Michael Kretschmer (CDU), Ministerpräsident von Sachsen und Spitzenkandidat, winkt nach der Verkündung der ersten Hochrechnungen auf der Bühne.
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Michael Kretschmer (CDU), Ministerpräsident von Sachsen und Spitzenkandidat, winkt nach der Verkündung der ersten Hochrechnungen auf der Bühne.

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CDU in Sachsen knapp vor AfD - BSW zweistellig

CDU in Sachsen knapp vor AfD - BSW zweistellig

Stärkste Kraft im neuen sächsischen Landtag könnte laut ARD-Hochrechnung die CDU bleiben - knapp vor der AfD. Das Bündnis Sahra Wagenknecht ist zweistellig. Die Linke stürzt ab und fliegt wohl aus dem Landtag. Die Grünen müssen bangen.

Über dieses Thema berichtet: BR24 am .

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Bei der Landtagswahl in Sachsen kann die CDU trotz eines leichten Minus ihre Spitzenposition offenbar verteidigen. Dicht dahinter folgt die AfD, die sich laut ARD-Hochrechnung im Vergleich zu 2019 verbessert. Drittstärkste Kraft wird das Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW), das auf Anhieb auf 12 Prozent kommt.

Die SPD liegt etwa auf dem Niveau von 2019. Die Grünen bleiben trotz eines deutlichen Verlustes noch knapp über der Fünf-Prozent-Hürde. Die Linke stürzt unter die Sperrklausel ab - in den Landtag könnte es die Partei wohl nur noch über den Gewinn von zwei Direktmandaten schaffen. Das könnte in Leipzig gelingen.

Kretschmer: "Großer Vertrauensbeweis"

Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU), der seit 2019 eine schwarz-grün-rote Koalition anführt, bezeichnete das CDU-Ergebnis als "großen Vertrauensbeweis". Anders als bei der Europawahl und auch der Bundestagswahl hätten die Wählerinnen und Wähler auf eine Protestwahl verzichtet. Die Menschen seien "sauer über die Bundespolitik", Sachsen sei ihnen aber wichtiger. "Das macht mich froh und auch ein bisschen stolz."

Eine Koalition mit der AfD schließt die CDU aus - damit braucht Kretschmer für eine Mehrheit im Landtag nach derzeitigem Stand zwei weitere Parteien. Neben SPD und Grünen wäre auch das Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) möglicher Bündnispartner. Kretschmer wollte im Ersten keine Präferenz äußern. "Es braucht viele Gespräche", sagte er. "Es braucht auch Geduld." Die CDU gehe ergebnisoffen in Gespräche.

Ministerpräsident Kretschmer im ARD-Interview
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Ministerpräsident Kretschmer im ARD-Interview

BSW: Mit uns muss sich die Politik verändern

Die sächsische BSW-Spitzenkandidatin Sabine Zimmermann stellte für mögliche Gespräche klar: "Mit uns muss sich die Politik verändern, ganz spürbar auch für die Bürgerinnen und Bürger." Mit dem Resultat zeigte sie sich zufrieden: "Wir haben das Ergebnis von der Europawahl gehalten, und da können wir stolz darauf sein", sagte Zimmermann im Ersten.

Die sächsischen Grünen appellierten in einer Mitteilung an die CDU, "eine stabile demokratische Regierung" zu bilden. Kretschmer müsse sich entscheiden, ob er mit Putin-Freunden zusammenarbeiten wolle und das Land ins Chaos stürze oder "weiterhin mit uns als verlässlichem Partner das Land gestalten will".

Für den AfD-Spitzenkandidaten Jörg Urban zeigt der Wahlabend, dass Sachsen "keine links-grüne Politik" wolle. Seine Partei sei offen für Gespräche, um politische Veränderungen im Land zu erreichen.

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