Traktoren blockieren in einer langen Schlange eine Straße.
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Die Landwirte protestieren weiter Kürzungen bei den Subventionen. Sie haben Traktoren-Sternfahren angekündigt.

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Bauernproteste: Viele Regionen erwarten Verkehrschaos

Bauernproteste: Viele Regionen erwarten Verkehrschaos

Die Bundesregierung hat die Kürzungen beim Agrardiesel zum Teil rückgängig gemacht. Die Landwirte protestieren aber weiter. Mit Traktor-Sternfahren auch in Mittel- und Oberfranken. Die Polizei warnt vor Verkehrsbehinderungen und Überholmanövern.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten Franken am .

"Zu viel ist zu viel" - unter diesem Motto protestieren am Montag Landwirte auch in Mittel- und Oberfranken gegen die die Kürzungen bei den Subventionen für Agrardiesel. Und das, obwohl die Bundesregierung die Streichungen zum Teil rückgängig gemacht hat. Die Bauern bleiben aber hart und bekommen Unterstützung.

Zum Artikel: Bauernproteste: Was Bayerns Städte erwartet

Traktorensternfahrt nach Bayreuth zum Volksfestplatz

Spediteure und Handwerker aus der Region Bayreuth schließen sich den Landwirten an. Mit ihren Lastwagen machen sie bei der Traktoren-Sternfahrt zum Volksfestplatz in Bayreuth mit. Sie sammeln sich an sechs Orten im Landkreis und starten dann gemeinsam um 10 Uhr ab Kirchenlaibach, Weidenberg, Benk, Eckersdorf, Spänfleck und Creussen. Auf dem Bayreuther Volksfestplatz wird es zwischen 13.00 Uhr und 15.00 Uhr Redebeiträge geben. Während der Sternfahrt und nach 15.00 Uhr rechnet die Polizei auf den Straßen nach und aus Bayreuth heraus mit Behinderungen und mit Verkehrsstörungen in ganz Ober- und Mittelfranken. Sie rät davon ab, die Traktoren zu überholen.

Schulen ordnen Distanzunterricht wegen Bauernproteste an

Die angekündigten Proteste der Landwirte wirken sich auch auf mehrere Schulen in Franken aus. So wird auch das Markgräfin-Wilhelmine-Gymnasium (MWG) in Bayreuth am Montag auf Distanzunterricht wechseln. Denn das Gymnasium liegt in unmittelbarer Nähe zum Volksfestplatz, auf dem rund 400 Traktoren, 100 Sattelschlepper und 100 Handwerksfahrzeuge erwartet werden, teilte die Schule in einem Elternbrief mit, der dem BR vorliegt.

"Wir müssen […] zudem davon ausgehen, dass all diese Fahrzeuge […] irgendwo geparkt werden müssen und es zu massiven Beeinträchtigungen rund um den Volksfestplatz kommen wird – davon betroffen sind auch die Buslinie und Sie, die Sie Ihre Kinder vielleicht sonst mit dem Auto von der Schule abholen", so die Schulleiterin Elisabeth Götz in dem Schreiben an die Eltern. Letztlich diene die Entscheidung der Sicherheit der Schüler und Schülerinnen, so die Schuldirektorin weiter. Ab Dienstag sei dann wieder Normalbetrieb mit Präsenzunterricht.

Feuchtwanger Schulen stellen sich auf Busausfälle ein

Auch das Gymnasium in Feuchtwangen im Landkreis Ansbach bleibt am Montag für Schülerinnen und Schüler zu. Da es ab den frühen Morgenstunden zu massiven Verkehrsbeeinträchtigungen rund um Feuchtwangen kommen soll, findet nach Rücksprache mit der zuständigen Schulaufsicht dann ausschließlich Distanzunterricht statt, heißt auf der Internetseite der Schule. Ähnliches teilt die Realschule der Stadt mit: Durch die angekündigten Bauernproteste könnten Buslinien nicht oder nur eingeschränkt befahren werden, sollten Kinder deshalb nicht zur Schule kommen können, seien sie vom Präsenzunterricht befreit, teilt die Realschule Feuchtwangen mit. Eltern müssten ihre Kinder jedoch mit dem Abwesenheitsgrund "Streik" entschuldigen. Schülerinnen und Schüler, die die Schule zu Fuß oder mit dem Fahrrad erreichen könnten, werden in der Schule betreut, heißt es weiter.

