Karlstadts Bürgermeister Michael Hombach und Bayerns Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger im Gespräch über die Fulda-Main-Leitung.
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Karlstadts Bürgermeister Michael Hombach und Bayerns Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger im Gespräch über die Fulda-Main-Leitung.

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Stromtrassen durch Unterfranken: Aiwanger stellt sich der Kritik

Stromtrassen durch Unterfranken: Aiwanger stellt sich der Kritik

Wirtschaftsminister Aiwanger stellte sich in Karlstadt der Kritik an der Fulda-Main-Leitung, blieb jedoch vage in seinen Zusagen. Während Anwohner um Alternativen kämpfen, stellte Aiwanger klar: der Ausbau der Stromtrasse sei kaum zu vermeiden.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten aus Mainfranken am .

Der Ort, den Karlstadts Bürgermeister Michael Hombach (CSU) auswählte, um sich mit Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger (FW) zu treffen, hatte durchaus Symbolik. Im Feuerwehrhaus im Stadtteil Gambach durfte sich der Minister auf hitzige Debatten einstellen. Das Thema: die Stromtrasse P43, auch Fulda-Main-Leitung genannt. Sie soll 2031 in Betrieb gehen und verläuft vom hessischen Landkreis Hersfeld-Rotenburg nach Bergrheinfeld im Landkreis Schweinfurt.

Haben Befürchtungen zu wenig Beachtung gefunden?

"Wir hatten in der Vergangenheit den Eindruck, dass unsere Befürchtungen und Einwände zur Trassenführung der P43 zu wenig Beachtung gefunden haben", sagte Karlstadts Bürgermeister zu BR24. Deshalb habe er Minister Aiwanger schon im Frühjahr eingeladen, um ihm die Situation vor Ort zeigen zu können.

Der Minister zeigte wenig Spielraum für eine umfassende Neuplanung. Im Gegenteil: Aiwanger betonte die Dringlichkeit der Infrastrukturmaßnahmen, um die Energieversorgung zu sichern.

Aiwanger: "Ich kann nicht zaubern"

Dennoch zeigte sich der Bürgermeister von Karlstadt nach den Gesprächen vorsichtig optimistisch: "Wir haben die Forderung gestellt, dass die Trasse und auch das Umspannwerk so weit wie möglich vom Ort hier aus Gambach weggeschoben wird." Hubert Aiwanger habe zugesichert, das zu unterstützen und weiter im Gespräch zu bleiben.

Die Feinjustierung rund um die Stromtrasse P43 komme erst noch. "Ich kann natürlich auch nicht zaubern und kann die Dinge nicht auf den Kopf stellen. Aber mit guten Argumenten im Rahmen der gesetzlichen Möglichkeiten ist immer ein gewisser Spielraum.", sagte Aiwanger vor Ort.

Verständnis für Sorgen

Für die Sorgen und Kritik vor Ort kam Verständnis. Aber Aiwanger sagte auch: Wenn jetzt mehr auf erneuerbare Energien gesetzt werden soll, dann braucht es auch entsprechende Infrastruktur und Umspannwerke, um den Strom auch ins Netz zu bekommen.

"Es gibt Schlimmeres als eine Stromleitung. Die stinkt nicht, die ist nicht laut. Die steht eben in der Landschaft, schaut vielleicht nicht ganz so schön aus. Aber mit diesem Anblick müssen wir uns eben arrangieren." so Aiwanger.
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Hier soll die Fulda-Main-Leitung durch Unterfranken verlaufen.

Diskussion über Gleichberechtigung

Auch in anderen Regionen, durch die neue Stromtrassen führen sollen, gibt es Protest. Zum Beispiel im Landkreis Bad Kissingen. Dort ist die geplante neue 380 kV-Wechselstromtrasse P 540 von Schalkau in Thüringen bis Grafenrheinfeld im Landkreis Schweinfurt die sechste geplante große Stromleitung.

Die Kritik: Nicht alle Regionen in Bayern würden gleich belastet. "Wir können jetzt nicht Leitungen durch Landkreise oder Gemeinden legen, nur weil die noch keine haben, wenn wir damit einen Umweg in der Gesamtlänge machen müssten", konterte Aiwanger auf einem Termin in Münnerstadt vor Landräten und Bürgermeistern. Er bezeichnete die Trasse gar als "Chance für die Region", regenerative Energien auszubauen.

"Ich sehe hier mehr Chancen als Belastungen auch für den Raum Münnerstadt", sagte der Minister vor Ort. Die Stadt Münnerstadt und umliegende Gemeinden wollen zum Beispiel mit einem Windpark im "Bildhäuser Forst" regenerativen Strom erzeugen. Über das neue Umspannwerk könnte dieser erzeugte Windstrom dann direkt in Netz gebracht werden.

Innovatives Projekt

In der Region gibt weitere Ideen: Michael Kastl (CSU), Bürgermeister von Münnerstadt, will eine Anlage zur Erzeugung von Wasserstoff ansiedeln. Bad Kissingens Landrat Thomas Bold (CSU) wünscht sich, dass Bürgerinnen und Kommunen von den geplanten Leitungen finanziell profitieren – zum Beispiel durch Anleihen beim Netzbetreiber.

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