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Die Vorfreude aufs Münchner Oktoberfest ist bei vielen groß. Auch wenn bei dem ein oder anderen der Sicherheitsgedanke im Kopf schwirrt: Stichprobenartigen Befragungen ist zu entnehmen, dass viele dem Sicherheitskonzept der Wiesn vertrauen.
Besonderheiten diesbezüglich 2024: Mehr Ordner; mehr Menschen sollen durch Abtasten untersucht werden, ob sie gefährliche Gegenstände auf die Wiesn bringen wollen; und die Arbeit mit Hand-Metalldetektoren.
BR24-User spricht Sicherheitslage am Wiesn-Rand an
Doch BR24-User "Brrr" kommentierte angesichts der Kontrollen: "Ein Messerfilter am Eingang schützt allenfalls vorm Stich auf dem Gelände. Doch wenn schon die Konzeptmacher zugeben, dass die Extra-Kontrollen zu längeren Wartezeiten an den Eingängen führen, werden dort die Schlangen noch länger und somit die Menschenmassen größer. Das würde die Sicherheitslage am Wiesn-Rand verschlimmbessern. Dort kommt ja fast jeder hin – auch mit schlechtesten Absichten – und könnte (auf) sehr viele Menschen treffen." Er erinnerte auch an das Wiesn-Attentat von 1980, das am Eingang zur Theresienwiese stattfand.
OB Reiter zur Sicherheit an den Wiesn-Eingängen
Im Interview mit Bayern2 am Freitagmorgen erklärte Münchens Oberbürgermeister, Dieter Reiter, bezüglich möglicher Wartezeiten: Es werde zwar tendenziell "nicht schneller gehen". Aber: "Meine Vorgabe ist: Wir wollen keine Schlangen vor der Eingangskontrolle sehen. Wir wollen vor allem nicht große Menschenmengen vor der Eingangskontrolle sehen, weil das ja, wie wir schon erleben mussten – siehe Taylor-Swift-Konzert in Wien – natürlich genauso problematisch sein kann, wenn ganz viele Menschen vor der Wiesn sich sammeln." Man werde das ausprobieren und beobachten, um eine Balance zu schaffen. "Es kann schon sein, dass es mal ein, zwei Minuten länger dauert. Aber ich glaube, im Interesse der Sicherheit aller Besucherinnen und Besucher ist das auch gerechtfertigt", so Reiter.
Auf dem öffentlichen Raum vor den Eingängen dürfe zwar eigentlich nur die Polizei Verdachtspersonen abtasten, erklärte der OB schon vor ein paar Tagen. Man habe das aber "pragmatisch gelöst" und den Bereich ebenfalls als Festgelände definiert. Somit dürften auch die eigenen Sicherheitskräfte dort Oktoberfest-Besucher abtasten.
Polizei sieht hohes Sicherheitsniveau
Das Polizeipräsidium München teilte auf Anfrage mit, die Zugangskontrollen seien Aufgabe des Veranstalters. Hinter den Eingängen würden Polizeibeamte stehen, die im konkreten Fall unterstützen könnten. "Stärkere Kontrollen gab es bereits in den letzten Jahren. Vor allem zu Stoßzeiten kann es daher zu kurzzeitigen Wartezeiten kommen. Wartezeiten am Eingang sind allerdings kein exklusives Thema zur Wiesn. Die gibt es bei allen größeren Veranstaltungen."
Einsatzleiter Christian Huber vom Polizeipräsidium erklärte am Mittwoch, angesichts der Weltlage gebe es eine "hohe abstrakte Gefährdungslage" für die Wiesn, aber "keine konkreten Erkenntnisse", dass irgendetwas im Zusammenhang mit dem Oktoberfest bevorstehen würde. "Es wird keine 100-prozentige Sicherheit geben, das ist schlichtweg nicht machbar. Aber alle Beteiligten, die hier mit am Fest arbeiten, versuchen alles und haben alles versucht, an die 100 Prozent möglichst nah ranzukommen." Auch um das Festgelände gebe es einen hohen Sicherheitsstandard. "Je näher Sie an die Wiesn herankommen, desto höher wird die Polizeidichte sein."
Keine Waffenverbotszone drumherum - aber Waffenverbot an Bahnhöfen
Auf dem Fest sind mitgebrachte Messer verboten. Um das Gelände herum gibt es keine Messerverbotszone. Zwar hatte Bayerns Innenminister Anfang September angekündigt, dass in Zukunft Kommunen bei Bedarf schneller Waffen- und Messerverbotszonen festsetzen könnten. Doch wie der "Münchner Merkur" (externer Link) berichtete, fehlt diese Rechtsverordnung laut Kreisverwaltungsreferats München bislang.
Das Innenministerium teilte der Zeitung mit, diese werde voraussichtlich erst nach Oktoberfest-Beginn erlassen. Die Landeshauptstadt habe für die Areale um das Oktoberfest zunächst aber auch kein Bedürfnis für eine solche Zone geltend gemacht.
Die Bundespolizeidirektion München erließ jedoch eine Allgemeinverfügung für den Haupt- und Ostbahnhof sowie die S-Bahn-Haltestellen Donnersberger Brücke, Hackerbrücke und Hauptbahnhof. Laut Verfügung ist das Mitführen von gefährlichen Werkzeugen, Schusswaffen, Schreckschusswaffen, Hieb-, Stoß- und Stichwaffen sowie Messern aller Art ab Samstagfrüh, 6 Uhr untersagt. Das Verbot gilt bis 7. Oktober, 6 Uhr.
Im Video: Traditioneller Wiesn-Rundgang vom 19. September
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