Blick in eine Montagehalle der BMW Group.
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Probleme bei BMW: Auch Produktion in Dingolfing betroffen

Probleme bei BMW: Auch Produktion in Dingolfing betroffen

Der große Rückruf bei BMW trifft auch das größte europäische BMW-Werk im niederbayerischen Dingolfing. Die Nachfrage aus China ist gedämpft. Die Produktion wird deshalb an mehreren Tagen stillstehen, Schichten entfallen. Der Schaden ist enorm.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten aus Niederbayern am .

Der Münchner Automobilhersteller BMW ruft weltweit insgesamt 1,5 Millionen Autos zurück oder stoppt deren Auslieferung. Auswirkungen hat das auch auf Europas größtes BMW-Werk im niederbayerischen Dingolfing.

Einzelne Schichten werden gestrichen

Wie ein Sprecher dem Bayerischen Rundfunk sagte, ist dafür die gedämpfte Nachfrage in China und Auslieferungssperren wegen Problemen an Bremssystemen der Grund – diese Gewährleistungskosten alleine beziffert BMW auf einen dreistelligen Millionenbetrag. Man passe daher das "Produktionsvolumen am Dingolfinger Standort flexibel an die aktuelle Situation an" und reduziere "bei Bedarf einzelne Schichten", so Konzernsprecher Thomas Niedermeier.

Noch viel Ungewissheit bei BMW

An welchen Tagen die Produktion in dem Werk stillsteht, stehe noch nicht fest. Konkrete Aussagen, wie es in den nächsten Tagen aussieht, und welche Schichten eventuell abgesagt werden, gibt es nicht.

Nach Informationen des BR ist das Conti-Werk in Regensburg wegen der Probleme an den Bremssystemen wahrscheinlich nicht betroffen. Eine Anfrage läuft. Das Unternehmen, das die Bremsanlage für BMW zuliefert, erklärte am Dienstag, dass in Einzelfällen die Bremsverstärkung ausfallen könne. Dann sei mehr Kraft für eine Bremsung nötig. Auch BMW äußerte sich auf Anfrage von BR24 und hält vom Rückruf betroffene Fahrzeuge weiterhin für fahrbereit.

Bisher keine Unfälle bekannt

Es könne sehr selten vorkommen, dass bei den betroffenen Modellen bremsunterstützende Systeme wie ABS und die dynamische Stabilitätskontrolle (DSC) ausfallen, sagte ein Firmensprecher dem BR. Die Bremsleistung bleibe aber auch dann ausreichend stark und über den gesetzlichen Anforderungen, fügte er hinzu. Allerdings müsse das Bremspedal dann stärker getreten werden. Dem Autohersteller seien aber bisher keine Unfälle wegen des Bremssystems bekannt.

Gewinnprognose wurde zurückgeschraubt

Am gesamten BMW-Standort Dingolfing sind rund 18.500 Menschen beschäftigt. Wie viele von ihnen von möglichen Schichtabsagen betroffen sein werden, lässt sich laut Sprecher noch nicht beziffern. Jeden Tag laufen in dem niederbayerischen Werk rund 1.500 Fahrzeuge vom Band. Zuletzt traf der Chipmangel das Produktions-Werk in Dingolfing mehrfach hart.

Am Dienstag wurde bekannt, dass insgesamt 1,5 Millionen Autos zurückgerufen werden müssen, davon seien ungefähr 1,2 Millionen bereits an die Kunden übergeben worden. BMW schraubte daraufhin seine Gewinnprognose für das laufende Jahr "deutlich" zurück. Auch der Aktienkurs sank spürbar.

Generell hat der Konzern aktuell wirtschaftliche Herausforderungen: auch bei den Motorrädern, die BMW in einer Sparte herstellt, sei die Markt- und Wettbewerbssituation "angespannt", unter anderem in den USA und in China.

Im Video: 50 Jahre "BMW made in Dingolfing"

Vor 50 Jahren ist im Werk in Dingolfing der erste BMW "made in Niederbayern" vom Band gerollt. Der Autobauer feiert das heute mit einem großen Festakt. Wir schauen zurück - was hat sich durch die Ansiedlung von BMW in der Region Dingolfing getan.
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Ein historischer BMW 520.

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