Bei einem Termin im Erlanger Helmholtz-Institut für erneuerbare Energien hat Ministerpräsident Markus Söder (CSU) am Freitag erneut für ein Ja zur Stadt-Umland-Bahn (StUB) geworben. Bund und Land würden das 600-Millionen-Euro-Projekt zu 90 Prozent finanzieren. Das sei "viel Geld und eine gute Verbesserung", so der Ministerpräsident. Es wäre schade, diese Möglichkeit nicht zu nutzen. Das würde die Region zurückwerfen.
Universität sieht StUB als "zukunftsfähiges Mobilitätskonzept"
Unterstützung erfährt Söder unter anderem vom Präsidenten der Friedrich-Alexander-Universität (FAU) Erlangen-Nürnberg, Joachim Hornegger. Die Universität habe sich immer zu diesem Projekt bekannt. "Für uns ist die StUB äußerst wichtig, unsere Mitarbeitenden, die pendeln, das macht einen hohen Anteil unseres CO₂-Ausstoßes aus", so Hornegger. Die Mitarbeitenden der FAU müssten tagsüber auch die Standorte wechseln. Deswegen sei ein zukunftsfähiges Mobilitätskonzept nötig.
Siemens-Vorstand befürchtet "verpasste Chance"
Ähnlich sieht es der Siemens-Finanzvorstand Ralf Thomas. Er sehe deutlich mehr Vorteile als Nachteile durch die StUB. "Dass Einzelaspekte nicht schön sein mögen, verstehe ich", so Thomas. "Aber das Ganze infrage zu stellen, wäre eine verpasste Chance." Bei der Entscheidung, in den Standort Erlangen zu investieren, habe auch die zu erwartende StUB eine Rolle gespielt, die den neuen Siemens-Campus besser an den ÖPNV anbinden würde, sagte der Finanzvorstand.
Erlanger können über StUB entscheiden
Innerhalb der CSU ist das Projekt umstritten. Der Erlanger Ortsverband hat sich dagegen positioniert. Innen- und Verkehrsminister Joachim Herrmann (CSU), der ebenfalls aus Erlangen stammt, erklärte hingegen, er sei grundsätzlich für die StUB. Details sollten aber besser im anschließenden Planfeststellungsverfahren geklärt werden. Bei einem Bürgerentscheid am 9. Juni können die Erlanger parallel zur Europawahl über das Großprojekt abstimmen.
- Zum Artikel: "Die vielen Hürden auf dem Weg zur Stadt-Umland-Bahn"
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