(Symbolbild) Auernheim bei Treuchtlingen: Mehrere Windräder im Abendlicht.
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Kommunen können von Windrädern auf ihrem Gebiet finanziell profitieren. (Symbolbild)

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Windkraft: Eine gute Einnahmemöglichkeit für Gemeinden?

Windkraft: Eine gute Einnahmemöglichkeit für Gemeinden?

In Bayern sollen deutlich mehr Windkraftanlagen gebaut werden. Doch: Windräder in der Nachbarschaft? Das sorgt vielerorts für Ärger. Es gibt aber verschiedene Ansätze, wie die Menschen vor Ort von Windkraftanlagen profitieren können.

Über dieses Thema berichtet: BR24 im Radio am .

Bayern muss bis 2027 über ein Prozent der Landesfläche für Windkraft ausweisen. Bis Ende 2032 sollen es deutlich mehr Flächen werden. Viele Regionen sind daher noch auf der Suche nach geeigneten Flächen. So auch der Planungsverband Ingolstadt. Die Fläche in der Region Ingolstadt ist knapp. Erst vor kurzem wurden in einem ersten Entwurf Flächen vorgestellt. Daraus geht hervor, dass einige Gemeinden überdurchschnittlich belastet werden könnten.

Besonders geeignet für Windkraft ist die Jurahochfläche im Landkreis Eichstätt. Im Fokus: die Gemeinden Schernfeld, Titting und Pollenfeld. Schernfelds Bürgermeister Stefan Bauer (FW) will seine Bürger mitnehmen und auch finanziell beteiligen.

Karte: Windkraftanlagen in Bayern

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Windkraftanlagen: Bürger sollen ab 2025 mitverdienen

Derzeit stehen bayernweit die meisten Windkraftanlagen in der Gemeinde Titting im Landkreis Eichstätt. Die 21 Anlagen produzierten 2022 nach Angaben des Bayerischen Landesamts für Umwelt 93,81 Gigawattstunden Strom. Damit steht der Markt Titting an der Spitze in Bayern. Und mit Windrädern lässt sich Geld verdienen.

Schon bisher bekommen Gemeinden mit Windkraftanlagen die Gewerbesteuer, und das Erneuerbare-Energien-Gesetz des Bundes (EEG) räumt Windrad-Betreibern die Möglichkeit ein, an die Standortkommunen Geld zu bezahlen, in Höhe von 0,2 Cent pro produzierter Kilowattstunde Strom. Ab kommendem Jahr soll es in Bayern sogar eine verpflichtende Bürgerbeteiligung geben, das entsprechende Gesetz ist vom Kabinett bereits verabschiedet. Demnach sollen – wie bei der Bundesregelung – 0,2 Cent pro Kilowattstunde Windstrom an die Gemeinde gehen, außerdem zusätzlich 0,1 Cent pro Kilowattstunde direkt an die Bürger.

Rund 30.000 Euro Einnahmen pro Windrad

Nach einer Beispielrechnung des bayerischen Wirtschaftsministeriums wären das bei einem modernen Windrad größenordnungsmäßig 30.000 Euro, die jährlich der Kommune und ihren Einwohnern zugutekommen würden. Über die Form der Ausschüttung muss sich laut dem Gesetzesentwurf der Windkraftbetreiber mit der Gemeinde einigen. Möglich sind neben Direktzahlungen zum Beispiel auch verbilligte Stromtarife. Allerdings gilt diese Pflicht dann nur für neue Anlagen.

Von rund 30.000 Euro geht auch Schernfelds Bürgermeister Bauer aus. "So ist das Thema Windkraft natürlich ein Gewinn für eine Gemeinde." Dennoch: Die rund 30 Prozent, die in seiner Gemeinde als Vorrangfläche für Windräder zur Debatte stehen, seien zu viel. Dadurch habe die Gemeinde keine Planungsfreiheit mehr, beispielsweise bei Wohngebieten. Maximal zwölf Prozent will Bauer ausweisen. "Das trägt auch der Gemeinderat mit", meint er. Auch Eichstätts Landrat Alexander Anetsberger (CSU) will sich für eine Obergrenze in der Region einsetzen, die soll bei etwa zehn Prozent liegen.

Anteile gekauft: Bürger profitieren als Mitunternehmer

Von der Windenergie profitieren Bürger zum Beispiel schon beim Windpark Fuchstal im Landkreis Landsberg am Lech. Etwa 240 Bürger haben Anteile gekauft, die Nachfrage war deutlich höher. Auch im mittelfränkischen Raitenbuch will man die Bürger als Mitunternehmer beteiligen. Und ähnliche Ideen hat auch Bürgermeister Bauer in Schernfeld: "So was können wir uns gut vorstellen." Derzeit laufen bereits solche Verhandlungen, erzählt Bauer. "Es läuft gerade ein Vergabeverfahren mit den Staatsforsten. Geplant sind bis zu acht Windräder. Da haben wir die Vereinbarung getroffen, dass mindestens 50 Prozent in Bürgerhand sein soll."

Karte: In diesen Gemeinde ist die meiste Leistung installiert

Durch Bürgerbeteiligung mehr Windräder

Die Staatsregierung hofft, mit der verpflichtenden Bürgerbeteiligung dem Bau von Windrädern in Bayern zusätzlichen Schwung zu geben. Bisher ist die Ausbaukurve noch flach. Obwohl die Koalition aus CSU und Freien Wählern seit zwei Jahren die restriktive 10H-Regel zum Mindestabstand von Windrädern zu Siedlungen weitgehend abgeschafft hat, lässt die erhoffte Trendwende noch auf sich warten.

Erklärtes Ziel der Regierungsparteien ist, bis 2030 in Bayern 1.000 neue Windräder zu bauen. Nach Angaben des Bayerischen Staatsministeriums für Wirtschaft, Landesentwicklung und Energie wurden im Jahr 2023 64 Genehmigungsanträge für neue Windräder gestellt. Von Januar bis Juli 2024 waren es 120 Anträge. Wie viel Fläche in der Gemeinde Schernfeld für Windräder reserviert wird, ist noch offen. Denn noch fehlt die Stellungnahme der Bundeswehr. Die könnte die Pläne nochmal durcheinanderbringen.

Grafik: Entwicklung des Ausbaus von Windkraftanlagen in Bayern

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