Eine mutmaßlich ölartige Flüssigkeit ist an einem Kanaldeckel einer überfluteten Straße zu sehen. Hier war der Fluss Mindel über die Ufer getreten.
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Eine wohl ölartige Flüssigkeit ist an einem Kanaldeckel einer überfluteten Straße zu sehen. Hier war der Fluss Mindel über die Ufer getreten.

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Nach Rückgang der Flut: Suche nach Öltank-Verunreinigungen

Der Kreis Pfaffenhofen hatte den Katastrophenfall ausgerufen. Wo das Wasser zurückgeht, können nun die Schäden begutachtet werden. Der Einsatzleiter schaut unter anderem, ob etwa Öl aus Tanks in die Umwelt gelangt ist.

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Im Katastrophengebiet Landkreis Pfaffenhofen entspannt sich die Lage langsam. Das gilt auch für die Donau-Städte Manching und Vohburg. Zu dieser Einschätzung kommt der Einsatzleiter vor Ort, Christian Nitschke. Die Prognosen seien derzeit günstig, so Nitschke am Dienstag gegenüber dem Bayerischen Rundfunk.

Fokus auf den "Störfallbetrieben"

Der Einsatzleiter richtet seinen Fokus aktuell auf die sogenannten Störfallbetriebe im Landkreis. Dazu zählen neben dem Uniper-Gaskraftwerk in Irsching auch die Sondermüllverbrennungsanlage GSB in Baar-Ebenhausen, die aus Sicherheitsgründen schon seit Tagen abgeschaltet ist, eine Chemiefabrik in Ebenhausen-Werk sowie die Raffinerie Bayernoil in Irsching bei Vohburg. Dort würden routinemäßig die Sicherheitsmaßnahmen noch einmal überprüft.

Schon am Sonntag, als das Hochwasser XXL den Kreis Pfaffenhofen überschwemmte, hatte Bayernoil-Geschäftsführer Alexander Struck dem BR Frage und Antwort gestanden. Demnach war der Krisenstab des Unternehmens seit Samstag im Einsatz und traf alle Vorbereitungen: "Sämtliche Schotten sind gesetzt. Wir gehen davon aus, dass kein Wasser auf das Werksgelände kommt. Damit ist auch das Öl sicher." Notfalls sei Bayernoil aber auch darauf vorbereitet gewesen, die Anlagen herunterzufahren, so Struck.

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Das Raffineriegelände von Bayernoil in Vohburg an der Donau (Archivbild von 2022)

10.000 überflutete Keller - viele mit Ölheizung

Im Blick hat Einsatzleiter Nitschke auch die über 10.000 überfluteten Keller im Landkreis Pfaffenhofen. Nach seinen Schätzungen befinden sich wohl in bis zu 40 Prozent der Keller noch Ölheizungen samt Öltank. Aktuell würden Feuerwehrleute die betroffenen Häuser sichten, so Nitschke: "Wir bestreifen die Gebiete mit Fachleuten. Wir schauen, was ist an Öltanks aufgeschwommen und sind die aufgegangen?" Dann kämen Spezialisten aus München ins Spiel: "Die Fachleute, die wir haben, beurteilen dann: Braucht es spezielle Ölentsorgung, braucht es das Umweltamt?" All das werde von den Spezialisten vor Ort entschieden.

Spezialgruppe der Feuerwehr unterstützt

Die Spezialgruppe der Feuerwehr helfe, wenn größere Ölfilme auftreten, wie etwa seit gestern an einem Sportplatz in Manching. Bürger, die Bedenken wegen ihrer Öltanks hätten, könnten sich an das Bürgertelefon beim Landratsamt wenden. Von austretendem Öl gehen aktuell im Kreis keine Gefahr für Leben oder Gesundheit aus. Für die Ölverunreinigungen in den Kellern ist zudem ein Fachberater des THW vor Ort.

Staatliche Hilfen bei Ölschäden

Erst am Dienstag hatte das Bayerische Kabinett beschlossen, dass Privathaushalte bei Ölschäden Hilfen von bis zu 10.000 Euro bekommen können. Bei "Versicherbarkeit" gebe es einen Abschlag von 50 Prozent, so die Bayerische Staatskanzlei. Voraussetzung für die Auszahlung dieser Hilfen sei ein Antrag bei der zuständigen Kreisverwaltungsbehörde.

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