In Tirschenreuth ist am Freitag nach gut vier Jahren Bauzeit und Kosten in Höhe von rund 13 Millionen Euro in Anwesenheit des Ministerpräsidenten Markus Söder (CSU) das neue, zweite Rathausgebäude eingeweiht worden. Auf seiner Facebook-Seite bezeichnete Markus Söder das zweite Tirschenreuther Rathaus als "eine der bedeutendsten Infrastrukturmaßnahmen der Stadt aller Zeiten".
Tag der offenen Tür am Samstag
Nach dem Festakt mit offizieller Eröffnung dürfen Besucher am Samstag ab 10 Uhr das neue Rathaus ausführlich erkunden. Dazu gibt es ein buntes Rahmenprogramm: Unter anderem wird ein Tirschenreuth-Film von 1974 gezeigt, auf dem zu sehen ist, wie es auf dem Marktplatz und dem Gelände des neuen zweiten Rathauses vor 50 Jahren ausgesehen hat.
Stadt wollte Immobilienspekulation verhindern
Die Bauzeit des neuen zweiten Rathauses war mit rund vier Jahren etwa ein halbes Jahr länger als ursprünglich angedacht, der 2019 angesetzte Kostenrahmen von 13 Millionen Euro wurde allerdings eingehalten.
Das Rathaus II ist, wie auch das Rathaus I, Teil des historischen Stadtkerns von Tirschenreuth. Die Stadt hatte das sogenannte Ruffing-Areal am Marktplatz bereits 2016 erworben, um möglichen Immobilienspekulationen mit dem zentral gelegenen Gebäude vorzugreifen. Die denkmalgeschützten Fassaden wurden bei der Sanierung erhalten: Das Gebäude wurde innen entkernt und vollständig umgebaut, das ehemalige Lager auf der Rückseite abgerissen und durch einen angeschlossenen Neubau ergänzt.
Heimat für Verwaltung, Bewohner und Besucher
Künftig werden im zweiten Rathaus die Tourist-Info, das Forstbüro, das EDV-Büro, das Bauamt sowie die Kämmerei beheimatet sein – ebenso wie der Sitzungssaal des Stadtrates und eine öffentliche, barrierefreie Toilette.
Das historische Rathaus Tirschenreuth war in den letzten Jahren zu klein für die dortige Stadtverwaltung geworden. Bürgermeister Franz Stahl (CSU) hatte vor dem Maßnahmenbeginn 2019 geäußert, dass man sich zwar arrangiere, die Situation aber desolat sei und nichts mit einer modernen Stadtverwaltung zu tun habe. Einzelne Abteilungen waren daher schon vor einigen Jahren ausgelagert worden und können mit dem Neubau nun auf den Marktplatz zurückkehren.
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