Zwei Männer sind auf dem Weg zur Agentur für Arbeit.
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Die Frühjahrsbelebung auf dem bayerischen Arbeitsmarkt fällt in diesem Jahr schwächer als üblich aus.

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Bundesagentur: Hochwasser kann sich auf Arbeitsmarkt auswirken

Bundesagentur: Hochwasser kann sich auf Arbeitsmarkt auswirken

Die Frühjahrsbelebung auf dem bayerischen Arbeitsmarkt fällt in diesem Jahr erneut schwächer aus als üblich. Die Zahl der Arbeitslosen ist im Mai leicht gesunken. In den nächsten Monaten könnte sich auch das Hochwasser auf den Arbeitsmarkt auswirken.

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Üblicherweise wird im Frühling das Wetter besser und die Arbeitslosenzahlen sinken, weil in der Baubranche, in Forst- und Landwirtschaftsbetrieben die Saison losgeht. Doch die Frühjahrsbelebung auf dem bayerischen Arbeitsmarkt fällt schwach aus.

Im Mai waren in Bayern knapp 269.849 Menschen arbeitslos gemeldet. Das sind 3.920 weniger als im April, allerdings 27.106 mehr als im Mai vor einem Jahr. Die wirtschaftliche Situation in Bayern habe sich eingetrübt, und das habe Folgen für den Arbeitsmarkt, heißt es von der bayerischen Regionaldirektion der Bundesagentur für Arbeit.

Hochwasserfolgen für Arbeitsmarkt nicht absehbar

Welche Folgen das Hochwasser in Bayern für den Arbeitsmarkt haben könnte, ist dabei noch nicht absehbar, weil auch Unternehmen und Betriebe von Überschwemmungen und Schäden betroffen sind. Die bayerischen Arbeitsagenturen rechnen mit Auswirkungen auch für Beschäftigte. Die Bundesagentur für Arbeit kann dabei mit einem Instrument entlasten: “Wir haben mit dem Kurzarbeitergeld durchaus Unterstützungsmöglichkeiten, wenn es durch das Hochwasser bedingte Betriebsausfälle gibt“, sagt Peter Michel aus dem Vorstand der bayerischen Regionaldirektion der Bundesagentur für Arbeit.

Vor allem Unqualifizierte werden arbeitslos

Doch es ist die Konjunkturflaute, die sich seit einigen Monaten bemerkbar macht. Mehr als die Hälfte des Anstiegs der 27.100 Arbeitslosen im Vergleich zum Mai 2023 betrifft Menschen mit deutscher Staatsangehörigkeit. Zuwächse gab es auch bei ausländischen Arbeitslosen (vor allem aus Syrien, der Ukraine und Rumänien). Überdurchschnittlich hat die Arbeitslosigkeit bei Männern zugenommen.

Laut Regionaldirektion der Bundesagentur deutet das darauf hin, dass vor allem unqualifizierte Berufe, also Helfertätigkeiten, von Arbeitslosigkeit betroffen sind. Denn Fachkräfte werden nach wie vor gesucht. Den bayerischen Arbeitsagenturen und Jobcentern liegen derzeit 134.784 offene Stellen vor. Auch wenn die Zahlen rückläufig sind: Es sind noch immer mehr als im Mai 2019 – also dem letzten vergleichbaren Monat vor der Corona-Pandemie.

Mitarbeiter gesucht – aber nicht in allen Branchen

Bei der Beschäftigungsentwicklung geht es nach wie vor aufwärts: Laut aktuellen Zahlen vom März 2024 sind in Bayern 5,95 Millionen Menschen sozialversicherungspflichtig beschäftigt, 38.000 mehr als ein Jahr zuvor. Doch nicht jeder Wirtschaftszweig entwickelt sich gleich: Während in der Metall- und Elektroindustrie und im Gesundheitswesen die Beschäftigtenzahl gestiegen ist, gingen die Zahlen in der Zeitarbeit, in einigen Industriebereichen, im Baugewerbe und im Handel zurück. Digitalisierung, Automatisierung, Energiewende und demografischer Wandel seien für die Unternehmen in Bayern weiterhin bestimmende Themen, so die Regionaldirektion. Als positives Zeichen wertet sie, dass die Unternehmen laut Umfragen nicht mehr ganz so pessimistisch in die Zukunft sähen.

