Unfall mit einem Lkw auf der B12
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Unfall mit einem Lkw auf der B12 nahe der A3-Anschlussstelle Passau-Süd

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Behinderungen durch Schnee in Ostbayern - auch Schulausfälle

Starker Schneefall und Schneeverwehungen sorgen vor allem im Bayerischen Wald aber auch im restlichen Niederbayern und in Teilen der Oberpfalz für Verkehrsbehinderungen. In einigen Landkreisen fällt am Freitag die Schule aus.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten aus Niederbayern am .

In Niederbayern und in Teilen der Oberpfalz hat in der Nacht auf Donnerstag starker Schneefall eingesetzt. Die Polizei meldete zig Unfälle und warnt weiterhin vor Glätte. Bis Freitag soll das Winterwetter im Osten Bayerns anhalten. In den Landkreisen Cham, Freyung-Grafenau, Regen und in Teilen der Landkreise Straubing-Bogen und Deggendorf fällt am Freitag die Schule aus, gab das Kultusministerium bekannt.

200 Einsätze und Schneekettenpflicht in Niederbayern

Durch Schnee- und Glätteunfälle sind am Donnerstagmorgen in Niederbayern bisher vier Menschen bei Verkehrsunfällen verletzt worden. Wie ein Sprecher der Polizeipräsidiums Niederbayern auf BR-Anfrage mitteilt, wurde aber niemand schwer verletzt.

Seitdem in den frühen Morgenstunden zum Teil starker Schneefall eingesetzt hatte, gab es bis zum Mittag insgesamt knapp 200 Einsätze auf Niederbayerns Straßen – davon 78 wegen Verkehrsunfällen. Mehrere Fahrzeuge mussten aus Gräben gezogen, hunderte umgeknickte Bäume und Äste von Straßen und Bahnlinien entfernt werden. So zum Beispiel auf der B20 im Raum Landau an der Isar und Eggenfelden zwischen den Anschlussstellen Landau und Falkenberg. Hier steckten am Mittag fünf defekte Lkws fest, weshalb es zu massiven Staus kam.

Die Einsatz-Schwerpunkte waren vor allem im gesamten Bayerischen Wald und im Landkreis Straubing-Bogen, so die Polizei. Auf mehreren Strecken im Bayerischen Wald herrscht Schneekettenpflicht. Ein Rückgang des Einsatzgeschehens sei laut Polizei noch nicht absehbar: Weiter werden zahlreiche Unfälle gemeldet, hieß es.

Waldbahn stellt Zugverkehr ein

Auch die Bahn ist vom starken Schneefall betroffen. Die Länderbahn meldet, dass der Zugverkehr bei der Waldbahn aus Sicherheitsgründen auf allen Linien bis auf Weiteres eingestellt wird. Umgestürzte Bäume durch Schneebruch stellen auf den Bahnstrecken eine Gefahr dar, heißt es in einer Mitteilung. An einer Organisation des Busnotverkehrs werde derzeit noch gearbeitet. Es verkehren Busse zwischen Deggendorf und Zwiesel. Auch hier sei aber mit starken Behinderungen zu rechnen. Die Streckensperrung werde bis mindestens morgen Freitag dauern, man könne noch nicht sagen, ob der Verkehr danach wieder normal aufgenommen werden kann.

Unterrichtsausfall in einigen Landkreisen

In manchen Teilen Niederbayerns und im Oberpfälzer Landkreis Cham fällt am morgigen Freitag wegen der anhaltenden Schneefälle der Schulunterricht aus. Auch in den Bayerwald-Landkreisen Regen und Freyung-Grafenau fällt die Schule vollständig aus, so das Bayerische Kultusministerium. Die Landkreise Straubing-Bogen und Deggendorf melden, dass in allen Gemeinden nördlich der Donau morgen kein Unterricht stattfindet.

Im Landkreis Deggendorf sind das nördlich der Donau die Gemeinden Bernried, Offenberg, Grafling, Metten, Gesamt-Deggendorf, Schaufling, Lalling, Auerbach, Hunding, Grattersdorf, Schöllnach, Außernzell, Iggensbach, Winzer, Hengersberg, Niederalteich sowie auf der anderen Seite der Donau Rettenbach.

Im Landkreis Straubing-Bogen liegen nördlich der Donau Ascha, Bogen, Falkenfels, Haibach, Haselbach, Hunderdorf, Kirchroth, Konzell, Loitzendorf, Mariaposching, Mitterfels, Neukirchen, Niederwinkling, Parkstetten, Perasdorf, Rattenberg, Rattiszell, Schwarzach, St. Englmar, Stallwang, Steinach, Wiesenfelden und Windberg.

In Rattenberg und Wiesenfelden im Kreis Straubing-Bogen fiel schon am Donnerstag wegen der widrigen Wetterbedingungen die Schule aus, meldete das Landratsamt am Mittag.

