In Traunstein hat der Prozess gegen einen staatenlosen Syrer begonnen. Er muss sich wegen Einschleusens von Ausländern und Mord verantworten
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In Traunstein hat der Prozess gegen einen staatenlosen Syrer begonnen. Er muss sich wegen Einschleusens von Ausländern und Mord verantworten

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Geständnis nach Schleuser-Unfall mit sieben Toten

Geständnis nach Schleuser-Unfall mit sieben Toten

Am Landgericht Traunstein hat heute der Prozess um eine Schleuserfahrt begonnen, bei der sieben Menschen gestorben sind. Auf der Flucht vor der Polizei hatte der Fahrer einen schweren Unfall verursacht. Zum Auftakt gestand der Angeklagte die Fahrt.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten aus Oberbayern am .

Am Landgericht Traunstein muss sich ab heute (8.10) ein gebürtiger Syrer verantworten. Dem 25-Jährigen, der in Wien wohnte, wird mehrfaches gefährliches, gewerbsmäßiges Einschleusen von Ausländern und Mord vorgeworfen. Zum Auftakt des Prozesses um eine Schleuserfahrt mit sieben getöteten Migranten hat der Angeklagte die Vorwürfe weitgehend eingeräumt. Er habe nicht gewollt, dass jemand zu Schaden komme, geschweige denn getötet werde, lässt der 25-Jährige über seinen Anwalt vor dem Landgericht Traunstein erklären. 

Schleuserfahrt: Sieben Tote, darunter ein Kind

Der in der syrischen Hauptstadt Damaskus geborene Mann soll im Oktober vergangenen Jahres mit 22 Migranten aus der Türkei und aus Syrien in einem Kleinbus auf dem Weg von Österreich nach Bayern gewesen sein. Die zahlreichen von ihm geschleusten Menschen waren auf den Fahrten nach Deutschland in einem Fahrzeug zusammengepfercht und konnten sich nicht anschnallen. Dabei kam es zu einem folgenschweren Unfall. 

Der Angeklagte habe billigend in Kauf genommen, dass die ungesicherten Insassen im Falle eines Unfalls lebensgefährliche Verletzungen erleiden könnten, sagte Staatsanwalt Markus Andrä. Der Ankläger schilderte eine halsbrecherische Verfolgungsfahrt.

Mit Tempo 180 auf der Flucht

Nach dem Grenzübertritt bei Burghausen war demnach in jener Oktobernacht vor einem Jahr eine zivile Streife aufmerksam geworden und hatte den Fahrer zum Anhalten aufgefordert. Dieser habe, so die Staatsanwaltschaft, stattdessen beschleunigt und sei mit 180 Stundenkilometern über die A94 Richtung München gerast. Die Polizisten nahmen die Verfolgung mit Blaulicht auf.

An der Ausfahrt Waldkraiburg verlor der Angeklagte schließlich die Kontrolle über den Wagen und krachte mit Tempo 150 in die Leitplanken. Der Mercedes überschlug sich mehrfach und landete auf dem Dach - sieben der Migranten starben, darunter ein sechsjähriges Kind. Weitere Insassen wurden teils schwerst verletzt. Der angegurtete Angeklagte kam mit vergleichsweise leichten Verletzungen davon.

Anklage: siebenfacher Mord und 15-facher versuchter Mord

Die Anklage wirft dem 25-jährigen Mann neben dem Einschleusen von Ausländern und anderen Tatbeständen siebenfachen Mord und fünfzehnfachen versuchten Mord vor. Die Anklage umfasst auch drei weitere Fahrten, bei denen der Mann insgesamt 46 Menschen unter für sie lebensgefährlichen Bedingungen nach Bayern gebracht haben soll. Für den Prozess sind sechs Verhandlungstage bis zum 5. November angesetzt.

Angeklagter war zuvor Paketfahrer

Laut Anklage hat der Mann für drei vorangegangene Schleusungen rund 14.000 Euro kassiert. Wie viel Geld der Mann für die letzte Fahrt bekommen sollte, war unklar. Er hatte zuvor als Paketfahrer 1.900 Euro im Monat verdient. Den Job hatte er aber gekündigt, um - so sagte er selbst - einen Beruf zu lernen. Schreiner habe er werden wollen, es haperte aber mit den Sprachkenntnissen. 

Die drei mutmaßlichen Scoutfahrer sind gesondert wegen Einschleusens mit Todesfolge angeklagt. Gegen sie soll ab dem 23. Oktober in Traunstein verhandelt werden.

Mit Informationen von dpa

Am Landgericht Traunstein hat heute der Prozess um eine Schleuserfahrt begonnen, bei der sieben Menschen gestorben sind. Auf der Flucht vor der Polizei hatte der Fahrer einen schweren Unfall verursacht. Zum Auftakt gestand der Angeklagte die Fahrt.
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Im Audio: Geständnis nach Schleuser-Unfall mit sieben Toten

Sieben Tote: Mordanklage gegen mutmaßlichen Schleuser
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