In ganz Bayern sind an diesem Wochenende weitere Demonstrationen und Kundgebungen gegen die AfD, Rassismus und für Demokratie angemeldet. Auch in Mittelfranken zieht es Tausende Menschen wieder auf die Straße. In Fürth fand schon am Freitagabend eine Kundgebung und Demonstration mit rund 6.000 Teilnehmenden statt. Am Samstag beteiligt sich Schwabach an den Demonstrationen.
5.000 Menschen in Schwabach fordern: "Nie wieder ist jetzt"
Unter dem Motto "Nie wieder ist jetzt" haben sich, nach Polizeiangaben, mehr als 5.000 Bürgerinnen und Bürger in Schwabach auf die Beine gemacht, um am Holocaust-Gedenktag gemeinsam für Demokratie und Vielfalt zu demonstrieren.
Der Demonstrationszug startete bei strahlendem Sonnenschein am Park der Partnerstädte und zog quer durch die Innenstadt auf den Martin-Luther-Platz zu einer großen Kundgebung. "Einsatz für Demokratie geht uns alle an! Wir müssen noch viel stärker als bisher erkennen: Demokratin oder Demokrat zu sein, das ist nicht selbstverständlich", so der Schwabacher Oberbürgermeister Peter Reiß (SPD).
Die veranstaltende "Initiative für Demokratie gegen Rechtsextremismus" hatte auf 2.000 Teilnehmer gehofft. Es kamen mehr als doppelt so viele Menschen. Toni Jahn, ein Mitglied dieser Initiative, freute sich: "Es ist tatsächlich die größte Veranstaltung, die wir bisher für die Demokratie organisieren durften." Viele gesellschaftliche Organisationen, Kirchen und Parteien hatten sich dem Aufruf zum Demonstrationszug und zur Kundgebung angeschlossen.
Gegen Rassismus: Mehr als 6.000 Teilnehmende in Fürth
Schon am Freitagabend hatten in Fürth mehrere Tausend Menschen dem einsetzenden Regen und dem Bahnstreik getrotzt und sich zu einer Demonstration unter dem Motto "Alle gemeinsam gegen Rassismus" eingefunden. Die Polizei zählte 6.000 Teilnehmende. Somit folgten deutlich mehr Menschen dem Aufruf des Veranstalters, der die Kundgebung mit 1.000 Teilnehmenden angemeldet hatte.
Aufgerufen zu der Demonstration, die vom Grünen Markt quer durch die Innenstadt zur Abschlusskundgebung auf der Fürther Freiheit führte, hatte das Fürther Bündnis gegen Rechtsextremismus und Rassismus. In ihrer Ankündigung erklärten die Organisatoren, Anlass der Demonstration seien "die Deportationspläne und menschenfeindlichen Ideologien von AfD und anderen extremen Rechten, die von der Rechercheplattform Correctiv enthüllt wurden."
Breites Bündnis der Stadtgesellschaft auf der Bühne
Unterstützt wurde die Veranstaltung von einem breiten Bündnis der Fürther Stadtgesellschaft, so auch vom Fußball-Zweitligisten, der Spielvereinigung Greuther Fürth und dem Fürther Stadttheater. Einen flammenden Appell gegen Rassismus und Rechtsextremismus formulierten unter anderem Rachid Azzouzi und Holger Schwiewagner, die beiden Geschäftsführer der SpVgg Greuther Fürth. Die Wichtigkeit der Vielfalt der Gesellschaft betonte auch Silvia Stolz, Intendantin am Stadttheater Fürth.
Auf der Rednerliste standen außerdem Vertreter von Kirchen und Gewerkschaften. Das Grußwort sprach Fürths Oberbürgermeister Thomas Jung (SPD), der nach überstandener Herz-Operation von einer "Herzensangelegenheit" sprach.
Zu Wort kam auch der aus Afghanistan geflüchtete Jugendliche Shahmuhammad Stanakzai, der in Fürth lebt. Er erzählte eindringlich von seinen Erfahrungen und seiner Hoffnung in Deutschland, eine Chance auf eine bessere Zukunft zu erhalten.
Nach Polizeiangaben verlief die Demonstration in Fürth friedlich und ohne Zwischenfälle. Die für Samstag in Nürnberg geplante Großdemonstration der Metropolregion wurde wegen des Bahnstreiks um eine Woche auf den 3. Februar verlegt.
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