Mordaufruf an Tür des Sub.
Bildrechte: Sub e.V.

Mordaufruf an Tür des Sub.

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Queere Kulturzentren in München: Mordaufruf gegen trans Menschen

Ein Mordaufruf gegen trans Personen an den Münchner Kulturzentren "SUB" und "LeZ" schockiert die queere Community in München. Die Polizei ermittelt. Die Geschäftsführung des Zentrums ermutigt, weitere Gewaltaufrufe dieser Art anzuzeigen.

Über dieses Thema berichtet: BR24 im Radio am .

An den queeren Kulturzentren "SUB" und "LeZ" in der Münchner Müllerstraße wurden in der Nacht vom 2. auf den 3. August transfeindliche Schmierereien angebracht. Der Staatsschutz der Münchner Kriminalpolizei ermittelt.

Regenbogenflagge mit schwarzer Farbe übersprüht

Ein Sprecher des Münchner Polizeipräsidiums gab auf BR-Anfrage Details bekannt. Demnach wurde ein Mordaufruf gegen trans Menschen mit schwarzer Lacksprayfarbe auf die Tür des Kulturzentrums geschrieben. Zudem wurde ein Aufkleber in Form einer Regenbogenflagge ebenfalls mit schwarzer Farbe übersprüht.

Polizei ermittelt

Mittlerweile hat das Kommissariat K44, zuständig für politisch motivierte Kriminalität, die weiteren Ermittlungen übernommen. Es stünden die Delikte Sachbeschädigung sowie öffentliche Aufforderung zu Straftaten im Raum, so der Polizeisprecher.

Ob das Graffiti noch sichtbar ist, konnte der Polizeisprecher nicht sagen. Die Beamten hätten mit den Betreibern des Kulturzentrums vereinbart, dass diese sich selbst um die Entfernung der Schmiererei kümmern.

Sub-Geschäftsführung: "Sind bestürzt"

Kai Kundrath von der Sub-Geschäftsführung reagierte schockiert. "Wir sind bestürzt und wütend", sagte Kundrath dem BR. Schon vor ein paar Wochen seien am Isartor auf der Regenbogenbank am Karl-Heinrich-Ulrichsplatz gleiche Schmierereien entdeckt worden. In diesen Fällen sei ebenfalls Anzeige erstattet worden. Kundrath sprach von einem "direkten Angriff auf die von der Stadt München geförderten Strukturen zur Unterstützung queerer Menschen".

"Jeder kann solche Aufrufe zur Gewalt bei der Polizei anzeigen. Wir möchten alle ermutigen, das zu tun", so die Geschäftsführung. Es handele sich dabei um "politisch motivierte Gewalt und gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit". Im vergangenen Jahr gab es in Bayern doppelt so viele queerfeindliche Straftaten wie 2022.

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