Ein Hubschrauber schüttet während eines Waldbrandes Wasser über ein Waldgebiet.
Bildrechte: dpa-Bildfunk/Thanassis Stavrakis

Nahe der griechischen Hauptstadt Athen kämpft die Feuerwehr gegen einen großen Waldbrand wie zuletzt im September 2023 (Archivbild, 04.09.2023).

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Waldbrand wütet nahe Athen - auch Naturschutzgebiet bedroht

Heißes, trockenes und windiges Wetter hat die Waldbrandgefahr in Griechenland regelrecht explodieren lassen. Vielerorts wüten bereits die Flammen. Besonders angespannt ist die Lage nahe der Hauptstadt Athen. Dort ist ein Naturschutzgebiet bedroht.

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In Griechenland hat mit dem heißen und trockenen Wetter der vergangenen Wochen auch wieder die Buschbrand-Saison begonnen. Vielerorts kämpfen die Einsatzkräfte gegen Flammenherde, in weiten Teilen des Landes herrscht hohe Waldbrandgefahr. Stürmischer Wind erschwert die Löscharbeiten an diesem Wochenende zusätzlich.

Großaufgebot von Einsatzkräften und schwerem Gerät

Seit dem frühen Morgen wurden etwa 40 Brände gezählt. Die Behörden riefen die Menschen auf, sich aus den Waldgebieten fernzuhalten. Auch vor den Toren Athens hält ein großer Waldbrand die Menschen in Atem. In dem dicht bewaldeten Gebiet rund 20 Kilometer nördlich der griechischen Hauptstadt ist am Samstag ein Feuer ausgebrochen und bedroht ein Naturschutzgebiet.

Wie die Feuerwehr mitteilte, waren am Samstag etwa 80 Feuerwehrleute im Einsatz, um die Flammen in der Bergregion Parnitha einzudämmen. Unterstützt wurden sie von Hubschraubern und zwölf Löschflugzeugen. "Im Allgemeinen sind die Bedingungen schwierig und gefährlich", sagte Feuerwehrsprecher Vasilis Vathrakogiannis bei einer Pressekonferenz. Sturmböen von mehr als 100 Kilometer pro Stunde erschwerten den Einsatz. Verstärkungen aus anderen griechischen Regionen helfen zusammen mit Freiwilligen Feuerwehren beim Kampf gegen die Feuer. 

Lange Rauchwolke am Himmel über Athen

Dicke graubraune Rauschwaden zogen über zahlreiche Stadtviertel von Athen. Vielerorts lag der Geruch von Verbranntem in der Luft, zudem ging Asche nieder. Touristische Anlagen sind nach Berichten des griechischen Rundfunks (ERT) nicht in der Nähe des Brandgebietes. Der Zivilschutz warnte abermals, am Wochenende herrsche in weiten Teilen Mittelgriechenlands die zweithöchste Brand-Alarmstufe.

Waldbrände sind in Griechenland keine Seltenheit. Aber in den vergangenen Jahren sind sie verheerender geworden, da die Sommer heißer, trockener und windiger geworden sind. Wissenschaftler sehen darin Auswirkungen des Klimawandels. Auch in den vergangenen Tagen gab es kaum Niederschläge, zudem hatte es mehrere Wochen lang Temperaturen von über 35 Grad Celsius. Hinzu kommen die heftigen Winde. Nach Angaben des meteorologischen Amtes tobten in der Region bei Athen Böen von bis zu Stärke acht.

Häuser bislang nicht von den Flammen bedroht

Häuser seien aber von dem Feuer nicht bedroht, sagte ein Behördenvertreter. "Die Situation ist bisher stabil." Meteorologen warnten allerdings, dass der Wind nicht vor Sonntag abflauen dürfte. Ein großer Teil des mit Kiefern und Tannen bewachsenen Naturschutzgebiets wurde bereits 2007 durch einen Großbrand zerstört. Die Brandwarnkarte des Zivilschutzministeriums sagte für Sonntag ein sehr hohes Brandrisiko für die Regionen Attika, Peloponnes, Kreta, Nördliche und Südliche Ägäis sowie Mittelgriechenland voraus. 

Nach den schweren Waldbränden des vergangenen Sommers und dem wärmsten Winter in Griechenland seit Beginn der Aufzeichnungen haben die Behörden ihre Strategie gegen Wald- und Buschbrände verschärft. 2023 kamen bei Waldbränden in Griechenland 20 Menschen ums Leben. Die Flammen versengten nach Angaben des Nationalen Observatoriums Athen fast 175.000 Hektar Wald und landwirtschaftliche Flächen.

Hiobsbotschaft am Nachmittag: Weiteres Feuer ausgebrochen

Die Situation in Parnitha habe sich gebessert, erklärte Zivilschutzminister Vassilis Kikilias am Abend. Der Kampf sei aber "noch nicht vorbei". 20 Kilometer nordwestlich von Athen in Lakka Katsari sei am Nachmittag ein weiterer Brand ausgebrochen. Ein Feuer in der südöstlich gelegenen Stadt Keratea konnte unter Kontrolle gebracht werden.

Mit Informationen von dpa und Reuters.

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