Selenskyj bei seinem Besuch in der Türkei
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Der ukrainische Präsident Selenskyj bei seinem Besuch in der Türkei

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Selenskyj sauer: Ukraine und EU müssen mitverhandeln

Selenskyj sauer: Ukraine und EU müssen mitverhandeln

Es sei "wieder einmal über die Ukraine und ohne die Ukraine" gesprochen worden: Der ukrainische Präsident Selenskyj kritisiert die Gespräche zwischen den USA und Russland in Riad scharf. Er forderte "faire" Gespräche unter Beteiligung der Europäer.

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Unter dem Eindruck der Gespräche zwischen den USA und Russland in Saudi-Arabien hat der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj "faire" Gespräche unter Einbeziehung der Europäer gefordert. Die Ukraine, die EU, die Türkei und Großbritannien sollten in die Gespräche "und die Entwicklung der notwendigen Sicherheitsgarantien mit Amerika" einbezogen werden, sagte Selenskyj bei einem Besuch in Ankara. 

Kritik von Selenskyj: "Über die Ukraine, ohne die Ukraine"

Er kritisierte die Ukraine-Gespräche am Dienstag in Saudi-Arabien, an denen hochrangige Vertreter der USA und Russlands teilgenommen hatten. Die Ukraine und die Europäer waren nicht zu dem Treffen eingeladen. Es sei "wieder einmal über die Ukraine und ohne die Ukraine" gesprochen worden, sagte Selenskyj. "Sie können besprechen, was sie wollen, aber es können keine Entscheidungen ohne die Ukraine getroffen werden, wie der Krieg in der Ukraine zu beendigen ist", sagte der Staatschef.

Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan bot an, dass mögliche Gespräche unter Beteiligung Kiews in der Türkei stattfinden könnten. Zugleich betonte Erdogan, dass die territoriale Integrität der Ukraine unbestreitbar sei. Das gelte auch für die Zukunft.

Von der Leyen: "Wollen mit den USA zusammenarbeiten"

EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen mahnte ein gemeinsames Vorgehen Europas und der USA an. "Wir wollen mit den USA zusammenarbeiten, um einen gerechten und dauerhaften Frieden für die Ukraine zu erreichen", schrieb von der Leyen nach einem Treffen mit dem Ukraine-Sonderbeauftragten der US-Regierung, Keith Kellogg, auf X. "Finanziell und militärisch hat Europa mehr beigetragen als jeder andere. Und wir werden noch mehr tun", betonte sie.

Im Video: Sicherheitsexperte Lange zu den Ukraine-Gesprächen

Im Video: Sicherheitsexperte Lange zu den Ukraine-Gesprächen
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Scholz: USA und EU müssen für Ukraine-Sicherheit sorgen

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) warnte, dass es keine Entscheidung über die Köpfe der Ukraine hinweg geben dürfe. "Das ist eine souveräne, demokratische Nation, der wir den Weg in die Europäische Union eröffnet haben", sagt Scholz bei einem Besuch des VW-Werks in Emden. Die Ukraine entscheide selbst darüber, unter welchen Bedingungen sie bereit sei, einen Waffenstillstand zu ermöglichen. Die USA, Kanada und die Europäer müssten auch in Zukunft für eine starke ukrainische Armee sorgen.

Estland: Verhandlungsposition der Ukraine stärken

Estlands Außenminister Margus Tsahkna forderte die Europäer in den Zeitungen des Redaktionsnetzwerks Deutschland auf, die Verhandlungsposition der Ukraine zu stärken. In Peking begrüßte Außenamtssprecher Guo Jiakun "Bemühungen um Frieden" in der Ukraine. China hoffe, dass "alle Parteien und interessierte Gruppen" an den Gesprächen teilnehmen könnten.

Bei ihrem Treffen in Riad hatten die Delegationen der USA und Russlands Verhandlungen zur Beilegung ihrer Differenzen und zur schnellen Beendigung des Ukraine-Kriegs vereinbart. Das US-Außenministerium teilte mit, beide Länder wollten Teams ernennen, um über ein baldiges Ende des Kriegs zu verhandeln. Die russische Delegation lobte, dass die Gespräche "ernsthaft" geführt worden seien. Es sei allerdings "schwer zu sagen", ob es eine Annäherung der Positionen der beiden Länder gegeben habe.

Bei den Beratungen in der saudi-arabischen Hauptstadt handelte es sich um das erste Treffen auf dieser Ebene und in einem solchen Format seit Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine vor knapp drei Jahren. Für die USA nahmen Außenminister Marco Rubio, der nationale Sicherheitsberater Mike Waltz und der Nahost-Sondergesandte Steve Witkoff teil. Moskau wurde durch Außenminister Sergej Lawrow und den Präsidentenberater Juri Uschakow vertreten. 

Selenskyj verschiebt Reise nach Saudi-Arabien

Eigentlich wollte Selenskyj am Mittwoch nach Saudi-Arabien reisen. Nun verschob er den Besuch kurzfristig. Er werde die Reise am 10. März nachholen, sagte Selenskyj.

Mit Informationen von AFP, dpa und Reuters

Zum Video: Amerikanisch-russisches Treffen in Saudi-Arabien

Treffen in Saudi-Arabien
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Treffen in Saudi-Arabien

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