Viele Gemeinden in Bayern sind vom Hochwasser überflutet - so auch das schwäbische Offingen. "Also es schwimmen wirklich Fische im Wasser. Aber auch Zimmertüren, Schuhe und Bekleidung. Da schwimmt wirklich alles drinnen", sagt eine Anwohnerin. Seit drei Tagen gibt es schon keinen Strom mehr. Einige Menschen in Offingen können nicht mehr kochen, Speisen im Kühlschrank verderben, das Internet geht nicht mehr. Und es gibt auch kein Warmwasser.
Lebensgefahr! Überflutete Bereiche können gefährlich werden
Laut Angaben der LEW – der Lechwerke AG – sind aktuell mehrere Bereitschaftskräfte im Einsatz, um die Stromversorgung möglichst schnell wiederherzustellen. Auf der Webseite gibt es auch Tipps. Besonders wichtig: nach einer Überflutung nicht im eigenen Keller an der Stromversorgung herumhantieren - zu groß ist die Gefahr eines elektrischen Schlags.
Elektrische Anlagen und Betriebsmittel wie Hausanschlusskästen, Verteilerschränke und Zähleranlagen insbesondere im Kellerbereich können bei Überflutungen schnell zur Gefahr werden. Aus diesem Grund sollten überflutete Bereiche auf keinen Fall betreten werden, so die LEW. Das gelte auch für Einsatzkräfte und Helfer. Es müsse absolut sichergestellt sein, dass kein Strom mehr fließe. Auch von öffentlichen Stromanschlüssen, wie Leitungen oder Ortsnetzstationen, sollte man sich fernhalten. In der Nähe von überfluteten elektrischen Anlagen bestehe Lebensgefahr.
Bei "höherer Gewalt" darf der örtliche Anbieter die Stromversorgung einstellen
Komme es zu einer Überflutung, werde die Stromversorgung vorsorglich abgestellt, so dass es in überfluteten Gebäuden, vor allem in Kellern, nicht zu gefährlichen Kurzschlüssen oder lebensgefährlichen elektrischen Durchströmungen kommen kann, heißt es auf der Internetseite der "AllgäuNetz GmbH & Co. KG". Demnach werde ein Hochwasserereignis als "Ereignis höherer Gewalt" eingestuft. In diesem Fall entscheide der örtliche Netzbetreiber sowohl unter dem Aspekt der Sicherheit als auch nach wirtschaftlich zumutbaren Aspekten, wann und wo die Stromversorgung eingestellt wird. Das Gleiche gelte auch bei lokalen Überschwemmungen, zum Beispiel infolge starker Regenfälle.
Wenn das Wasser weg ist: Fachkräfte zu Hilfe holen
Doch auch wenn das Wasser wieder abgeflossen ist, kann es noch gefährlich werden. Falls ein Hausanschluss oder Zählerschrank unter Wasser stand, muss die Anlage vor der Wiederinbetriebnahme von einer Elektrofachkraft überprüft werden, betont die LEW. Auf keinen Fall solle man die Anlage wieder selbst einschalten, bei unsachgemäßer Inbetriebnahme bestehe die Gefahr eines elektrischen Schlages oder Brandes.
Das gelte auch für durchnässte Haushaltsgeräte. Auch sie, so die LEW, sollten keinesfalls ohne vorherige Trocknung, Reinigung und Prüfung wieder eingeschaltet werden.
Tipps für den Stromausfall
Sollte es unabhängig von Überflutungen zu Stromausfällen kommen, rät die LEW alle elektronischen Geräte – wie beispielsweise Herd oder Bügeleisen – die sich möglicherweise zu einer Gefahrenquelle entwickeln, vollständig auszuschalten, wenn möglich sogar auszustecken und damit ganz vom Netz zu trennen.
Über sein Handy oder ein batteriebetriebenes Radio sollte man sich über den aktuellen Stand zum Stromausfall zu informieren, raten die Experten.
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