Matthäus Flohr auf der Erntemaschine "Bumba 1" bei der Mirabellen-Ernte in Sommerhausen
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Matthäus Flohr auf der Erntemaschine "Bumba 1" bei der Mirabellen-Ernte in Sommerhausen

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Obst-Ernte: Mit "Bumba 1" durch die Mirabellen-Plantage

Früher hat die Mirabellen-Ernte in der Obstplantage im unterfränkischen Sommerhausen wochenlang gedauert. Wenn Matthäus Flohr jetzt mit seiner Spezial-Maschine, einem Obstbaum-Schüttler, anrückt, ist er in nur wenigen Stunden damit fertig.

Über dieses Thema berichtet: Mittags in Mainfranken am .

Matthäus Flohr ist zurzeit schwer beschäftigt. Mit seinem Obstbaum-Schüttler, dem "Bumba 1", erntet er Mirabellen. Am Wochenende war er bei Sommerhausen aktiv und hat in drei Stunden 300 Bäume abgeerntet. Früher hatte die Ernte Wochen gedauert, erzählt uns Betty Schmuck-Florio, der die Obstplantage gehört.

Spezialmaschine seit 25 Jahren im Einsatz

Bei der Maschine handelt es sich um keine neue Erfindung. Der "Schüttler" ist schon über 25 Jahre alt. Gebaut wurde er in Dänemark. So ist auch die Gebrauchsanweisung auf Dänisch. Das macht es für Matthäus Flohr in manchen Situationen schwierig. Gerade wenn es darum geht Reparaturen durchzuführen. Ersatzteile gibt es sowieso keine mehr, denn die Firma, die den "Bumba 1" gebaut hat, gibt es schon lange nicht mehr. Aber die Maschine läuft noch ohne größere Probleme.

Einzigartig in Mainfranken

Insgesamt wurden vom "Bumba" nur drei Exemplare gebaut, erzählt Matthäus Flohr. Eines läuft nicht mehr, eine Bumba ist noch in Portugal im Einsatz und der dritte in Sommerhausen bei der Genossenschaft. Eingesetzt wird er hier bei der Schwarzkirschen-, Zwetschgen- und Mirabellenernte. Geerntet wird vor allem für die Industrie, die aus den Früchten Marmelade herstellt.

Viel Mechanik im Obstbaum-Schüttler

Die Funktionsweise der Oldtimer-Maschine aus den 1990er Jahren ist recht einfach: Matthäus Flohr fährt mit dem Obstbaum-Schüttler an einen Baum, fährt eine Plane aus, greift den Baum und schüttelt ihn. Die Früchte fallen auf die Plane, die dann wieder eingerollt wird. Schließlich werden die Früchte auf ein Förderband transportiert und per Hand vorsortiert. Dann durchlaufen die Mirabellen noch ein Gebläse, das weitere Blätter entfernt. Bevor die Früchte dann in einer großen Box landen, muss nochmals per Hand nachgelesen werden. Trotz maschineller Hilfe ist also noch viel Handarbeit nötig, bevor die Ware dann im Kühlhaus eingelagert werden kann.

Erntehelfer: Fehlanzeige

Bei der Ernte am Wochenende waren die ganze Familie und Freunde von Betty Schmuck-Florio im Einsatz. Ihr gehört die Mirabellenplantage. Auswärtige Helfer zu finden ist zum einen schwer, zum anderen würde sich das Geschäft mit dem Obst wegen der hohen Kosten nicht mehr lohnen.

Matthäus Flohr ist mit seiner Erntemaschine im Moment viel unterwegs. Ob nun Schwarzkirschen, Zwetschgen oder, wie an diesem Wochenende, Mirabellen. Dass er an einem Tag schon 'mal acht bis Stunden auf der Maschine sitzt kommt vor. Schließlich muss die Ernte eingebracht werden.

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Der Obstbaum-Schüttler mit ausgefahrenen Planen

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