Altes Rathaus in Ingolstadt
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Ingolstadt steht vor der OB-Wahl.

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Bürgermeister-Wahl Ingolstadt: CSU-Basis wählt Kandidaten

Bürgermeister-Wahl Ingolstadt: CSU-Basis wählt Kandidaten

Ingolstadts aktueller Oberbürgermeister wechselt nach München. Das heißt, in Ingolstadt stehen Wahlen an. Mittlerweile stehen fast alle Kandidaten fest. Bei der CSU fiel erstmals in der Parteigeschichte die Entscheidung basisdemokratisch.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten aus Oberbayern am .

In Ingolstadt stehen die meisten Kandidaten für die OB-Wahl im Februar fest. Die außerordentliche Wahl ist notwendig, weil der amtierende Oberbürgermeister Christian Scharpf (SPD) noch vor Beendigung seiner regulären ersten Amtszeit in Ingolstadt als Wirtschaftsreferent der Landeshauptstadt nach München wechselt.

Erdrutschsieg bei der CSU

Die Entscheidung bei der Ingolstädter CSU fiel deutlich aus, viel deutlicher als erwartet: Michael Kern soll für die CSU in den Wahlkampf ziehen. Über 400 Wahlberechtigte waren zur Versammlung in den Festsaal des Stadttheaters kommen. Kern konnte bei der Abstimmung einen unerwarteten Erdrutschsieg einfahren: 244 der 401 gültigen Stimmen entfielen auf ihn. Lediglich 157 auf seinen Gegenkandidaten Christian Lösel.

Lösel war direkter Vorgänger von Noch-OB Scharpf, ist promovierter Betriebswirt und Managing Director an der Technischen Hochschule Ingolstadt. Kern ist promovierter Jurist und arbeitet für eine Münchner Versicherung. Beide sind 50 Jahre alt, verheiratet und haben Kinder. Lösel wurde wohl von der Parteiführung favorisiert. Kern hatte seine Fans bei den einfachen Mitgliedern und in der Stadtratsfraktion. Und die haben nun entschieden.

Erstmals basisdemokratische Entscheidung

Erstmals in der Parteigeschichte fiel die Entscheidung basisdemokratisch. Bislang entschied stets die Führungsriege des Kreisverbandes, wer die Partei vertreten sollte. Nun also die Basis. Beide Politiker hatten sich auf den Abend aufwendig vorbereitet. Gemeinsam haben sie alle CSU-Ortsverbände besucht und dort jeweils Rede und Antwort gestanden.

Bündnis aus fünf Parteien tritt mit einem Kandidaten an

Für ein Mitte-Links-Bündnis tritt der Gewerkschaftler Christian De Lapuente an. Der Fraktionsvorsitzende der SPD im Stadtrat vertritt neben seiner eigenen Partei, der SPD, auch Grüne, UWG, Linke und ÖDP. Die verschiedenen Parteien hatten sich im Vorfeld auf den 42-Jährigen verständigt. Als Bündnis rechnen sie sich mehr Chancen aus, mit ihrem Kandidaten Erfolg zu haben – vor allem, wenn es um die Stichwahl geht. Der gebürtige Ingolstädter De Lapuente ist derzeit als Fraktionsvorsitzender der SPD im Stadtrat und Gewerkschaftssekretär.

Derzeit gilt in der Stadt eine Haushaltssperre. Die Finanzen auf eine solide Basis zu stellen, wird eine der Hauptaufgaben sein. Dazu kommen viele weitere Projekte, wie beispielsweise das Klinikum und Baumaßnahmen im Schulbereich. Noch-OB Scharpf sichert Unterstützung im Wahlkampf zu.

FDP und AfD stellen eigene Kandidaten

Die Freien Wähler (FW) haben den früheren Chefredakteur der Lokalzeitung "Donaukurier" Stefan König einstimmig als ihren Kandidaten nominiert. Die FDP tritt erneut mit Stadtrat Jakob Schäuble als eigenem OB-Kandidaten an. Die AfD will ebenfalls einen eigenen Kandidaten ins Rennen schicken. Wie ein Vertreter der Partei mitteilte, will sie ihren Kandidaten demnächst bei einer Aufstellungsversammlung bekannt geben.

Wahltermin im Februar

Die Suche nach dem Wahltermin läuft noch. Die Wahl darf nicht zusammen mit der Bundestagswahl stattfinden. Fest steht, dass der neue OB in Ingolstadt zum 1. März starten muss. Dann nämlich beginnen für Christian Scharpf die Amtsgeschäfte in München.

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