Ab heute Nachmittag gibt der Winter ein kurzes, aber heftiges Gastspiel. Inzwischen hat der Deutsche Wetterdienst (DWD) für Teile Bayerns und Baden-Württembergs eine Unwetterwarnung vor starkem Schneefall herausgegeben. Vom Nachmittag an bis zum frühen Freitagmorgen könne es in den betroffenen Gebieten "Gefahr für Leib und Leben" durch eine geschlossene, hohe Schneedecke geben, teilte der Wetterdienst mit. Verkehrswege könnten blockiert werden. Auch werde es verbreitet glatt.
Warnung gilt für Allgäu und Teile Oberbayerns
In Bayern gilt die Warnung für das Allgäu und Teile Oberbayerns. Hier treffen polare Kaltluft und ein Tief aus Südwesten aufeinander. Im Allgäu könnten in Staulagen bis zu 35 Zentimeter Neuschnee fallen, warnt BR-Meteorologe Christian Lorenz.
Auch für die Region München rechnet der DWD wegen erwarteter Schneemengen von bis zu 15 Zentimetern mit Glätte, eingeschränkter Sicht und Verkehrsstörungen.
In den Landkreisen Garmisch-Partenkirchen und Bad Tölz sei mit Neuschnee in einer Höhe von bis zu 25 Zentimetern zu rechnen. Nach Osten hin nehmen die Schneemengen ab – so rechnet Christian Lorenz im Chiemgau und Berchtesgadener Land mit etwa fünf bis zehn Zentimetern Neuschnee. In der Folge sei im abendlichen Berufsverkehr mit erheblichen Beeinträchtigungen zu rechnen.
Grafik: Warnkarte des Deutschen Wetterdienstes für Bayern
"Wintereinbruch völlig normal"
Die Temperaturen gehen in der Nacht in den Alpentälern bis auf minus sieben Grad zurück. Frostig wird es aber nicht nur dort, sondern in ganz Bayern. In der Landeshauptstadt werden minus drei Grad erwartet. Auch nördlich der Donau sei vereinzelt mit Glätte durch überfrierende Nässe zu rechnen, so der DWD.
Die Schneefälle im südlichen Oberbayern sollen bis Freitagmittag abklingen. Am Samstag sei noch mit letzten Schneeschauern zu rechnen. "Ein Wintereinbruch um diese Jahreszeit ist völlig normal", so BR-Meteorologe Lorenz. Auch die Schneemengen seien keineswegs ungewöhnlich.
Mehrere Verkehrsunfälle in Schwaben
Im Bereich des Polizeipräsidiums Schwaben Süd/West kam es bereits am gestrigen Mittwoch wegen der winterlichen Straßenverhältnisse zu mehreren Verkehrsunfällen.
So blockierten auf der A7 zwischen Füssen und Nesselwang mehrere Lkw eine Fahrbahn, weil sie mit Sommerreifen auf der schneebedeckten Straße ins Rutschen kamen; die Fahrer müssen mit Bußgeldverfahren rechnen. In Nesselwang, Rieden und Füssen kamen mehrere Autos von der Fahrbahn ab, viele mit Sommerreifen - die Schäden belaufen sich auf mehr als 40.000 Euro. Die Polizei erinnert eindringlich an die Winterreifenpflicht bei winterlichen Straßenverhältnissen.
In Grünenbach im Landkreis Lindau verlor ein 26-Jähriger wegen der winterlichen Straßenverhältnisse die Kontrolle über sein Auto und stieß auf der Gegenfahrbahn mit einem Lkw zusammen. Der 26-Jährige sowie der Fahrer und der Beifahrer des Lkw wurden leicht verletzt.
"Bomben-Zyklone" bringt Wetterumschwung am Wochenende
Zum Sonntag stellt sich die Wetterlage laut Vorhersage grundlegend um - es werden Tauwetter und frühlingshafte Temperaturen erwartet. Denn ein starkes Orkantief mit enormem Luftdruckabfall, eine sogenannte "Bomben-Zyklone", ist westlich der Britischen Inseln unterwegs und sorgt dort für sehr unruhiges Wetter.
Hierzulande kann das besonders im Bergland zu starken bis stürmischen Böen führen. Die Meteorologen erwarten aber keine größeren Wettergefahren.
- Zum Artikel: Wer muss bis wann Schnee geräumt haben?
Mit Informationen von dpa
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