Das Oktoberfest 2024 ist für die Justiz noch nicht vorbei. Denn zahlreichen Sicherheitsmitarbeitern wird Körperverletzung vorgeworfen. Sie sollen auch gegenüber Besuchern rabiat geworden sein. Sollten sich die Vorwürfe bewahrheiten, hätte das Folgen.
Von alarmierenden Berichten spricht Wiesnchef Clemens Baumgärtner (CSU). Sie würden kein gutes Licht auf die Sicherheitsbranche werfen und dem Oktoberfest schaden, sagt Baumgärtner auf BR-Nachfrage. Fast 4.000 Security-Kräfte verschiedener Firmen waren dort dieses Jahr im Einsatz, und manche sollen nicht nur einiges eingesteckt, sondern auch unverhältnismäßig ausgeteilt haben.
Strafverfahren wegen Körperverletzung und Sexualdelikten
Die Polizei hat dem Bayerischen Rundfunk jedenfalls bestätigt: Es laufen 23 Strafverfahren gegen 33 tatverdächtige Personen. Fast ausschließlich gehe es dabei um Körperverletzung, aber zum Beispiel auch um Sexualdelikte. Außerdem berichtet die Polizei, dass in mindestens einem Fall der betreffende Security-Mitarbeiter zur fraglichen Zeit nicht dienstlich, sondern privat auf dem Oktoberfest gewesen sei.
Wiesn-Chef: Genauere Auswahl bei Personal nötig
Jeder Fall ist einer zu viel, findet Baumgärtner. Er appelliert nun an Wirte und Schausteller, bei der Auswahl der Sicherheitsfirmen auf die Qualität des Personals zu achten. Mit dem Unternehmen, das im Auftrag der Stadt auf dem Gelände unterwegs war, ist der Wiesn-Chef jedenfalls zufrieden gewesen. Es habe keine Beschwerden gegeben.
Mit Strafregistereintrag kein Wiesn-Einsatz mehr
Was die Festzelte angeht, waren dem Vernehmen nach nicht alle von Vorfällen betroffen. Die Wirte wollen sich aktuell nicht zu dem Thema äußern, weil die Verfahren noch laufen. Sollte es Verurteilungen geben, hätte das für die betreffenden Sicherheitskräfte in jedem Fall Konsequenzen: Wer einen Eintrag im Strafregister hat, kann nach Angaben des Wiesn-Chefs nicht mehr auf dem Oktoberfest arbeiten.
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