Russland hat die Ukraine mit etwa 120 Raketen und 90 Drohnen angegriffen. "Unsere Flugabwehr hat über 140 Luftziele zerstört", schrieb Präsident Wolodymyr Selenskyj bei Telegram. Ziel sei vor allem die Energieinfrastruktur im gesamten Land gewesen. Leider gebe es beschädigte Objekte durch Einschläge und herabfallende Trümmer, so Selenskyj.
Tote und Verletzte in mehreren Teilen des Landes
Nach Angaben des Energieversorgers DTEK musste in der Hauptstadt Kiew und zwei weiteren Regionen des Landes wegen der Angriffe der Strom abgeschaltet werden.
In der südukrainischen Großstadt Mykolajiw wurden bei den Angriffen zwei Frauen getötet. Außerdem gab es mehrere Verletzte, darunter zwei Kinder, so die ukrainischen Behörden. Im Gebiet Dnipropetrowsk wurden zwei Eisenbahner beim Beschuss eines Depots getötet. Drei weitere wurden verletzt, teilte die ukrainische Eisenbahn mit. Im westukrainischen Gebiet Lwiw wurde eine Frau in einem Fahrzeug durch herabfallende Trümmer getötet.
Im Video: ARD-Korrespondent Vassili Golod
Polen in höchster Alarmbereitschaft
Polen hat wegen des massiven russischen Luftangriffs mit Raketen, Marschflugkörpern und Drohnen auf die Ukraine Abfangjäger aufsteigen lassen. Wie das Führungskommando der polnischen Armee in Warschau auf der Online-Plattform X mitteilte, wurden in der Nacht zu Sonntag zudem die Radaraufklärungssysteme und Bodenluftverteidigungssysteme in höchste Bereitschaft versetzt.
Die ergriffenen Maßnahmen zielten darauf ab, die Sicherheit in den Grenzbereichen zu gefährdeten Gebieten in der Ukraine zu gewährleisten, hieß es weiter.
Nato verurteilt Angriffe
Die Nato hat die russischen Angriffe verurteilt und erneut betont, dass man an der Seite der Ukraine stehe. Eine Sprecherin erklärte, das Bündnis werde weiter zur Stärkung der ukrainischen Verteidigungsfähigkeit beitragen. Die Angriffe hätten auf kritische Energieinfrastruktur abgezielt, Zivilisten seien getötet und terrorisiert worden, beklagte die Sprecherin.
Die Nato ließ wegen der Angriffe auf Lwiw im Nachbarland Polen als Vorsichtsmaßnahme Kampfjets aufsteigen – eine Rückversicherung für das Nato-Mitglied. Wegen Russlands Krieg habe die Militärallianz ihre Luft- und Raketenabwehr verstärkt, erklärte die Sprecherin. "Wir werden weiterhin unsere Aufstellung bewerten und alle Bündnispartner verteidigen."
Mit Informationen von dpa und AFP
VIDEO: Massive russische Luftangriffe auf die Ukraine
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