Ein Mann steht am 3. August 2024 bei einer Wahlkampfveranstaltung der AfD Brandenburg in Cottbus am Stand der Jungen Alternative, der Nachwuchsorganisation der AfD.
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Archivbild: Ein Mann steht bei einer Wahlkampfveranstaltung der AfD Brandenburg in Cottbus am Stand der Jungen Alternative.

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Junge Alternative beschließt ihre Auflösung

Junge Alternative beschließt ihre Auflösung

Aus für die Junge Alternative: Die AfD-Nachwuchsorganisation hat beschlossen, sich zum 31. März auflösen. Die AfD will eine neue Jugendorganisation gründen, auf die sie mehr Einfluss hat. Als Name ist "Patriotische Jugend" im Gespräch.

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Die Jugendorganisation der AfD – die Junge Alternative (JA) – will sich zum 31. März in ihrer jetzigen Form auflösen. Das hat der Verein bei einem Bundeskongress im thüringischen Apolda beschlossen, wie mehrere Vertreter der JA und der AfD bestätigten.

AfD will mehr Einfluss auf Nachwuchs bekommen

Die Auflösung der Jungen Alternative ist die Konsequenz einer Satzungsänderung der AfD vor drei Wochen. Dem entsprechenden Parteitagsbeschluss zufolge soll die bisher weitgehend eigenständige Junge Alternative durch eine neue Jugendorganisation ersetzt werden, die eng an die AfD gebunden sein soll. So soll die AfD einen größeren Einfluss auf ihren Nachwuchs bekommen.

Die neue Jugendorganisation der AfD soll bei einem Kongress gegründet werden und könnte – so der Vorschlag des Bundesvorstands – den Namen "Patriotische Jugend" bekommen. Es könnte aber auch der bisherige Name "Junge Alternative" wieder Verwendung finden. Das selbsterklärte Ende der Jungen Alternative ist wohl auch einem drohenden Verbot geschuldet. Der Verfassungsschutz beobachtet die Organisation als erwiesen rechtsextremistische Bestrebung.

AfD unterwirft Jugendorganisation eigenen Regeln

Demnächst will der AfD-Vorstand alle AfD-Mitglieder unter 36 Jahren zu einem Gründungskongress einladen. Dort soll sich der Parteinachwuchs ein Statut geben und einen Namen für die Organisation festlegen. Die neue Parteijugend soll dann strengeren Regeln unterworfen sein: Die Mitglieder sollen anders als bisher Mitglieder der AfD sein und sich somit an die offiziellen Regeln der Partei halten - mit möglichen Ordnungsverfahren bei Fehlverhalten.

Ausgenommen sind lediglich Jugendliche unter 16 Jahren, die noch nicht Parteimitglied werden können. Für sie gilt aber, dass sie mit ihrem Eintritt in die Jugendorganisation "die Satzung, Ordnung und Grundsätze der AfD" anerkennen und sich der Schiedsgerichtsbarkeit der Partei unterwerfen. Spätestens mit 17 sollen sie aus der Jugendorganisation ausgeschlossen werden, wenn sie bis dahin noch nicht in die AfD eingetreten sind.

Proteste rund um Tagungsort

Gegen den JA-Bundeskongress demonstrierten in Apolda nach Polizeiangaben rund 1.300 Menschen, darunter Gewerkschaftsvertreter und die Initiative "Omas gegen Rechts". Auf Plakaten forderten sie unter anderem ein Verbot der AfD. Die Polizei war mit einem Großaufgebot im Einsatz, Dutzende Einsatzwagen sicherten die Stadthalle ab. Ein Polizeisprecher sprach von einem störungsfreien Verlauf. 

Für Debatten über die Stadt hinaus hatte im Vorfeld die Vermietung der Stadthalle durch die Stadt an die JA gesorgt. Eine bundesweite Online-Petition gegen die Vermietung unterzeichneten binnen weniger Tage mehr als 94.000 Menschen.

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