Frostschäden in Weinbergen (Archivbild)
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Frostschäden: EU verspricht deutschen Bauern 46,5 Millionen Euro

Frostschäden: EU verspricht deutschen Bauern 46,5 Millionen Euro

Die Kältewelle im Frühjahr hat auch in Bayern viele Obstbauern schwer getroffen. Sie kämpfen mit den Folgen und sollen nun auf Initiative von Bundeslandwirtschaftsminister Özdemir eine Millionenhilfe erhalten. Die Mittel kommen von der EU.

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Deutsche Obst- und Weinbauern leider immer noch unter den Folgen der Frostschäden in diesem Frühjahr. Besonders hart getroffen hat es etwa Obstbauern in Franken - dort, wo 90 Prozent der bayerischen Zwetschgen wachsen. Seit 2020 hätten Spätfröste im April für hohen Zwetschgen-Ausfall gesorgt, berichtete ein Bauer dem BR schon im Juli. In diesem Jahr sei es bei ihm besonders heftig. Der Bauer rechnete im Juli mit einem Verlust von 70 Prozent. Auch die Winzer in Bayern beklagten Frostschäden.

EU-Kommission sagt Millionen-Hilfe zu

Nun will die EU-Kommission helfen. Sie hat den deutschen Landwirten 46,5 Millionen Euro zugesagt. Damit würden Betriebe entschädigt, "die einen Teil ihrer Produktion und damit auch einen Teil ihres Einkommens verloren haben", teilte die Kommission am Montag mit. Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir (Grüne) hatte wiederholt Unterstützung für deutsche Obst- und Weinbauern gefordert.

"Unsere Landwirtinnen und Landwirte sind dringend darauf angewiesen", bekräftigte Özdemir am Montag vor einem Treffen mit seinen EU-Kollegen in Brüssel. Deutsche Obst- und Weinbauern litten weiter unter den Folgen der diesjährigen Frostschäden im Umfang von rund 300 Millionen Euro, erklärte der Minister. Die deutschen Obstbauern erwarten deshalb die schlechteste Apfelernte seit sieben Jahren.

Wann werden die Gelder ausgezahlt?

Die nun zugesagten EU-Gelder müssen vom Rat der EU-Staaten noch formal abgesegnet werden und würden dann innerhalb der ersten vier Monate des kommenden Jahres ausgezahlt. Die Bundesregierung kann die Hilfen um weitere rund 90 Millionen Euro aufstocken. Neben deutschen Landwirten sollen auch Betriebe in Italien, Bulgarien, Rumänien und Estland zusätzliche Hilfe erhalten. Insgesamt gab die Kommission am Montag 119,7 Millionen aus einer Krisenreserve der EU-Agrarförderung frei.

Inflation auch ein Problem

Mehrere EU-Staaten um Deutschland und Frankreich fordern über die Krisenhilfen hinaus einen einfacheren Zugang für Landwirte zu den Fördermitteln aus Brüssel. Die Höchstgrenze für Gelder unter der sogenannten De-minimis-Regelung, für die eine zusätzliche Prüfung durch die EU-Kommission entfällt, soll demnach von 20.000 Euro auf 50.000 Euro pro Betrieb über einen Zeitraum von drei Jahren angehoben werden.

Bisherige Vorschläge der EU-Kommission für eine Anhebung auf 37.000 Euro reichen den Mitgliedstaaten dabei nicht aus. "Durch die Inflation, durch die gestiegenen Preise ist der Bedarf immens gestiegen", betonte Özdemir in Brüssel.

Mit Informationen von AFP.

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