Zeichnung des neuen Stadtteils in Roth
Bildrechte: Schirmer Architekten + Stadtplaner GmbH
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Die Rahmenplanung für das "Rother Neuland" steht. Einige Leoni-Gebäude sollen erhalten bleiben.

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Was Roth in einem neuen Stadtteil besser machen will

Was Roth in einem neuen Stadtteil besser machen will

Einen neuen Stadtteil zu planen, birgt viele Chancen. Im mittelfränkischen Roth soll nun ein ehemaliges Industrieareal in ein neues Stadtviertel umgewandelt werden – mit Grünflächen, Hochwasserschutz, modernem Wohnen. Und die Bürger sollen mitreden.

Über dieses Thema berichtet: Bayern 2 am Samstagvormittag am .

Der neue Stadtteil auf dem ehemaligen Firmengelände von Leoni direkt neben der Altstadt von Roth soll vor allem eines werden: grün. Das haben die verantwortlichen Planer diese Woche bei einem Bürgerforum in einer ehemaligen Leoni-Werkhalle deutlich gemacht. Die Architekten und Landschaftsplaner haben in ihrem Entwurf ein weitgehend autofreies Quartier geplant. "Wir haben gesagt, wir wollen zugunsten klimaaktiver Flächen die Verkehrsflächen möglichst reduzieren", erklärt Architekt und Stadtplaner Martin Schirmer, der zusammen mit seinem Büro die Rahmenplanung für das "Rother Neuland" entwickelt hat.

Das heißt, das Auto könne nicht mehr direkt vor dem Haus geparkt werden, weil das zu viel Fläche verbraucht. Statt vieler Straßen und Parkplätze soll es in der Gartenstadt, dem mittleren Teil des Geländes, wo die Wohngebäude entstehen, viele Flächen mit Bäumen und Wiesen geben. Der alte Baumbestand auf dem insgesamt zehn Hektar großen Gelände bleibe beinahe komplett bestehen, sagt der verantwortliche Landschaftsarchitekt Christian de Buhr.

"Wir müssen städtebaulich reagieren"

Diese Art der grünen Planung sei alternativlos, so Stadtplaner Martin Schirmer. "Wir können einfach nicht die Augen verschließen vor den steigenden Temperaturen, die wir haben, vor den längeren Trockenphasen, die ausgedehnten Hitzespitzen im Sommer: Darauf müssen wir städtebaulich reagieren", sagt Schirmer. Dafür müsse "Fläche" neu definiert werden. Sie dürfte nicht mehr versiegelt werden, sondern so gestaltet werden, dass sie "Verdunstungspotentiale" habe, erklärt der Stadtplaner.

Hochwasserschutz muss erneuert werden

Ein wichtiger Punkt auf dem ehemaligen Gelände ist der Hochwasserschutz. Denn das neue Quartier liegt zwischen Rednitz und Mühlbach. Es sei bereits ein Hochwasserschutz aus den 1970er-Jahren vorhanden, weiß Stadtbaumeister Wolfgang Baier. Der müsse allerdings ertüchtigt werden. So sollen die neuen Gebäude um 40 Zentimeter erhöht gebaut werden, erklärt Landschaftsarchitekt Christian de Buhr. Außerdem würden die Wände der Häuser so gebaut, dass sie bis zu einer Höhe von 1,30 Meter dicht sind. Die Gebäude selbst seien der Hochwasserschutz.

Pförtnerhaus und Bogenhalle bleiben

Die Planer haben an seniorengerechtes Wohnen genauso wie an Wohneinheiten für Familien gedacht. Im vorderen Teil des Geländes an der Stieberstraße sollen eine Kindertagesstätte sowie ein Parkhaus und auch Einzelhandel untergebracht werden. Das runde Pförtnerhaus, das an eine Kabeltrommel erinnert, sowie das Eingangsgebäude und auch die Bogenhalle sollen erhalten bleiben. In Letzterer könnten sich die Planer Platz für Kunst, Fitness und Gastronomie vorstellen. Im hinteren Teil des Geländes schließlich soll der bestehende Park erhalten bleiben und durch Kieswege an den beiden Flüssen erschlossen werden. Diese Wege verbinden dann auch die Rother Innenstadt mit dem Bahnhof.

Abriss startet 2025

Der Zeitplan sieht vor, dass der Rother Stadtrat noch im Oktober über die Rahmenplanung entscheidet. Dann könnten bereits Anfang 2025 die Bagger für den Rückbau anrollen, erklärt Stadtbaumeister Wolfgang Baier. Wenn die Gebäude abgerissen sind, müssen die Altlasten saniert werden. "Es gibt drei kleinere Bereiche, die belastet sind", sagt Baier. Diese Arbeiten bezahlt Leoni. Wenn alles nach Plan läuft, könnten 2029 erste neue Wege und vielleicht auch schon neue Gebäude entstehen.

Es geht nicht ohne Bürgerbeteiligung.

Ein wichtiger Punkt in der Planung ist für die Verantwortlichen die Bürgerbeteiligung. "Wenn sich der Bürger in der Planung oder in der baulichen Umsetzung wiederfindet und das Gefühl kriegt, dass er beteiligt war und sein Wunsch umgesetzt wurde, dann ist die Akzeptanz in der Bevölkerung gut", ist Stadtbaumeister Baier überzeugt. So wurden die ersten Wünsche der Rotherinnen und Rother bereits mit in die Rahmenplanung aufgenommen. Auch beim Bürgerforum sollten die Anwesenden aufschreiben, was ihnen gefällt und an welchen Punkten es noch Diskussionsbedarf gibt. Außerdem bieten die Verantwortlichen ab dem 3. Oktober mehrere Führungen an, bei denen nicht nur die Geschichte des Geländes, sondern auch die neuen Pläne vorgestellt werden. Interessierte können sich über die Internetseite der Stadt Roth (Externer Link) anmelden.

Bildrechte: BR/Vera Held
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Das ehemalige Leoni-Firmengelände soll in einen modernen Stadtteil umgebaut werden.

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