Oberfranken: Viele Beschäftigte bald im Ruhestand

Der demografische Wandel ist nicht in jeder Region Bayerns gleich ausgeprägt. Vor allem Oberfranken ist davon betroffen. In den nächsten zehn Jahren gehe hier jeder vierte Beschäftigte in den Ruhestand, erklärt Peter Michel von der Regionaldirektion der Bundesagentur für Arbeit. Oberfranken meldet im Mai eine Arbeitslosenquote von 3,9 Prozent und liegt damit über dem bayerischen Durchschnitt von 3,5 Prozent.

Oberbayern bleibt Beschäftigungsmagnet – allein die Landeshauptstadt München zählt mehr als 1,2 Millionen Beschäftigte. "Ein Schwergewicht im oberbayerischen Arbeitsmarkt“, so die Regionaldirektion. In Oberbayern liegt auch die Kommune mit der niedrigsten Arbeitslosenquote in Bayern: Der Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen meldet eine Arbeitslosenquote von 2,1 Prozent.

Schwaben ist bayerischer Spitzenreiter

Unter den Regierungsbezirken ist Schwaben mit einer Arbeitslosenquote von 3,1 Prozent der bayerische Spitzenreiter. Schwaben verfüge über einen diversen Branchenmix. Das sei in der etwas unsicheren Konjunkturlage ein Grund, warum die Arbeitslosenzahlen nicht stark schwankten, so die bayerische Arbeitsmarktbehörde. Es gebe Chancen für Menschen, die arbeitslos werden, sich in anderen Branchen zu integrieren.

Quote in der Oberpfalz und Niederbayern unter Durchschnitt

Einen guten Branchenmix gebe es auch in der Oberpfalz, der die Region stabilisiere. Die Oberpfalz verzeichnet im Mai eine Arbeitslosenquote von 3,2 Prozent und liegt damit unter dem bayerischen Durchschnitt von 3,5 Prozent.

Auch Niederbayern liegt mit einer Quote von 3,3 Prozent unter dem bayerischen Schnitt. Das sind 0,2 Prozentpunkte weniger als im Vormonat und damit der deutlichste Rückgang im Vergleich zu den anderen Regierungsbezirken. Die etwas stärkere Frühjahrsbelebung hängt mit dem hohen Anteil von Außenberufen zusammen, etwa in der Baubranche sowie in Land- und Forstwirtschaft. Eine Eintrübung gibt es aber auch dort: In der niederbayerischen Baubranche seien "die Auftragsbücher nicht mehr so voll", so Peter Michel aus dem Vorstand der Regionaldirektion der Bundesagentur für Arbeit.

Die Lage in Oberbayern und Unterfranken

Oberbayern ist unter den bayerischen Regierungsbezirken auf Platz Vier und liegt mit einer Quote von 3,4 Prozent nach wie vor unter dem bayerischen Durchschnitt. Unterfranken ist auf Platz Fünf und meldet, wie der Freistaat insgesamt, eine Arbeitslosenquote von 3,5 Prozent. Im Vergleich zum Vormonat blieb der Wert unverändert. Allerdings liegt in Unterfranken die Stadt mit der höchsten Arbeitslosenquote in Bayern: Die Stadt Schweinfurt verzeichnet im Mai eine Quote von 6,7 Prozent.

Höchste Arbeitslosenquote in Mittelfranken

Mittelfranken ist mit einer Arbeitslosenquote von 4,2 Prozent bayerisches Schlusslicht. Der Bezirk sei vom Strukturwandel nach wie vor sehr stark betroffen. Menschen, die arbeitslos werden, könnten nicht so schnell vom Markt wieder aufgenommen werden, so Peter Michel von der Regionaldirektion Bayern. Strukturwandel und Konjunkturflaute wirken sich dabei vor allem in der Stadt Nürnberg aus. Hier liegt die Arbeitslosenquote bei 6,5 Prozent, während die umliegenden Landkreise Roth, Nürnberger Land, Fürth und Erlangen-Höchstadt bei ihren Arbeitslosenquoten jeweils eine Zwei vor dem Komma haben.

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