Archivbild: CSU-Generalsekretär Martin Huber
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"Klimaschutz mit Brechstange": CSU-Aussage stößt auf viel Kritik

"Klimaschutz mit Brechstange": CSU-Aussage stößt auf viel Kritik

CSU-Generalsekretär Huber wirft den Grünen einen "Klimaschutz mit der Brechstange" vor. Angesichts der Hochwasserkatastrophe in Mittel- und Osteuropa erntet er dafür scharfe Kritik: Die CSU habe den "Knall nicht gehört".

Über dieses Thema berichtet: BR24 im Radio am .

Vor dem Hintergrund des Hochwassers in Polen, Tschechien, Rumänien, Österreich und teils auch in Deutschland reagieren SPD und Grüne in Bayern empört auf eine Äußerung von CSU-Generalsekretär Martin Huber zum Klimaschutz. Der CSU-Politiker bekräftigte am Morgen in seinen Social-Media-Kanälen zunächst das Nein der CSU zu Schwarz-Grün: "Die Grünen gehören nicht in die Regierung, sondern auf die Oppositionsbank." Anschließend kritisierte er die Grünen für ihre Migrationspolitik und beklagte zudem: "Sie stehen für eine miserable Energiepolitik und Klimaschutz mit der Brechstange."

Grünen-Fraktionsvize Johannes Becher, der für einige Wochen die Fraktionsvorsitzende Katharina Schulze vertritt, zeigt sich irritiert über Hubers Äußerung: "Die Leute saufen ab, und Martin Huber hat nichts Besseres zu tun, als gegen die Grünen zu hetzen. Schade, CSU!"

SPD: "Knall nicht gehört"

Unmut äußert auch die bayerische SPD-Landesvorsitzende Ronja Endres: "Martin Huber und die CSU vergaloppieren sich mal wieder in ihrem irren Kampf gegen Ampel und Co.", sagt sie dem BR. "Wer angesichts katastrophaler Überschwemmungen überall in unseren Nachbarländern ernsthaft von Klimaschutz mit der Brechstange faselt, hat den Knall nicht gehört." Die CSU stehe in der Verantwortung, die Ursachen solcher Hochwasser zu bekämpfen, nicht die Gräben in der Gesellschaft weiter aufzureißen.

Der bayerische SPD-Fraktionsvorsitzende, Holger Grießhammer, wirft CSU und Freien Wählern vor, den Klimaschutz in den vergangenen Jahren aktiv verhindert zu haben. Daher müsse die Staatsregierung jetzt einen Zahn zulegen. "Denn auch in Bayern nehmen Wetterextreme wie Flut- und Hitzewellen immer weiter zu." Der SPD-Politiker fordert, die Bevölkerung beim Klimaschutz besser mitzunehmen. "Es ist fünf nach zwölf! Deshalb ist jetzt keine Zeit, einzelnen Parteien die Schuld zu geben – wir müssen ins Handeln kommen!"

Spott von der Umwelthilfe

Der Bundesgeschäftsführer der Deutschen Umwelthilfe, Sascha Müller-Kraenner, reagierte mit Spott auf Hubers Social-Media-Post. Er schrieb: "Sind die Grünen auch am Hochwasser schuld? Oder die Ausländer? Wem geben Sie dieses Mal die Schuld?"

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