Rollstuhlfahrer von hinten mit einem rot-schwarzen-Schild an der Rückenlehne mit der Aufschrift "Team Danke - Vesperkirche - Aus Liebe zum Leben".
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Die Nürnberger Vesperkirche hat wieder geöffnet.

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Warmes Essen und warme Worte: Vesperkirche in Nürnberg startet

Warmes Essen und warme Worte: Vesperkirche in Nürnberg startet

Die Vesperkirche in Nürnberg hat wieder geöffnet. Fünf Wochen lang kommen hier Menschen zusammen, suchen das Gespräch, bekommen eine warme Mahlzeit und zelebrieren das Miteinander. Doch das Projekt hat noch mehr zu bieten.

Über dieses Thema berichtet: BR24 am .

Sich gemeinsam an einen Tisch setzen, essen, reden, ein Gefühl von Gemeinschaft bekommen. Das sind nur einige der zentralen Punkte, die die Nürnberger Vesperkirche ausmachen. Fünf Wochen lang öffnet die Gustav-Adolf-Gedächtniskirche in der Südstadt nun ihre Tore, in diesem Jahr unter dem Motto "Freunde - Frieden - Fischfilet".

In der Vesperkirche ist jeder willkommen

Wie Pfarrer Matthias Halbig betont, sind alle Menschen willkommen, unabhängig von sozialer Herkunft oder religiöser Einstellung. Jedes Jahr nutzen rund 500 Menschen täglich das Angebot. Bereits zum neunten Mal geht das Projekt in diesem Jahr an den Start. Für viele Menschen ist die Vesperkirche in Nürnberg gerade in der kalten und dunklen Jahreszeit sehr wichtig, sagt Pfarrer Matthias Halbig: "Ich denke, es ist natürlich so, dass Menschen zunehmend auch vereinsamen, zum einen natürlich ältere Menschen, zum anderen auch Menschen, die materiell weniger haben. Aber das ist eine Geschichte, die auch altersübergreifend ist, und hier gibt es einfach die Möglichkeit, bei keinerlei Zugangsvoraussetzungen, Gemeinschaft zu erleben."

Gemeinschaft statt Spaltung

Den Startschuss für das Nürnberger Projekt gab auch in diesem Jahr Pfarrer Matthias Halbig mit einem feierlichen Eröffnungsgottesdienst am Sonntag. Dieser wurde unter anderem mitgestaltet von der Nürnberger Regionalbischöfin Elisabeth Hann von Weyhern. Sie appellierte an die Menschen, sich in Zeiten der vermeintlichen Spaltung der Gesellschaft wieder auf Gemeinsamkeiten zu besinnen. Auch der Schirmherr der Vesperkirche, Nürnbergs Oberbürgermeister Marcus König (CSU), war vor Ort und lobte das Engagement der Helferinnen und Helfer.

Austausch und ein warmes Essen

Dann ging es ans erste große gemeinsame Mittagessen in der Kirche in diesem Jahr. Für den symbolischen Preis von einem Euro bekommen Besucherinnen und Besucher der Vesperkirche eine warme Mahlzeit. Kaffee und Kuchen am Nachmittag sind kostenlos.

Viele Menschen, die die Vesperkirche besuchen, kommen aus schwierigen sozialen Verhältnissen. Die meisten sagen, sie seien froh, bei dieser Gelegenheit Bekannte treffen und sich austauschen zu können. Aber auch das gute Essen - an diesem Sonntag Tafelspitz mit Meerrettichsoße, Kartoffeln und Rote-Bete-Salat - sei natürlich ein Grund.

Der Andrang ist groß, laut Pfarrer Matthias Halbig nur durch die Hilfe Ehrenamtlicher überhaupt zu bewältigen. "Wir sagen mit voller Überzeugung: Ihr, die Ehrenamtlichen, seid Vesperkirche! Das ist einfach so."

Kleidertausch und Beratung: Umfangreiches Angebot

Über das Essensangebot hinaus bieten Apotheker, Ärzte und Friseure in den kommenden Wochen in der Gustav-Adolf-Gedächtniskirche ihre Dienste an. Zudem können sich Menschen in Bastelgruppen treffen, es gibt einen Kleidertausch sowie psychologische Beratung und Sozialberatung.

Am 31. Januar (17.00 Uhr) besucht der bayerische evangelische Landesbischof Christian Kopp die Vesperkirche. Am 11. Februar (10.30 Uhr) hält die Nürnberger Pfarrerin Sandra Zeidler im Gottesdienst eine fränkische Faschingspredigt mit dem Titel "Wemmer dich net hättn!".

An den Sonntagen finden regelmäßig Benefizkonzerte statt, zu denen unter anderem die Staatsphilharmonie oder das Opernensemble in die Kirche in der Südstadt kommen.

Bis zum 18. Februar hat die Vesperkirche nun geöffnet, Dienstag bis Sonntag von 10.30 Uhr bis 15.30 Uhr. Nur am Montag ist zu. Im vergangenen Jahr wurden 15.000 Essen ausgegeben und mehr als 8.000 Liter Kaffee ausgeschenkt, heißt es von den Organisatoren.

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