Friedrich Merz und Markus Söder in Berlin
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Söder verzichtet : Merz wird Kanzlerkandidat - die PK im Relive

Söder verzichtet : Merz wird Kanzlerkandidat - die PK im Relive

CDU-Chef Merz wird Kanzlerkandidat der Union. Markus Söder verzichtet. Am Mittag treten beide vor die Presse und erläutern die Entscheidung. Das Relive zum Nachschauen.

Über dieses Thema berichtet: BR24live am .

Das Ringen um die Kanzlerkandidatur der Union bei der Bundestagswahl 2025 ist entschieden: Wenige Stunden nach dem Verzicht des nordrhein-westfälischen Ministerpräsidenten Hendrik Wüst kündigten CDU-Chef Friedrich Merz und der CSU-Vorsitzende Markus Söder eine gemeinsame Pressekonferenz an. Dort äußerten sich beide in der Bayerischen Vertretung in Berlin zur K-Frage mit dem Ergebnis: Friedrich Merz wird Kanzlerkandidat der Union, Markus Söder verzichtet.

Die Pressekonferenz von Merz und Söder wurde an dieser Stelle in einem BR24live übertragen – mit Schalten ins ARD-Hauptstadtstudio in Berlin und Einschätzungen der BR-Redaktion Landespolitik. Das Relive ist über diesem Artikel eingebaut.

Wüst ist vorgeprescht - und appellierte an CSU

Söder und Merz hatten in den vergangenen Monaten immer wieder beteuert, sich im "Spätsommer" einvernehmlich auf einen Kanzlerkandidaten zu einigen, spätestens nach den Landtagswahlen in Ostdeutschland. In Sachsen und Thüringen wurde schon gewählt, die Wahl in Brandenburg folgt am Sonntag.

Wüst hatte am Montagabend nach einer Sitzung des nordrhein-westfälischen CDU-Landesvorstands bekannt gegeben, dass er für die Kanzlerkandidatur aktuell nicht zur Verfügung stehe. Zugleich habe er den Landesvorstand gebeten, die Kandidatur des CDU-Bundesvorsitzenden Merz zu unterstützen, der ebenfalls aus NRW stammt: "Und dafür gab es großen Zuspruch", betonte Wüst. Der CDU-Landeschef appellierte auch an die Schwesterpartei CSU: "Ich würde mich natürlich sehr freuen, wenn auch die CSU Friedrich Merz als gemeinsamen starken Kandidaten unterstützt."

Keine lauten Rufe aus der CDU nach Söder

CSU-Chef Söder hatte zuletzt deutliches Interesse an einer Kanzlerkandidatur erkennen lassen. "Ich würde mich nicht drücken, Verantwortung für unser Land zu übernehmen", sagte Söder vor zwei Wochen beim Gillamoos-Frühschoppen. Immer wieder räumte Söder in den vergangenen Wochen aber ein: Einen CSU-Kanzlerkandidaten könne es nur geben, "wenn die CDU einen bittet". Und anders als 2021 gibt es bisher keine prominenten CDUler, die nach Söder rufen.

2021 war das anders. Damals sah sich Söder durch prominente CDU-Politiker ermutigt, dem CDU-Vorsitzenden Armin Laschet die Kandidatur streitig zu machen. Beide lieferten sich einen harten Machtkampf, letztlich setzte sich Laschet durch. Die anschließenden Sticheleien Söders gelten vielen in der CDU als einer der Gründe für die Niederlage der Union bei der Bundestagswahl. In der Union herrscht daher Einigkeit, dass sich ein solcher Streit nicht wiederholen soll.

Unmut in der CSU über Ablauf der Kandidatenkür

Söder und CSU-Generalsekretär Martin Huber äußerten sich zunächst nicht zum NRW-Votum für Merz. Der CSU-Fraktionsvorsitzende Klaus Holetschek reagierte verärgert: "Man hat eigentlich ein anderes Verfahren vereinbart zwischen den Parteivorsitzenden. Und deswegen finde ich das überraschend." An dem vereinbarten Verfahren hätte man laut Holetschek "eigentlich jetzt festhalten" müssen. Die Äußerung von Wüst könne man "erstmal einfach nur zur Kenntnis nehmen".

Aus der CDU gab es dagegen Lob für Wüst. Der Parlamentsgeschäftsführer der Union im Bundestag, Thorsten Frei (CDU), sagte der "Rheinischen Post", Wüsts Entscheidung demonstriere "einmal mehr sein hohes Verantwortungsbewusstsein für unser Land". Unions-Fraktionsvize Jens Spahn (CDU) sagte: "Hendrik Wüsts Entscheidung ist ein wichtiger Grundstein für die Geschlossenheit der Union und damit für den Wahlsieg 2025."

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