Zu sehen sind die Aufbauarbeiten auf der Münchner Theresienwiese.
Bildrechte: dpa-Bildfunk/Sven Hoppe

Die Vorbereitungen auf der Münchner Theresienwiese laufen schon auf Hochtouren. Erwartet werden heuer aber weniger Besucher als im letzten Jahr.

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100 Jahre Krinoline, aber ohne Cannabis: So wird die Wiesn 2024

Während die Vorbereitungen für das größte Volksfest der Welt schon laufen, haben die Organisatoren heute das Angebot auf der diesjährigen Wiesn vorgestellt. Neben hundertjährigen Fahrgeschäften werden heuer auch ein paar ganz neue Angebote stehen.

Über dieses Thema berichtet: Mittags in Oberbayern am .

Ein 12D Kino, 100 Jahre Krinoline und ein neues Festzelt auf der Oidn Wiesn: Mit einigen Superlativen, Jubiläen und Neuerungen geht die Wiesn in diesem Jahr in die 189. Runde. Wiesn-Chef und Wirtschaftsreferent der Stadt München, Clemens Baumgärtner (CSU) nannte heute Zahlen und Fakten zum anstehenden Oktoberfest.

12D Kino und VR-Erlebnis: moderne Technik auf der Wiesn

Neu dabei seien drei Rundfahrgeschäfte, zwei Belustigungsgeschäfte und eine Wildwasserbahn. Auch ein 12D Kino soll auf dem Wiesn-Gelände entstehen, das mit Panorama-Blick, Schnee, Wind und Regen einen "multiosensorisches" Vergnügen beschere, so Baumgärtner. Für alle, die nicht persönlich auf die Wiesn kommen können - zum Beispiel Kinder und Jugendliche mit Handicap - soll es in diesem Jahr die Möglichkeit geben, virtuell per VR-Brille in die Oktoberfest-Welt einzutauchen.

Wiesn-Chef Clemens Baumgärtner betonte auf der Pressekonferenz, dass die Stadt auch in diesem Jahr wieder großen Wert auf Barrierefreiheit gelegt hat. Auf der Website www.oktoberfest.de [externer Link] gäbe es eine Karte, die barrierefreie Eingänge, Toiletten und rollstuhlgerechte Sitzplätze markierte.

Wasser und Bier: Das eine umsonst, das andere so teuer wie nie

Außerdem werde es auf der Wiesn dieses Jahr zehn Trinkwasserbrunnen geben, versprach Wirtschaftsreferent Baumgärtner auf der Pressekonferenz. Sie sollen am Eingang der Wiesn, an den Toilettenanlagen und auch auf der "Oidn Wiesn" angebracht werden. Im letzten Jahr hatte die Stadt München nur halb so viele öffentlich zugänglichen Trinkwasserbrunnen aufgestellt.

Unerwähnt blieben die diesjährigen Bierpreise. Fest steht aber: Die Maß kostet heuer zwischen 13,60 und 15,30 Euro. Damit knackt der Preis erstmals die Marke von 15 Euro. Seit 2004 haben sich die Bierpreise beim Oktoberfest ungefähr verdoppelt.

Kontroverse Debatte um neues Festzelt auf der "Oidn Wiesn"

Auch auf der "Oidn Wiesn" gibt es dieses Jahr Neues: So wird nicht mehr das beliebte "Herzkasperlzelt" dabei sein, sondern das Musikfestzelt "die Boandlkramerei". Die Entscheidung hatte im Vorfeld zu kontroversen Debatten geführt – der Wirt des "Herzkasperlzelts" klagte gegen die Entscheidung sogar vor dem Bayerischen Verwaltungsgerichtshof – letztlich aber ohne Erfolg.

Dabei war heuer eigentlich gar nicht vorgesehen, dass es eine "Oide Wiesn" gibt, weil das Gelände für das Bayerische Zentral-Landwirtschaftsfest (ZLF) gebraucht worden wäre. Der Bayerische Bauernverband hat das ZLF aber abgesagt. Wegen der hohen Kosten hatten zu wenige Aussteller Interesse angemeldet. Deshalb findet im Südteil des Festgeländes heuer doch eine "Oide Wiesn" mit historischen Fahrgeschäften und junger Volksmusik statt.

100 Jahre Krinoline: Das historische Fahrgeschäft mit Blaskapelle

Nicht nur Neuerungen, sondern auch einige Jubiläen gibt es heuer auf dem Oktoberfest: So feiert unter anderem die Krinoline, ein alteingesessenes Fahrgeschäft mit Blaskapelle, 100-jähriges Bestehen. Seit 1924 ist es auf dem Oktoberfest vertreten, wobei es die ersten zwölf Jahre noch von Hand betrieben wurde.

100 Lkw-Ladungen und 14 Kilometer Kabel pro Festzelt

"Wer jetzt noch keine Lust auf das Oktoberfest hat, der geht einfach mal raus und schaut sich das wunderschöne, schon fast fertig aufgebaute Oktoberfest an", sagte Baumgärtner, "da geht das Wiesn-Fieber los". Tatsächlich sind die Vorbereitungen auf der Theresienwiese schon weit fortgeschritten: Die großen Festzelte stehen schon. Pro Festzelt müssen rund 100 Lkw-Ladungen auf das Wiesn-Gelände gekarrt sowie 14 Kilometer Kabel verlegt werden. Auf der Großbaustelle sind die Handwerker und Spediteure rund 80 Tage am Werk – erst kurz vor dem Wiesen-Auftakt am 21. September wird dann alles bis ins letzte Detail stehen.

Wiesn ohne Cannabis: Verstoß mit saftigen Strafen

Nichts verändert hat sich am Umgang mit Cannabis: Denn trotz der bundesweiten Legalisierung von Gras hat der Bayerische Landtag ein grundsätzliches Cannabis-Konsumverbot für Biergärten und Volksfeste beschlossen – und damit auch für das Oktoberfest. Wer sich nicht daran hält, riskiert eine Geldbuße von 1.500, im Wiederholungsfall sogar 5.000 Euro.

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