Der Ingolstädter Oberbürgermeister Christian Scharpf (SPD)
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Ingolstadts Oberbürgermeister Scharpf soll Wiesn-Chef werden

Der Ingolstädter Oberbürgermeister Christian Scharpf (SPD) soll in München Wirtschaftsreferent und damit auch Wiesn-Chef werden. Das teilte Münchens OB Dieter Reiter mit. Soll Scharpf damit langfristig als sein Nachfolger installiert werden?

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten aus Oberbayern am .

Jetzt ist es offiziell: Der Ingolstädter Oberbürgermeister Christian Scharpf (SPD) soll in München Wirtschaftsreferent und damit auch Wiesn-Chef werden. Das haben Münchens OB Dieter Reiter und SPD-Stadtchef Christian Köning bekannt gegeben. Die Sozialdemokraten haben das Vorschlagsrecht für den Posten.

Wahl im Stadtrat im Oktober

Die Wahl im Stadtrat wird voraussichtlich am 23. Oktober stattfinden. Die Amtszeit des derzeitigen Referenten Clemens Baumgärtner (CSU), der noch von der schwarz-roten Rathauskoalition gewählt worden war, läuft Ende Februar 2025 ab. Schon länger hatte sich abgezeichnet, dass es für ihn wohl keine Verlängerung geben wird.

Der 52-jährige Scharpf hat enge Verbindungen nach München: Er leitete von 2010 bis 2012 bereits das Büro des damaligen Oberbürgermeisters Christian Ude (SPD). Danach war er im Direktorium der Landeshauptstadt tätig. Seit 2020 ist er Oberbürgermeister in Ingolstadt.

Potenzieller OB-Kandidat für München?

Mit seiner Rückkehr nach München soll er wohl hier auch als potenzieller OB-Kandidat aufgebaut werden. Ähnlich war es einst bei Reiter gewesen. Auch dieser war vor seiner Wahl zum OB in München Wirtschaftsreferent gewesen. Reiter versichert aber, dass er erst einmal selbst als OB weitermachen und 2026 wiedergewählt werden wolle. Wenn es weiterhin Spaß mache, mache er das auch sechs Jahre lang, so Reiter. Alles weitere werde sich ergeben.

Christian Scharpf würde als Münchner Referent vorzeitig aus dem Amt des Oberbürgermeisters ausscheiden. Die Stelle in München ist zum 1. März 2025 neu zu besetzen. Er will aber aber als Ingolstadts OB noch "bis zum letzten Tag im Amt" bleiben . Damit wäre er noch bis 28. Februar 2025 Rathauschef.

"Keine Dauerlösung": Ehefrau und vier Kinder in München

Privat hat der Wechsel Vorteile für den gebürtigen Ingolstädter. Denn seine Frau und die vier Kinder leben nach wie vor in München. Wenn er mal keinen Abendtermin habe, fahre er einmal unter der Woche für zwei Stunden nach München, um seine Familie zu sehen, so Scharpf. "Das war's dann wieder bis zum Wochenende." Man könne das einige Zeit so machen. "Meine Frau und ich kriegen das ganz gut hin." Doch das sei keine Dauerlösung.

Zur Hälfte seiner Amtszeit hat Scharpf nun die Frage gestellt bekommen, ob er 2026 als OB-Kandidat in Ingolstadt wieder antrete. Nach grundlegender Überlegung – vor allem angesichts des jungen Alters seiner Kinder – hat er sich nach eigenen Angaben "schweren Herzens" gegen eine erneute Kandidatur entschieden. Seine Kinder sind zwei, sechs, neun und elf Jahre alt. Münchens Oberbürgermeister Reiter habe ihm dann vorgeschlagen, nach München zu wechseln, so Scharpf.

CSU hält Wechsel-Vorschlag für "respektlos"

Die Münchner Rathaus-CSU reagierte auf die neueste Entwicklung mit heftiger Kritik. Sie hält den SPD-Vorschlag für einen Wechsel an der Spitze des Wirtschaftsreferats für "respektlos". Clemens Baumgärtner haben einen "herausragenden Job" gemacht, seine Expertise werde "einer Parteibuchbesetzung geopfert". Zur Personalie Scharpf meint die CSU: "Wer als gewählter Oberbürgermeister sein Amt aufgibt, sobald sich eine neue Karriere-Chance ergibt, nimmt den Wählerwillen offenbar nicht besonders ernst."

PK von Münchens Oberbürgermeister Dieter Reiter (Mitte) mit Ingolstadts Oberbürgermeister Christian Scharpf (links) und SPD-Stadtchef Köning
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PK von Münchens Oberbürgermeister Dieter Reiter (Mitte) mit Ingolstadts Oberbürgermeister Christian Scharpf (links) und SPD-Stadtchef Köning

Im Video: Verbot von "L'Amour Toujours" auf der Wiesn

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