen Städten Nürnberg, Fürth und Erlangen stehen. "Es wird in nächster Zeit niemand in Mittelfranken in eine größere Stadt fahren können, ohne unsere Banner zu sehen", erläutert der Bauern-Funktionär die aktuelle Strategie der Bauern in Mittelfranken.
"Es ist vielleicht jetzt eine gewisse Ruhephase eingetreten", sagt Köninger. Nun gelte es, die Bevölkerung über die Belange der Landwirtschaft zu informieren. Der Verband wolle die Bevölkerung nicht blockieren, sondern er wolle für die regionale Landwirtschaft werben. "Es ist uns wichtig, unsere Botschaften weiterhin zu setzen", sagt der mittelfränkische Verbandspräsident. Sollte sich nichts bewegen, könnten große Schlepperdemos wie jüngst in Nürnberg durchaus wieder aufleben.
Im Schleichgang durch die Innenstadt
Allerdings sind weiterhin Aktionen geplant, die zu spürbaren Beeinträchtigungen führen werden, erläutert Jochen Loy, der Geschäftsführer des Kreisverbands Nürnberg, Fürth und Erlangen. Der Protest wird langsamer. So sind in den kommenden Tagen immer wieder sogenannte Schleichfahrten auf den vierspurigen Ringstraßen in Nürnberg und Erlangen geplant. "Die haben wir angemeldet und dafür auch die Genehmigung bekommen", so Loy. Außerdem wollen die Landwirte zum Beispiel am Samstag in der Erlanger Innenstadt mit Spielzeug-Traktoren demonstrieren.
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