Entwurf für den Neubau des Klinikums Main-Spessart in Lohr am Main
Bildrechte: Hubert Staudt Architekten
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So soll der Neu­bau des Kli­ni­kums Main-Spessart am Som­mer­berg in Lohr am Main aussehen. Der Bau soll 2027 in Betrieb gehen.

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Neues Krankenhaus in Main-Spessart – Lohr baut, andere schließen

Neues Krankenhaus in Main-Spessart – Lohr baut, andere schließen

Heute wurde der Grundstein gelegt für den Neubau des Klinikums Main-Spessart. Während in Lohr eine neue Klinik entsteht, kämpfen andere Krankenhäuser in Unterfranken um ihre Existenz – oder haben den Kampf schon verloren.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten aus Mainfranken am .

Während andernorts Krankenhäuser geschlossen werden, entsteht in Lohr ein komplett neues Zentralklinikum mit einer Nutzfläche von rund 17.000 Quadratmeter und 280 Betten. 2027 soll der Bau in Betrieb gehen. Heute wurde der Grundstein dafür gelegt.

Lohr: Modern und teuer

Künstliche Intelligenz, Robotisierung und digitalisierte Abläufe: Hinter der mit Holz verkleideten Fassade soll die neue Zentralklinik als "Krankenhaus der Zukunft" modernste Medizintechnik bieten, betont Klinikreferent René Bostelaar im Vorfeld der Grundsteinlegung. Der Bau des Zentralklinikums wird auf alle Fälle ein finanzieller Kraftakt: in den Jahren der Realisierung des Projekts sind die Kosten des Neubaus von 160 auf etwa 232,5 Millionen Euro explodiert. Der Freistaat Bayern fördert das Projekt mit 108 Millionen Euro, den Rest muss der Landkreis Main-Spessart stemmen.

Andernorts schaut man wohl mit Neid auf das neue Krankenhaus in Lohr. Gelder fehlen. Umstrukturierungen und Schließungen sind die Folge.

Schweinfurt: Krankenhaus schließt

Das Schweinfurter Krankenhaus St. Josef schließt spätestens zum 31. Dezember. Die Klinik wird seit 93 Jahren von der katholischen "Kongregation der Schwestern des Erlösers" getragen. Der Würzburger Orden sieht sich aus wirtschaftlichen Gründen, durch finanzielle Einschnitte und durch die Unsicherheit der Krankenhausreform nicht mehr in der Lage, die Klinik weiter zu betreiben. Eine Übernahme durch den Bezirk Unterfranken hatte der Bezirkstag abgelehnt. Die knapp 800 Beschäftigten werden damit ihre Jobs verlieren. Im St. Josef wurden zuletzt pro Jahr rund 30.000 Menschen behandelt. Experten sehen die medizinische Versorgung der Region Main-Rhön damit vor großen Herausforderungen. Die Geomed-Kreisklinik in Gerolzhofen im Landkreis Schweinfurt hat angekündigt, die Behandlungskapazitäten zu erweitern, vor allem im Bereich der Notaufnahme. Auch das Leopoldina-Klinikum in Schweinfurt plant eine personelle Aufstockung der Intensivmedizin.

Würzburg: Klinikum Mitte muss Notaufnahme umstrukturieren

Ende 2016 wurden die Missionsärztliche Klinik und das Juliusspital zum Klinikum Würzburg Mitte fusioniert, doch der finanzielle Druck ist immer noch groß. Seit dem ersten Juli musste die Notaufnahme des Klinikums Würzburg Mitte umstrukturiert werden. Alle medizinischen Notfälle werden seit dem ersten Juli am Standort Juliusspital versorgt. Im ehemaligen "Missio" werden nur noch gynäkologische, urologische und kindermedizinische Notfälle behandelt.

Aschaffenburg: Keine Notaufnahme mehr im Stadtteil Wasserlos

Bereits seit dem ersten Mai geschlossen ist die Notaufnahme des Krankenhauses im Alzenauer Stadtteil Wasserlos. Verletzte müssen zur Erstbehandlung ins Aschaffenburger Krankenhaus , oder in die Notaufnahme der Main-Kinzig-Klinik im hessischen Gelnhausen bzw. die des Klinikums Hanau. Der Standort Alzenau/Wasserlos wird zu einem interdisziplinären ambulanten OP-Zentrum mit fünf Operationssälen und Fachklinik umgebaut.

Hammelburg: Klinik-Aus kam im August

Seit dem ersten August ist die Helios OrthoClinic am Standort Hammelburg Geschichte. Die medizinischen Abteilungen sind vollständig in das Helios St. Elisabeth-Krankenhaus in Bad Kissingen umgezogen. An der Notfallversorgung für die Stadt Hammelburg ändert der Umzug nichts, denn sie war bisher auch durch das Helios St. Elisabeth-Krankenhaus in Bad Kissingen gewährleistet worden.

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