58.000 Beschäftigte waren dem Streik-Aufruf der Gewerkschaft IG Metall am Dienstag bundesweit gefolgt, in Bayern waren es 14.000 in 45 Betrieben. Und auch am Mittwoch setzen die Beschäftigten der Metall- und Elektroindustrie in Bayern ihre Warnstreiks fort. Die IG Metall kündigte für 74 Betriebe im Freistaat eine zeitweise Arbeitsniederlegung an.
Eine der größten Kundgebungen soll es vor dem BMW-Werk in München geben. Auch in Schweinfurt sollen laut IG Metall mehrere Tausend Beschäftigte unter anderem von ZF, SKF, Schaeffler und Bosch Rexroth zusammenkommen.
Demo in Schweinfurt, Azubi-Streik in Kempten
Von neun Uhr an soll es in Schweinfurt Demonstrationszüge und gegen 10.15 Uhr eine Kundgebung geben. Hauptrednerin ist den Angaben nach die IG-Metall-Tarifvorständin Nadine Boguslawski.
In Kempten findet ein zentraler Azubi-Warnstreik für das gesamte Allgäu statt. Mit Kundgebungen und einem Demozug durch die Stadt setzen sich die Auszubildenden aus zwölf Betrieben für 170 Euro mehr Vergütung ein. Weitere größere Kundgebungen gibt es unter anderen in Erlangen auf dem Siemens-Campus mit zahlreichen Betrieben, bei Airbus in Manching sowie in Wackersdorf und Regensburg. Allein Mitarbeiter von sieben Betrieben im Raum Schwandorf waren zum Warnstreik aufgerufen. In Niederbayern gibt es einen Warnstreikaufruf für die Beschäftigten von Edscha Automotive in Hauzenberg.
Etliche Streikbetriebe in Franken
In Mittelfranken sind außerdem Streiks bei Schaeffler, Valeo, Thermo Fischer, Innomotics, Sivantos und Framatome (alle Erlangen) sowie Niehoff in Schwabach und bei Diehl Metering in Ansbach geplant.
In Oberfranken ist ein Schwerpunkt des Streiks das Unternehmen Kaeser in Coburg. Gestreikt wird aber auch bei Wafios und ABM Greiffenberger in Marktredwitz, bei ZF Friedrichshafen in Bayreuth und bei Klubert&Schmidt in Pottenstein.
In Unterfranken sind auch die Beschäftigten von Konecranes in Würzburg, Framatome in Karlstein am Main, WIKA in Klingenberg, Ziemann Holvrieka in Bürgstadt, GKN in Bad Brückenau sowie von Preh, Siemens und BSH in Bad Neustadt zum Streik aufgerufen.
Druck mit Warnstreiks für mehr Geld
"Die Beschäftigten tragen keine Schuld an der wirtschaftlichen Situation, müssen aber ihre Rechnungen bezahlen. Deshalb werden sie weiter Druck mit Warnstreiks machen, bis die Arbeitgeber ihnen mehr Geld zugestehen", teilte der IG-Metall-Bezirksleiter Horst Ott mit, der bei einem Warnstreik bei Constantia Pirk in der Oberpfalz erwartet wird.
Die Tarifparteien liegen bei den Verhandlungen noch weit auseinander: Die Gewerkschaft fordert bundesweit für die 3,9 Millionen Beschäftigten sieben Prozent mehr Lohn bei einer Vertragslaufzeit von einem Jahr. Die Arbeitgeber bieten nach neun Nullmonaten ab Juli 2025 eine Tariferhöhung um 1,7 Prozent und ab Juli 2026 um weitere 1,9 Prozent an – bei einer Vertragslaufzeit von 27 Monaten.
Vierte Verhandlungsrunde am Montag
Die IG Metall und die Arbeitgeber der Tarifbezirke Bayern und Küste wollen am Montag kommender Woche in Hamburg gemeinsam versuchen, bei der vierten Verhandlungsrunde einen Pilotabschluss zu erreichen. Dazu laufen jetzt Sondierungen in kleiner Runde. Bayerns IG Metall-Bezirksleiter und Verhandlungsführer, Horst Ott, kündigte an, die Warnstreiks im Laufe dieser Woche zu intensivieren.
Mit Material von dpa.
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