Bei einem Anschlag im iranischen Teheran ist der politische Führer der Hamas, Ismail Hanija (links), getötet worden.
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Bei einem Anschlag im iranischen Teheran ist der politische Führer der Hamas, Ismail Hanija (links), getötet worden.

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Anschlag auf Hanija: Empörung und Aufrufe zur Mäßigung

Anschlag auf Hanija: Empörung und Aufrufe zur Mäßigung

Der Anschlag auf Hamas-Chef Hanija, für den die Hamas Israel verantwortlich macht, hält die internationale Diplomatie in Atem. Iran spricht von "Bestrafung", Katar stellt seine Vermittlerrolle infrage. Die Bundesregierung ruft zur Deeskalation auf.

Über dieses Thema berichtet: BR24 im Radio am .

Der politische Führer der Hamas, Ismail Hanija, ist in Teheran getötet worden, wo er an der Amtseinführung des iranischen Präsidenten Massud Peseschkian teilgenommen hatte. Das bestätigten die militante Palästinenserorganisation und die iranischen Revolutionsgarden. Bei dem Angriff auf ein Haus in Teheran sei auch ein Leibwächter von Hanija getötet worden.

Die Hamas macht Israel für den Anschlag verantwortlich und spricht von einer schweren Eskalation. Auch Palästinenser-Präsident Abbas verurteilte den Anschlag. Die Fraktionen im Westjordanland riefen zu Massendemonstrationen auf. Die israelische Seite äußerte sich bislang nicht zu dem Angriff.

Iran: "Es wird eine harte Bestrafung geben"

Der oberste Führer des Irans, Ajatollah Ali Chamenei, hat Vergeltung für den Tod des politischen Anführers der islamistischen Hamas, Ismail Hanija, in Teheran angekündigt. "Das kriminelle zionistische Regime (Israel) hat unseren Gast in unserem Haus ermordet", wurde Chamenei auf seiner Website zitiert. "Es wird eine harte Bestrafung geben."

Entsprechend reagierten auch die Verbündeten Irans aus der sogenannten "Achse des Widerstands". Die Hisbollah-Miliz im Libanon, die Huthi-Rebellen und die Gruppe Palästinensischer Dschihad sagten der Hamas weitere Unterstützung zu.

Vermittler Katar stellt Gaza-Gespräche infrage - Türkei fürchtet Ausweitung des Krieges

Auch Katar kritisierte die Tötung Hanijas scharf. Zugleich stellte der wichtige Vermittler bei Gesprächen über eine Waffenruhe im Gaza-Krieg die Verhandlungen nach dem gewaltsamen Tod von Hamas-Führer Ismail Hanija infrage. "Politische Morde und wiederholte Angriffe auf Zivilisten im Gazastreifen während der Gespräche lassen uns fragen, wie kann man erfolgreich vermitteln, wenn eine Partei den Vermittler auf der anderen Seite ermordet?", schreibt Katars Ministerpräsident Mohammed bin Abdulrahman Al Thani bei X.

Die Türkei warf Israel vor, den Gaza-Krieg in der Region ausweiten zu wollen. Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan schrieb auf der Plattform X von einem hinterhältigen Anschlag auf seinen "Bruder" Hanija.

Bundesregierung beruft Krisenstab ein

US-Außenminister Anthony Blinken dementierte jede Beteiligung der USA an dem Anschlag und nannte eine Waffenruhe im Gazastreifen "zwingend erforderlich". 

Die Bundesregierung warnt vor einer weiteren Eskalation der Lage im Nahen Osten. Bundesaußenministerin Annalena Baerbock stehe in engstem Kontakt mit den EU-Partnern und Vertretern der Region des Nahen Ostens. Am Mittag kam erneut der Krisenstab der Bundesregierung zur Lage im Nahen Osten zusammen – wie schon am Freitag und am Montag.

Iranische Staatsmedien veröffentlichen Details

Iranische Staatsmedien veröffentlichen währenddessen weitere Einzelheiten zum Tod des politischen Hamas-Anführers Ismail Hanija. Hanija sei am Mittwoch gegen 2.00 Uhr in der Nacht getötet worden, hieß es in den Berichten. Er habe sich in einer Residenz für Kriegsveteranen im Norden der iranischen Hauptstadt Teheran aufgehalten. Seine Wohnung sei von einem Geschoss aus der Luft getroffen worden, berichtete das Nachrichtenportal Nournews. Weitere Untersuchungen liefen, etwa um zu klären, von wo das Geschoss abgefeuert worden sei.

Im Gazastreifen waren in den vergangenen Monaten mehrere von Hanijas Angehörigen getötet worden. Er selbst lebte nicht mehr dort, sondern hielt sich vor allem in der Türkei und in Katar auf.

Mit Informationen von AP, dpa und Reuters.

Im Video: Israel droht ein Mehrfrontenkrieg

Ismail Hanija auf einem Transparent
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Israel droht ein Mehrfrontenkrieg

Im Video: Interview mit ARD-Korrespondent Christian Limpert zur aktuellen Lage in Nahost

Christian Limpert
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Christian Limpert

Im Audio: Wer war Ismail Hanija?

Hamas-Chef Ismail Hanija spricht während einer Pressekonferenz nach seinem Treffen mit dem iranischen Außenminister Amirabdollahian in Teheran. Der Hamas-Auslandschef Ismail Hanija ist nach Angaben der islamistischen Terrororganisation bei einem israelischen Angriff in der iranischen Hauptstadt Teheran getötet worden. Foto: Vahid Salemi/AP +++ dpa-Bildfunk +++
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In Iran ist der Hamas-Führer Hanija getötet worden. Wer war Ismail Hanija?

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