Abtprimas Jeremias Schröder
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Abtprimas-Wahl in Rom: Benediktiner-Chef wieder ein Bayer

Abtprimas-Wahl in Rom: Benediktiner-Chef wieder ein Bayer

215 Benediktineräbte haben in Rom ihr Ehrenoberhaupt neu gewählt. Bis 2016 war das der im April verstorbene Notker Wolf von der Erzabtei St. Ottilien. Von der kommt nun auch der neu gewählte Abtprimas: Jeremias Schröder aus dem Unterallgäu.

Der Abtpräses von St. Ottilien Jeremias Schröder ist das neue Ehrenoberhaupt der Benediktiner. Der gebürtige Mindelheimer (Landkreis Unterallgäu) wurde am Samstagvormittag in einer geheimen Wahl von 215 Benediktineräbten aus aller Welt in Rom zum neuen Abtprimas der weltweiten Benediktinerkonföderation gewählt.

"Das weltweite Mönchtum und sein Dienst an der Kirche sind meine Leidenschaft, seit ich vor 40 Jahren Mönch in St. Ottilien geworden bin", sagte Abt Jeremias zu seiner Wahl. "Als ich jung war, hat mir unsere Hochschule Sant'Anselmo und das Gemeinschaftsleben hier in Rom ein Bewusstsein und eine Liebe für unsere weltweite Konföderationsfamilie vermittelt." Er dankte seinen Mitbrüdern für das Vertrauen, das sie ihm entgegenbringen, und erklärte, den Dienst in Sant'Anselmo gerne anzunehmen.

Schon zwei Bayern vor Schröder Abtprimas in Rom

Der 59-Jährige ist nicht der erste Mönch aus dem oberbayerischen Benediktinerkloster St. Ottilien, der an die Spitze der katholischen Ordensgemeinschaft gewählt wurde: 16 Jahre lang, bis 1993, stand ihr der spätere Augsburger Bischof Viktor Dammertz vor; von 2000 bis 2016 war der im April verstorbene Notker Wolf Abtprimas in Rom.

Schröder war seit 2000 Erzabt der Kongregation der rund 80 Missionsbenediktiner von St. Ottilien, die von dem oberbayerischen Klostersitz im Landkreis Landsberg am Lech aus 22 selbstständige Klöster in Europa, Afrika, Asien und Südamerika gegründet haben. Nachdem das Kongregationskapitel eine Ämtertrennung von der Leitung der Erzabtei beschlossen hatte, trat er 2012 als Erzabt zurück, blieb aber Präses der Kongregation. Dass St. Ottilien mit Schröder nun den dritte Ehrenprimas der weltweiten Benediktinerföderation stellt, macht "auch ein wenig stolz", sagt Ludger Schäffer, Prior von St. Ottilien gegenüber BR24.

Geheime Wahl mit Zweitdrittelmehrheit

Die Wahl des benediktinischen Ehrenoberhaupts erfolgt in drei Wahlgängen, bei der jeweils eine Zweidrittelmehrheit notwendig ist. Danach, wenn ein vierter Wahlgang nötig ist, braucht es nurmehr die absolute Mehrheit der Stimmen.

Schröder trat 1984 als Novize in die Erzabtei der St. Ottiliener Missionsbenediktiner ein. 1985 legte er seine Profess ab. Von 1985 bis 1990 studierte er Philosophie und Theologie in Rom, von 1990 bis 1994 Geschichte in Oxford. Bereits 1992 wurde Schröder zum Priester geweiht. Seinen Posten in Rom übernimmt er nun von dem US-amerikanischen Abt Gregory Polan.

Schröders bisheriges Amt als Abtpräses der Missionsbenediktiner von St. Ottilien übergibt er mit dem heutigen Tag an seinen bisherigen Stellvertreter Abt Michael Reepen OSB von der Abtei Münsterschwarzach in Franken, wie die Erzabtei St. Ottilien mitteilt.

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