Markus Söder, Vorsitzender der CSU, nach der Sitzung des CSU-Vorstands
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CSU-Parteitag - Schwarz-grün: Ja, nein, vielleicht?

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CDU-Bundesvize hält Söders Absage an Schwarz-Grün für Fehler

CDU-Bundesvize hält Söders Absage an Schwarz-Grün für Fehler

CSU-Chef Söder schließt Schwarz-Grün für die nächste Bundesregierung aus. Bei der CDU sieht man das anders. Karin Prien, CDU-Bundesvize, gehört in Schleswig-Holstein einer schwarz-grünen Koalition an. Söders Vorstoß hält sie für einen Fehler.

Über dieses Thema berichtet: Kontrovers am .

Eins wurde bei Markus Söders Rede auf dem CSU-Parteitag in Augsburg am Wochenende klar: Von einer Zusammenarbeit mit den Grünen möchte der CSU-Chef ganz sicher nichts wissen – und sperrt sich schon jetzt gegen eine Koalition nach der Bundestagswahl. Oder in Söders eigenen Worten: "Deswegen sage ich aus voller Überzeugung: Nein zu Schwarz-Grün für die CSU, liebe Freundinnen und Freunde!"

Schwarz-Grün: Im Norden und Westen klappt's

Die stellvertretende CDU-Vorsitzende Karin Prien kann Söders Leidenschaft für dieses Veto im Interview mit dem BR-Politikmagazin "Kontrovers" nicht teilen. Die CDU-Politikerin ist Bildungsministerin in Schleswig-Holstein und somit im Kabinett von Daniel Günther (ebenfalls CDU). Seit zwei Jahren regiert in Schleswig-Holstein die CDU mit den Grünen. Und das funktioniert laut Prien gut.

Mit dieser Koalition habe die CDU in Schleswig-Holstein bei der Wahl das beste Ergebnis "seit Jahrzehnten" erhalten und auch die Umfragen in Nordrhein-Westfalen, wo ebenfalls Schwarz-Grün regiert, sprechen laut Prien eine eindeutige Sprache: "Insofern kann ich für die Landesebene sagen, dass es ein erfolgreiches Rezept ist."

Im Video: Die stv. CDU-Vorsitzende Karin Prien im Kontrovers-Interview

Karin Prien im Kontrovers-Interview
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Karin Prien im Kontrovers-Interview

Prien: "Jetzt keine Koalitionsdebatten"

Anders als CSU-Chef Söder möchte die stellvertretende CDU-Vorsitzende sich zu möglichen Konstellationen nach der Bundestagswahl 2025 nicht festlegen. Sie geht sogar noch weiter und schießt gegen Markus Söders frühe Entschlossenheit:

"Sich hier jetzt festzulegen, das halte ich für einen Fehler. Und wir würden das auch hier im Norden nie tun." Karin Prien, stellvertretende CDU-Vorsitzende

Besuchern des CSU-Parteitags ist Söders Haltung indes viel Applaus wert, ein Zuschauer findet das vor allem konsequent: "Mit den Grünen, so wie sie sich im Moment im Bund verkaufen, kann man es sich nicht vorstellen."

Söder: Wettert gegen Grün – und gegen Wüst und Günther

Ebenso sieht es auch der CSU-Parteivorsitzende und kritisiert alle, die seine Absage nicht teilen: Bei seinem Rundumschlag gegen die Grünen wettert er gegen die Unionskollegen Hendrik Wüst und Daniel Günther für ihre Zusammenarbeit mit den Grünen in Nordrhein-Westfalen und Schleswig-Holstein: "Wir, die CSU seien schuld, dass sie keiner mag. Liebe Freunde, das haben sie sich [die Grünen] selber eingebrockt. Und da hilft es auch nicht, wenn mancher Unionsgrande ihnen ständig die Händchen hält!", sagte Markus Söder.

"Mit Sticheleien einfach mal aufhören"

Wenngleich sie den Eindruck habe, dass "sportliche Kabbelei" bei Markus Söder "zum guten Miteinander gehört", appelliert sie mit Blick auf die näher rückende Bundestagswahl, "mit diesen kleinen gegenseitigen Sticheleien einfach mal aufhören". Denn die Erwartungen der CDU an die bayerische CSU macht Prien so klar: "Wir haben uns auf einen gemeinsamen Kanzlerkandidaten verständigt, und jetzt wollen wir alle miteinander diesen Kanzlerkandidaten unterstützen. Und wir wollen die nächste Bundesregierung stellen. Und da sollte jeder seinen Teil zu tun."

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