Die Christian-von-Bomhard Schule in Uffenheim im Landkreis Neustadt a.d. Aisch-Bad-Windsheim setzt dagegen auf "Stundenplan in Präsenz", teilt die Schule in einem Schreiben an die Eltern mit. Es könne aber zu Verzögerungen bei der Beförderung am Vormittag kommen, weshalb Schülerinnen und Schüler, die wegen ausfallender Busse oder Züge nicht zur Schule kommen können und über keine alternativen Fahrtmöglichkeiten verfügen, "ausnahmsweise dem Unterricht fernbleiben" dürften.

Wegen Sternfahrt: Verkehrsbehinderungen auch in Bamberg erwartet

In Bamberg plant der Bayerische Bauernverband ebenfalls eine Großdemonstration. Die Kundgebung beginnt um 11 Uhr an der Brose-Arena. Die Landwirte fahren zuvor mit Traktoren und Schleppern in Zehner-Gruppen aus den Landkreisen Bamberg und Forchheim in die Stadt hinein. Die Stadtwerke Bamberg, die für den Busverkehr zuständig sind, warnen vor massiven Verkehrsbehinderungen. Es sei mit Verspätungen und Ausfällen auf allen Linien zu rechnen.

Auch im Landkreis Bamberg wird es wegen mehrerer Versammlungen von protestierenden Landwirten zu Verkehrsbeeinträchtigungen kommen, so die Polizei. Betroffen sind einige Zufahrten zu Autobahnanschlussstellen, die zwischen 6 und 8 Uhr mit Traktoren besetzt werden. Es handelt sich an der A73 um die Anschlussstellen Breitengüßbach-Nord und -Mitte sowie Memmelsdorf. An der A70 sind die Anschlussstellen Hirschaid und Viereth-Trunstadt betroffen. Bereits von 4 bis 8 Uhr kommt es laut Polizei auf der B22 zwischen Ebrach und Burgebrach zu Behinderungen wegen geparkter Fahrzeuge der Land- und Forstwirte. Das betrifft auch die an der B22 liegenden Orte Burgwindheim und Untersteinach.

Auch in Coburg und Lichtenfels zeigen die Bauern Flagge

In Coburg wollen sich Landwirte ab 13 Uhr auf dem "Anger" versammeln, der von der Stadt für diesen Tag als Parkplatz gesperrt wird. Die Polizei rechnet mit rund 150 Teilnehmerinnen und Teilnehmern. Zudem demonstrieren Landwirte aus dem Landkreis Lichtenfels. Schon in den Morgenstunden wollen sie im gesamten Landkreis Präsenz zeigen. Aus unterschiedlichen Richtungen geht es mit ihren Traktoren dann zur Stadthalle Lichtenfels zu einer Abschlusskundgebung um 18 Uhr.

BBV: Bundeshaushalt ausgeglichen, aber dann leere Teller

In Wunsiedel ist der Volksfestplatz betroffen. Dorthin hat der Bayerische Bauernverband (BBV) zu einer öffentlichen Protestkundgebung eingeladen. Ab 10 Uhr wollen sich Landwirte einfinden, um sich an der bundesweiten Aktion gegen die Steuerpläne der Regierung zu beteiligen. "Die hochfränkische Landwirtschaft und historisch gewachsene Wertschöpfungsketten (Landwirtschaft-Handwerk-Mittelstand-Landhändler-Banken) werden geopfert, wenn ein Baustein dieses Geflechts ausfällt. Dann ist zwar der Bundeshaushalt ausgeglichen, aber die Teller irgendwann leer. Dazu kann und darf es nicht kommen", so der Hofer Bauernverbands-Geschäftsführer Thomas Lippert.

Nürnberg warnt wegen der vielen Traktoren vor Fahrten in die Stadt

Auch in ganz Mittelfranken sind Landwirte aufgerufen, gegen die Kürzungen beim Agradiesel zu protestieren. Allein in Nürnberg seien drei Demonstrationsfahrten angemeldet, teilte die Stadt mit. Deshalb sei mit massiven Verkehrsbehinderungen zu rechen. Eine Demonstration startet um 8 Uhr in Eckental und führt über die B2 zum Hallplatz. Rund 150 Landwirte sind vom Bayerischen Bauernverband (BBV) ab 9 Uhr zu einer Fahrt aus dem Norden der Stadt in Richtung Hauptmarkt aufgerufen, wo nach Angaben der Stadt um 12 Uhr eine rund zweistündige Kundgebung geplant ist. Die dritte Demonstrationsfahrt ist um 9.30 Uhr durch die Gebersdorfer Straße angemeldet.

