Fast 130 Meter lang und bis zu 1,50 Meter hoch: Damit ist die Steinerne Rinne in Wolfsbronn die beeindruckendste ihrer Art im Naturpark Altmühltal, so Manuel Westphal (CSU), Landrat von Weißenburg-Gunzenhausen. Und deswegen besonders schützenswert: Der Naturpark Altmühltal hat ihr zuliebe neue Geländer und Brücken installiert. Kalktuffquellen seien ein Phänomen auf der Fränkischen Alb in den Landkreisen Weißenburg-Gunzenhausen und Eichstätt, hieß es bei der Vorstellung der Schutzmaßnahmen am Montag vor Ort.
Dank an Pfleger der Quellen und des artenreichen Lebensraums
Dass diese Steinerne Rinne so beeindruckend ist, liege auch und vor allem an der Familie Völklein, die sich als Flächenbesitzer seit rund 90 Jahren um die Pflege der Kalktuffquelle kümmert. Diese Quellen seien besondere Lebensräume, erklärt Stefan Egerland von der Höheren Naturschutzbehörde der Regierung Mittelfranken. An der Quelle selbst seien bis zu 150 Arten gezählt worden. Viele von ihnen würden auf der "Roten Liste" stehen, so Egerland. Deshalb sei ein Besucherlenkungskonzept wichtig.
Quelle dank Konzept vor Besuchern besser geschützt
Seitdem die neuen Geländer aufgestellt wurden, hätten die Trittschäden an der Quelle abgenommen, berichtet Stefan Egerland. Es sei wichtig, die Kulturlandschaft zu erhalten und diese aber auch behutsam zugänglich machen; davon ist Christoph Würflein, Geschäftsführer des Tourismusverbands Naturpark Altmühltal, überzeugt.
Neue Infotafeln sorgen für mehr Verständnis
Damit die Steinernen Rinnen geschützt werden könnten, müssten sie den Menschen begreifbar gemacht werden. Darum informieren drei neue Tafeln über die Steineren Rinnen, den Wald und das seit mehr als 60 Jahren bestehende Naturschutzgebiet, in dem die Steinerne Rinne liegt.
Neben den Geländern und den Informationstafeln wurden einige Stege und Brücken über sumpfigen Stellen installiert, so Christa Boreztki vom Naturpark Altmühltal. Außerdem seien Fahrradsperren aufgebaut worden. Wichtig sei es vor allem, auf den vorgegebenen Wegen zu bleiben. Sie dürften auch nicht zum Bärlauch pflücken verlassen werden, erklärt Boretzki.
Steinerne Rinnen: Ein besonderes Naturphänomen
Steinerne Rinnen entstehen, wenn kalkhaltiges Wasser mit der richtigen Temperatur und in der richtigen Neigung über Moos fließt und sich der Kalk dort ablagert, sagt Christa Boretzki. Das Material, das entsteht, nennt man Kalktuff. Ein sehr poröses und sensibles Gestein, das leicht zerbröselt.
Die rund 81.000 Euro teure Maßnahme zum Schutz der Steinernen Rinne bei Wolfsbronn wird zu 90 Prozent vom Freistaat Bayern finanziert.
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