Nach jahrelangen Ermittlungen hat die Zentralstelle Cybercrime Bayern in Bamberg Anklage gegen fünf Personen erhoben, die im großen Stil fremde Payback-Punkte gestohlen haben sollen. Wie die Ermittler mitteilen, wird den Angeklagten vorgeworfen, die fremden Payback-Punkte zu Geld gemacht oder für eigene Anschaffungen verwendet zu haben.
Beteiligt an den Ermittlungen waren neben der Zentralstelle Cybercrime Bayern, die Kripo Erding und ein Münchner Kommissariat. Bei den drei mutmaßlichen Haupttätern handelt es sich um ein Ehepaar und deren 27-jährigen Sohn aus Baden-Württemberg. Sie sollen sich im Jahr 2020 im Darknet die Zugangsdaten zu einer Vielzahl an gehackten Payback-Konten verschafft haben.
Fast 1.700 Payback-Kunden von Punkte-Diebstahl betroffen
Daraufhin sollen sie die Service-Terminals des Kundenbindungsprogramms in diversen Supermarkt- und Discounter-Filialen genutzt haben, um den Gegenwert der Payback-Punkte in Gutscheinkarten umzuwandeln. Dieses Geld ließen sie sich laut Anklage an mehreren Ladenkassen auf eigens eingerichtete Bankkonten einzahlen.
Auf diese Weise sollen sie in mehr als 270 Fällen rund 7.800.000 Payback-Punkte unberechtigt eingelöst haben. Der Schaden beläuft sich den Ermittlern zufolge auf rund 80.000 Euro. Fast 1.700 Payback-Kunden sind von dem Punkte-Diebstahl betroffen.
Zehnjährige Haftstrafe möglich
Das Gesetz sieht für solche Fälle eine Freiheitsstrafe zwischen sechs Monaten und zehn Jahren vor. Der angeklagte 27-Jährige befindet sich derzeit bereits wegen einer anderen Sache in Haft. Bei den beiden weiteren mutmaßlichen Tätern handelt es sich den Behörden zufolge um die 28-jährige Stiefschwester des inhaftierten 27-Jährigen und ihren gleichaltrigen Ehemann aus dem oberbayerischen Landkreis Berchtesgadener Land. Sie sollen den drei mutmaßlichen Haupttätern Bankkonten zur Verfügung gestellt haben, auf denen der Gegenwert der gestohlenen Payback-Punkte gutgeschrieben werden konnte. Beide müssen sich wegen Beihilfe zum Computerbetrug verantworten.
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