Erste Wanderwege gesperrt

Einige Ferienorte haben vorsichtshalber jetzt auch Wanderwege und Loipen wegen der Gefahr von Schneebrüchen gesperrt, zum Beispiel Grainet und Neureichenau. Dort ist die Loipe am Haidel und die am Duschlberg vorerst geschlossen worden. Beide Loipen verlaufen durch Wälder. Auch der Winterwanderweg am Haidel wurde deshalb gesperrt, so ein Sprecher der Gemeinde. Der Schnee, der heute Nacht gefallen ist, sei relativ schwer. Man hofft jetzt, dass der Wind die Bäume einigermaßen frei weht. Die Sperre gilt vorerst am Donnerstag und Freitag. Danach sollen sich die Schneefälle beruhigen.

Vor Schneebruch im Wald warnt auch die Touristinfo Bodenmais. Schneeschuhtouren und Tourenskigeher sollten darauf achten, sagte Tobias Wolf von der Tourist-Info. Sie seien auf eigene Gefahr unterwegs. Momentan könne man wegen des starken Schneefalls die Winterwanderwege nicht freihalten.

Skigebiete haben viel zu tun

Bei den Loipen hat Bodenmais bisher nichts gesperrt. Im Langlaufzentrum Bretterschachten hatte man das Pech, dass ausgerechnet heute das Loipenspurgerät kaputt gegangen war. Deshalb konnte man nur 18 der insgesamt über 100 Kilometer spuren. Inzwischen ist das Gerät repariert und es wird weiter gespurt. Dabei achtet man auch auf Bäume und Äste, die abzubrechen drohen, und befreit sie von den gröbsten Schneelasten, sagte Tobias Wolf.

In den Skigebieten vom Geißkopf bis Mitterfirmiansreut hat man heute gut zu tun, die großen Neuschneemengen in die Pisten einzubauen beziehungsweise Pisten herzurichten, die bisher wegen zu wenig Schnee geschlossen waren. Jetzt arbeiten viele Skigebiete daran, bis zu Wochenende all ihre Lifte und Pisten zu öffnen. Heute sorgt der teils starke Wind in den Hochlagen aber für einige Liftsperrungen. Am Geißkopf musste deshalb zum Beispiel die Sesselbahn zugemacht werden. Ein Schlepplift läuft aber. Der Steinberglift hat wegen des starken Winds heute ganz geschlossen. Von gestern auf heute sind im Bayerischen Wald vielerorts rund 30 Zentimeter Neuschnee gefallen. Inzwischen kamen noch mal zehn bis 15 Zentimeter dazu und es schneit ununterbrochen weiter. In den Skigebieten Mitterfirmiansreut und Arber liegen inzwischen rund 90 Zentimeter Schnee auf den Pisten.

Vor allem Auffahrunfälle in der Oberpfalz

In der Oberpfalz ist es am Vormittag schneebedingt zu 60 Unfällen gekommen. Insgesamt wurden dabei drei Menschen verletzt, keiner davon schwer. Wie die Polizei mitteilt, sind vor allem außerorts viele Autos von der Straße abgerutscht. Außerdem sind vor allem Auffahrunfälle passiert. Schwerpunkte gab es keine, da es in der gesamten Oberpfalz zu Unfällen kam, hieß es seitens der Polizei.

Am Morgen waren besonders die Landkreise Neumarkt, Cham, Schwandorf und Amberg-Sulzbach betroffen. Einige Lkw konnten aufgrund von Glätte und Schnee nicht mehr weiterfahren. Auf der A6 kam es kurzzeitig zu Verkehrsbehinderungen durch liegengebliebene Fahrzeuge.

Unzählige Bäume hielten der Last des Schnees nicht stand und stürzten um. Sie mussten von den Fahrbahnen weggebracht werden. Die Räumfahrzeuge seien mit allen verfügbaren Kräften unterwegs, so ein Sprecher des Polizeipräsidiums Oberpfalz.

Tiergarten Straubing bleibt geschlossen

Erste öffentliche Einrichtungen bleiben am heutigen Donnerstag geschlossen. Der Tiergarten in Straubing meldet, dass die Anlage aufgrund der Rutsch- und Glättegefahr heute nicht geöffnet wird.

Unwetterwarnung des Wetterdienstes

Laut Deutschem Wetterdienst (DWD) gilt die Unwetterwarnung wegen Schneefalls und Schneeverwehungen für die niederbayerischen Landkreise Deggendorf, Freyung-Grafenau, Passau, Regen, Straubing-Bogen. In der Oberpfalz für die Kreise Cham und Schwandorf.

Der DWD warnt: "Straßen und Schienenwege können unpassierbar sein. Bäume können unter der Schneelast zusammenbrechen. Fahren Sie nur mit Winterausrüstung oder vermeiden Sie Autofahrten."

Die Wetterlage soll bis Freitag anhalten. Vor allem im Bayerischen Wald wird weiter mit ergiebigem Schneefall gerechnet: verbreitet etwa 50, in Staulagen bis zu 100 Zentimeter Neuschnee.

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