Zudem rechnen die Verantwortlichen im Rathaus mit noch weiteren, unangemeldeten Blockaden und Störaktionen. Auch wegen eines möglichen Lokführerstreiks empfiehlt die Stadt allen Bürgerinnen und Bürgern und vor allem auch den Pendlerinnen und Pendlern, sich vor der Fahrt ins Zentrum über die Verkehrssituation zu informieren.

In Erlangen fahren die Traktoren vors Rathaus

In Erlangen wollen sich die Bauern am Rathausplatz einfinden. Die Stadt rechnet deshalb im Stadtbusverkehr mit Störungen. Auch der Schulbusverkehr könne betroffen sein, heißt es.

In Roth hat der Bauernverband die Landwirte um 11 Uhr zu einer Kundgebung auf den Festplatz aufgerufen. Ebenfalls um 11 Uhr ist eine Schleppersternfahrt in Ansbach an der Rezathalle geplant.

In den Landkreisen Ansbach, Erlangen-Höchstadt, Neustadt/Aisch-Bad Windsheim und Weißenburg-Gunzenhausen warnen die Landratsämter vor Verkehrsbehinderungen wegen zahlreicher Protestaktionen der Landwirte. Unter anderem ist eine Aktion auf der B2 zwischen Treuchtlingen und Weißenburg zwischen 5.30 und 11 Uhr angemeldet. Das sei allerdings keine Aktion des Bauernverbandes, heißt es beim zuständigen BBV-Kreisverband in Weißenburg.

Landkreis Ansbach erwartet teils "Erliegen des Verkehrs"

Angemeldet sind im Landkreis Ansbach derzeit sieben Veranstaltungen, heißt es auf der Internetseite des Landkreises. Die größte Protestaktion findet demnach in Dinkelsbühl statt. Dort ist eine sich vom Parkplatz Schießwasen fortbewegende Demo mit 500 Teilnehmenden geplant. Der Zug führe ab 6 Uhr bis 10 Uhr auch durch die Altstadt und werde auch dort für Behinderungen sorgen. Im gleichen Zeitraum sollen 300 bis 400 Protestierende eine Rundfahrt durch ganz Feuchtwangen unternehmen.

"In den genannten Gebieten wird es voraussichtlich zu erheblichen Verkehrsbehinderungen kommen, bis hin zum Erliegen des Verkehrs, auch außerhalb geschlossener Ortschaften", heißt es weiter. Davon sei auch der ÖPNV und die Schülerbeförderung betroffen, ebenso der Räum- und Streudienst.

In Hof protestieren die Landwirte vor der Freiheitshalle

In Hof wird es erst am Mittwoch (10.01.24) zu einer größeren Protestaktion auf dem Parkplatz der Freiheitshalle kommen. Dort ist für 10 Uhr eine Kundgebung angemeldet. Einen Vorgeschmack gab es am Freitag. Landwirte und Spediteure verteilten Plakate an Autobahnbrücken. Es kam zu Straßensperren und Behinderungen.

Verkehrsbeeinträchtigungen auch rund um Forchheim

Rund um Forchheim wird es am Montag ebenfalls zu erheblichen Verkehrsbehinderungen kommen. Wie das Landratsamt Forchheim mitteilt, ist im Busverkehr mit Verspätungen und Ausfällen zu rechnen. Ein von der Initiative #ESREICHT angemeldeter Demonstrationszug umfasst demnach 250 Fahrzeuge, die sich ab 6.30 Uhr versammeln. Der Demonstrationszug wird als Kolonne mit geringer Geschwindigkeit eine rund 30 Kilometer lange Strecke von der Hasensteinsäule östlich von Erlangen bis zum Pilatushof Hausen fahren (geplante Ankunft: 12 Uhr) und könne nicht überholt werden. Auch eine Querung des Demonstrationszugs durch andere Fahrzeuge werde voraussichtlich nicht möglich sein, heißt es aus dem Landratsamt weiter.

Außerdem hat die Organisation LSV (Landwirtschaft verbindet) für Montag von 6 Uhr bis 20 Uhr mehrere Blockaden entlang der B470 sowohl westlich als auch östlich von Forchheim angemeldet. Durch die Initiative werden entlang dieser Bundesstraße mehrere Ortszufahrten versperrt. Alle Orte bleiben gegenbenenfalls über Umwege erreichbar, teilt die Behörde mit. Die B470 selbst wird für den Durchfahrtsverkehr nicht blockiert.

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