Trotz des Widerstands seiner Beschäftigten hält der Volkswagen-Konzern an seinen Plänen fest, Auto-Werke in Deutschland zu schließen. Man müsse die Kapazitäten verringern und an die neuen Realitäten anpassen, sagte Konzern-Chef Thomas Schäfer der "Welt am Sonntag". Dabei schließt er weiterhin auch Kündigungen nicht aus. Der Stellenabbau über bisherige Instrumente wie Altersteilzeit und Aufhebungsangebote werde nicht reichen. "Das würde schlicht zu lange dauern", so der VW-Chef.
Schäfer für Gehaltskürzungen im Management
Bei der Restrukturierung der Marke denke er an einen Zeitraum von drei oder vier Jahren. Der Forderung der Gewerkschaft IG Metall nach Gehaltskürzungen im Management stimmte Schäfer zu. "Wenn es eine Vereinbarung in den Tarifverhandlungen gibt, dann gehört es für mich dazu, dass Vorstand und Management einen Beitrag leisten", sagte er.
Bereits seit Januar sei das Fixgehalt des Vorstands um fünf Prozent reduziert, das Management verzichte außerdem auf einen Inflationsausgleich von 1.000 Euro und 3,5 Prozent Gehaltserhöhung.
Krise bei Volkswagen: Warnstreiks drohen
Bei VW kommt es Anfang Dezember zu Warnstreiks. Das hat die Tarifkommission der IG Metall einstimmig beschlossen, wie die Gewerkschaft am Freitag mitteilte. Nach der ergebnislosen Tarifrunde am Donnerstag wolle man dadurch den Druck auf das Unternehmen erhöhen. Einzelheiten zu Terminen und betroffenen Standorten nannte die Gewerkschaft zunächst nicht.
Die Arbeitnehmervertreter bei VW hatten vor der Fortsetzung der Tarifgespräche einen Gehaltsverzicht von Belegschaft und Vorstand vorgeschlagen und im Gegenzug Garantien für Beschäftigung und Standorte gefordert.
Milliardenschwerer Gewinneinbruch bei VW
Ende Oktober wurde bekannt, dass der Gewinn von Volkswagen im dritten Quartal eingebrochen ist. Das operative Ergebnis fiel von Juli bis September im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 42 Prozent auf 2,9 Milliarden Euro, wie das Unternehmen mitteilte. Der Gewinn nach Steuern brach um 63,7 Prozent ein und betrug im dritten Quartal 1,576 Milliarden Euro.
VW sprach deshalb von einem "herausfordernden Marktumfeld", das den "dringenden Bedarf von erheblichen Kostensenkungen und Effizienzsteigerungen" zeige.
Mit Informationen von dpa und AFP.
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