Eine Frau steht an einem Bach.
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Naturschützer warnen vor Austrocknung des Ellenbachs im Landkreis Ansbach. Ein Wasserversorger fördert Grundwasser - zu viel, so Naturschützer.

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Streit um Grundwasserförderung im Naturschutzgebiet

Streit um Grundwasserförderung im Naturschutzgebiet

Trotz starker Niederschläge in den letzten Wochen warnt der Bund Naturschutz vor der Austrocknung des Ellenbachs bei Bechhofen im Landkreis Ansbach. Ein Wasserversorger fördert Grundwasser, der Bund Naturschutz hält das für zu viel.

Über dieses Thema berichtet: Frankenschau aktuell am .

Der Ellenbach, beschaulich schlängelt er sich durch das gleichnamige Naturschutzgebiet bei Bechhofen im Landkreis Ansbach. Gerade führt er ausreichend Wasser, sagt Renate Götzenberger, stellvertretende Sprecherin der Arbeitsgruppe Wasser im Bund Naturschutz Bayern und beugt sich über die Wasseroberfläche. "Ich muss sagen, mich freut das. Ich hab ihn auch schon anders gesehen und das Siechen am Ellenbach, das ist eigentlich ein trauriger Anblick."

Eine Million Kubikmeter Trinkwasser pro Jahr

In den Jahren 2020 und 2022 ist der Ellenbach nach der Inbetriebnahme eines Wasserwerks zweitweise trockengefallen. Für Renate Götzenberger ist klar: Das hänge mit der Grundwasserentnahme der Reckenberg-Gruppe zusammen. Seit fünf Jahren pumpt der Zweckverband, der 21 Mitgliedsgemeinden mit Trinkwasser versorgt, rund eine Million Kubikmeter Wasser ab. Nach Auffassung des Bund Naturschutz sei das zu viel und schade der Natur- und Tierwelt. Seit der Bach damals trockengefallen ist und einige Tiere verendeten, seien beispielsweise kaum noch Fische zu sehen, mahnt die Sprecherin.

Trollblume braucht es feucht

Das oberflächennahe Grundwasser sei Voraussetzung dafür, dass das Ökosystem hier intakt bleibe. Das sei der Maßstab für sie und nicht eine Zahl, die die Reckenberg-Gruppe an Trinkwasser abpumpt, so Götzenberger. Schließlich benötigen die verschiedenen Pflanzenarten wie beispielsweise die Trollblume oder das breitblättrige Knabenkraut zwingend die feuchte Umgebung.

Wasserrechtliches Verfahren mit positivem Bescheid

Seit mehreren Jahren diskutieren Bund Naturschutz und Behörden die richtige und naturverträgliche Wasserentnahme. Fabian Hähnlein, Sprecher des Landratsamts Ansbach sieht von Seiten der Behörden kein Verschulden. Es habe ein offizielles wasserrechtliches Verfahren gegeben mit dem Ergebnis: Die Reckenberg-Gruppe darf in der Region Wasser fördern. "Allerdings mit Einschränkungen. Und eine dieser Einschränkungen ist zum Beispiel, dass jedes Jahr ein vegetationskundliches Monitoring gemacht werden muss, wo man genau guckt, wie entwickelt sich die Natur vor Ort", so Hähnlein.

"Massive Schädigung des Ökosystems"

So habe man 2020, als der Ellenbach nach Inbetriebnahme des Wasserwerks trocken gefallen ist, die Grenzwerte geprüft und angepasst, sagte Christof Lautner, Werkleiter der Reckenberg-Gruppe dem Bayerischen Rundfunk. Eine weitere Auflage ist, dass bei Trockenheit, wenn der Wasserstand zu niedrig im Ellenbach ist, zusätzlich Wasser eingeleitet werden muss, damit er nicht versiege. Für Renate Götzenberger vom Bund Naturschutz ist das nicht zufriedenstellend. "Das reicht aber nicht aus, weil ein klägliches Rinnsal auf Dauer kein gesunder Bach ist. Wir haben es hier tatsächlich mit einer massiven Schädigung des Ökosystems zu tun." Daher plane der Bund Naturschutz eine Umweltschadensanzeige zu erstatten.

Gutachter sind gefordert Ellenbach zu bewerten

Ob das Ökosystem leidet, werde derzeit von verschiedenen Gutachtern beurteilt, sagt Christof Lautner, Werkleiter der Reckenberg-Gruppe gegenüber BR24. Alle Daten rund um den Ellenbach werden gesammelt, bewertet und dann wird sich zeigen, ob und in welcher Menge künftig Trinkwasser gefördert werden darf. Denn im Jahr 2028 steht die neue Vergabe des Wasserrechts an.

Der Zweckverband Reckenberg-Gruppe ist eine Körperschaft des öffentlichen Rechts, die 21 Mitgliedsgemeinden mit Trinkwasser versorgt. Derzeit werden rund 50.000 Bürger direkt mit Trinkwasser beliefert und weitere zwölf Vertragsabnehmer versorgt.

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Mitglieder des Bund Naturschutz vor Ort am Ellenbach im Landkreis Ansbach.

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