Schnee liegt auf den Blüten eines Apfelbaums.
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Die Obstbauern in der Fränkischen Schweiz hat der Frost kalt erwischt. (Symbolbild)

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"Strenge Frostnächte": Schäden nach Kälteeinbruch für Obstbauern

"Strenge Frostnächte": Schäden nach Kälteeinbruch für Obstbauern

Durch die hohen Temperaturen Anfang April waren viele Obstbäume in der Fränkischen Schweiz schon in der Vollblüte. Die Minusgrade führten zuletzt zu "erheblichen Schäden" an den Bäumen. Das Ausmaß lässt sich jetzt aber noch nicht beziffern.

Über dieses Thema berichtet: Frankenschau aktuell am .

Auch wenn in Bayern für das anstehende Wochenende bis zu 23 Grad Celsius erwartet werden – in den vergangenen Nächten waren die Temperaturen im Freistaat unterhalb des Gefrierpunkts. Den Obstbäumen in der Fränkischen Schweiz hat der Frost in den vergangenen Nächten schwer zugesetzt. Jonas Mauser, Betriebsleiter vom Obstinformationszentrum in Hiltpoltstein im Landkreis Forchheim, rechnet mit Ernteausfällen von 70 bis 100 Prozent, sagte er BR24 am Mittwoch.

Der Grund: Durch die hohen Temperaturen von über 25 Grad Celsius Anfang April habe es einen Vegetationsvorsprung von über zwei Wochen gegenüber Normaljahren gegeben, erklärt Mauser. "Das ist sehr außergewöhnlich." Die meisten Obstbäume seien also schon in der Vollblüte gewesen, manche bereits in der abgehenden Blüte. Die Vollblüte sei aber sehr empfindlich.

Landwirte befürchten Totalausfälle

Umso schlimmer wirken sich die "zwei strengen Frostnächte" aus. In den vergangenen Nächten fielen die Temperaturen auf Minus zwei Grad Celsius. Das habe zu "erheblichen Schäden" an allen Obstbäumen geführt, ob Kirsche, Apfel oder Zwetschge, sagt Mauser. Letztlich lasse sich erst bei der Ernte sagen, wie groß die Schäden sind. Bereits vergangene Woche fürchteten Kirschbauern in der Fränkischen Schweiz Frostschäden. Nun hat Mauser bereits Rückmeldungen von Landwirten erhalten, die mit Totalausfällen rechnen. Bereits bei einer Temperatur von 0,5 Grad Celsius würden Schäden an den Blüten auftreten.

Starker Frost erfordert hohen Aufwand

Gegen den Frost könne man Sorten einsetzen, die erst später blühen oder sogenannte Frostöfen, die Obstplantage aufheizen. Die würden allerdings ab einer Temperatur von Minus vier Grad Celsius auch nicht mehr schützen und außerdem seien sie mit hohen Kosten für die Landwirte verbunden. Da stelle sich dann die Frage, ob sich der Aufwand am Ende lohnt, erklärt Mauser.

Einige Jungkirschen, an der dunklen Verfärbung kann man erkennen, dass diese Kirschen Frostschäden haben.
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Nach der frühen Blütezeit von Obstbäumen ist es zuletzt noch einmal richtig kalt geworden. Obstbauern fürchten nun um ihre Ernte.

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