Der MVV-Verbund wächst. Denn alle haben zugestimmt: die Kreisräte der Landkreise Miesbach, Rosenheim, Bad Tölz-Wolfratshausen sowie die Stadträte von Rosenheim und München. Am zweiten Adventssonntag ist es nun so weit. Mit dem Fahrplanwechsel kommt auch das MVV-Tarifsystem ins südliche Oberbayern.
Hoffnung von Lokalpolitikern: Autos bleiben öfter stehen
Die große Hoffnung der Lokalpolitiker: Es wird einfacher, den ÖPNV zu nutzen. Damit könnten vielleicht mehr Menschen ihr Auto stehen lassen und öfter in Busse und Bahnen einsteigen. "Für unseren Landkreis könnte das eine Verkehrsentlastung mit sich bringen", freut sich Miesbachs Landrat Olaf von Löwis (CSU).
Allein in München, so die Hoffnung, könnten bis zu 1,5 Millionen Autofahrten pro Jahr wegfallen. Der MVV bringt ein einheitliches Tarifsystem, durchgängige Reiseinfos und aufeinander abgestimmte Fahrpläne für die Nutzer.
MVV-Erweiterung macht Reisen billiger
Durch halb Oberbayern kann man künftig mit nur einem einzigen MVV-Ticket fahren, auch wenn man bis in die Berge will und die Verkehrsmittel wechselt. Das werde nicht nur unkomplizierter, sondern auch billiger, betont MVV-Geschäftsführer Bernd Rosenbusch. Im Schnitt seien es acht Prozent. Teilweise spare man aber auch deutlich mehr, bei einer Gruppenfahrt zwischen München und Spitzingsee zum Beispiel seien es 50 Prozent. Der MVV-Skipass gilt nun auch für Brauneck, Spitzingsee und das Sudelfeld. Damit sind Hin- und Rückfahrt und der Tagesskipass inklusive.
Verkehrsverbund will noch größer werden
Schon Anfang 2025 soll der Verbundraum möglichst weiter wachsen – um die Landkreise Landsberg, Mühldorf und Weilheim-Schongau. Auch die Landkreise Garmisch-Partenkirchen und Landshut sollen folgen. Der Freistaat Bayern fördert die Beitritte der Landkreise. Ziel des Freistaats Bayern sei es, ganz Bayern mit leistungsfähigen Verkehrs- und Tarifverbünden aus Bus und Bahn abzudecken. Bereits heute würden etwa acht der rund 13 Millionen Einwohner des Freistaats von Verkehrsverbünden bedient, so das Bayerische Verkehrsministerium.
Pendler bleiben beim Deutschlandticket
Für Pendler ändert sich nichts mit der MVV-Erweiterung. Die meisten von ihnen werden weiter billiger mit dem 49-Euro-Ticket unterwegs sein. Interessant wird es für Pendler, sollten die Kosten für das Deutschlandticket steigen. Von Vorteil ist das neue landkreisübergreifende Tarifsystem für alle, die nicht täglich den ÖPNV nutzen, sondern nur gelegentlich.
Schülerinnen und Schüler erhalten das 365-Euro-Ticket, außer, sie besuchen eine Schule außerhalb des MVV-Gebietes, dann bleibe es beim Deutschlandticket, teilt das Landratsamt Rosenheim mit. Berufsschüler bekämen das 29-Euro-Ticket, die ermäßigte Version des Deutschlandtickets für Azubis oder Studierende.
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