VW-Chef Schäfer schließt auch Kündigungen nicht aus.
Bildrechte: pa/dpa/Julian Stratenschulte
Audiobeitrag

VW-Chef Schäfer schließt auch Kündigungen nicht aus.

Audiobeitrag
> Wirtschaft >

Werke schließen: Warum VW an den Plänen festhält

Werke schließen: Warum VW an den Plänen festhält

Bei VW drohen Warnstreiks, viele Mitarbeitende bangen um ihre Zukunft. Doch der Konzern will sich nicht davon abbringen lassen, Fabriken zu schließen. VW-Chef Schäfer machte in einem Interview deutlich, dass es auch Kündigungen geben könnte.

Über dieses Thema berichtet: BR24 im Radio am .

Trotz des Widerstands seiner Beschäftigten hält der Volkswagen-Konzern an seinen Plänen fest, Auto-Werke in Deutschland zu schließen. Man müsse die Kapazitäten verringern und an die neuen Realitäten anpassen, sagte Konzern-Chef Thomas Schäfer der "Welt am Sonntag". Dabei schließt er weiterhin auch Kündigungen nicht aus. Der Stellenabbau über bisherige Instrumente wie Altersteilzeit und Aufhebungsangebote werde nicht reichen. "Das würde schlicht zu lange dauern", so der VW-Chef.

Schäfer für Gehaltskürzungen im Management

Bei der Restrukturierung der Marke denke er an einen Zeitraum von drei oder vier Jahren. Der Forderung der Gewerkschaft IG Metall nach Gehaltskürzungen im Management stimmte Schäfer zu. "Wenn es eine Vereinbarung in den Tarifverhandlungen gibt, dann gehört es für mich dazu, dass Vorstand und Management einen Beitrag leisten", sagte er.

Bereits seit Januar sei das Fixgehalt des Vorstands um fünf Prozent reduziert, das Management verzichte außerdem auf einen Inflationsausgleich von 1.000 Euro und 3,5 Prozent Gehaltserhöhung.

Krise bei Volkswagen: Warnstreiks drohen

Bei VW kommt es Anfang Dezember zu Warnstreiks. Das hat die Tarifkommission der IG Metall einstimmig beschlossen, wie die Gewerkschaft am Freitag mitteilte. Nach der ergebnislosen Tarifrunde am Donnerstag wolle man dadurch den Druck auf das Unternehmen erhöhen. Einzelheiten zu Terminen und betroffenen Standorten nannte die Gewerkschaft zunächst nicht.

Die Arbeitnehmervertreter bei VW hatten vor der Fortsetzung der Tarifgespräche einen Gehaltsverzicht von Belegschaft und Vorstand vorgeschlagen und im Gegenzug Garantien für Beschäftigung und Standorte gefordert.

Milliardenschwerer Gewinneinbruch bei VW

Ende Oktober wurde bekannt, dass der Gewinn von Volkswagen im dritten Quartal eingebrochen ist. Das operative Ergebnis fiel von Juli bis September im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 42 Prozent auf 2,9 Milliarden Euro, wie das Unternehmen mitteilte. Der Gewinn nach Steuern brach um 63,7 Prozent ein und betrug im dritten Quartal 1,576 Milliarden Euro.

VW sprach deshalb von einem "herausfordernden Marktumfeld", das den "dringenden Bedarf von erheblichen Kostensenkungen und Effizienzsteigerungen" zeige.

Mit Informationen von dpa und AFP.

Das ist die Europäische Perspektive bei BR24.

"Hier ist Bayern": Der BR24 Newsletter informiert Sie immer montags bis freitags zum Feierabend über das Wichtigste vom Tag auf einen Blick – kompakt und direkt in Ihrem privaten Postfach. Hier geht’s zur Anmeldung!