Der Vorstand der Nürnberger Grünen
Bildrechte: Grüne Nürnberg, Bianca Pircher
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Die Nürnberger Grünen schwören sich mit der Wahl einer Direktkandidatin für den Wahlkreis Nord auf den anstehenden Bundestagswahlkampf ein.

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"Habeck-Trauma" bei Söder? Nürnberger Grüne kampfeslustig

"Habeck-Trauma" bei Söder? Nürnberger Grüne kampfeslustig

Die Grünen starten in den Bundestagswahlkampf: Die frisch gewählte Kandidatin für den Nürnberger Norden sowie ihr Kollege aus dem Süden finden direkt scharfe Worte in Richtung Union – allen voran gegen Markus Söder.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten Franken am .

Nachdem Anfang Oktober die Bundestagsabgeordnete Tessa Ganserer (Grüne) angekündigt hatte, wegen "menschenverachtendem Hass" gegen sie, nicht mehr erneut für den Wahlkreis Nürnberg-Nord zu kandidieren, mussten die Grünen sich auf die Suche nach einer Nachfolgerin oder einen Nachfolger begeben. Heute sind sie in Person von Rebecca Lenhard fündig geworden. Mit einer deutlichen Mehrheit (59 von 63 Stimmen) wurde sie zur Direktkandidatin ihrer Partei für die noch undatierte Bundestagswahl gewählt. Im Interview mit BR24 zeigte sich die IT-Beraterin kämpferisch.

Kampfeslustige Grüne

Sie und ihre Partei seien bereits "komplett im Wahlkampfmodus", die Stimmung sei positiv: "Wir könnten eigentlich direkt loslegen", so Lenhard – und tat das auch gleich. Nachdem das Nein von Ministerpräsident Markus Söder (CSU) zu einer möglichen Schwarz-Grünen Koalition auf Bundesebene nicht mehr so kategorisch klingt, fand die designierte Bundestagskandidatin scharfe Worte: Söder sei ein "Fähnchen im Wind", so Lenhard. "Was er heute sagt, darauf können wir morgen schon nichts mehr geben. Er ist ein zweifelhafter Ministerpräsident, der seines Amtes nicht würdig ist", so Lenhard wörtlich. Welche möglichen Regierungskoalitionen sich ergeben, das werde man nach der Wahl sehen.

"Robert-Habeck-Trauma" bei Söder?

Auch ihr Kollege, der Bundestagsabgeordnete für Nürnberg-Süd und Schwabach, Sascha Müller, sieht eine "voll motivierte" Partei. Genau wie Lenhard stärkte auch der 54-Jährige Robert Habeck nach dessen Ankündigung zur Kanzlerkandidatur den Rücken. "Alle" in der Partei stünden hinter dem Bundeswirtschaftsminister.

Auch Müller konnte sich nach den häufigen Seitenhieben Söders auf die Grünen und dessen weicher gewordenem Nein zu Schwarz-Grün eine Spitze nicht verkneifen. So attestierte Sascha Müller dem bayerischen Ministerpräsidenten ein "Robert-Habeck-Trauma". Als Begründung nannte Müller einen "gewissen Klassenunterschied" zwischen Söder und Habeck. Letzterer habe das beispielsweise auf der Handwerksmesse beim Thema Atomenergie unter Beweis gestellt.

Grüne nach Ampel-Aus und Trump-Wahl

Angesprochen auf das Ampel-Aus, hätte sich Müller im BR-Interview gewünscht, dass "wir die staatspolitische Verantwortung tragen und diese Regierung ordentlich zu Ende bringen". Gerade mit Blick auf den Ausgang der US-Wahl stünde das Land vor "gigantischen Herausforderungen", sowohl sicherheitspolitisch als auch wirtschaftlich.

Der Vorstoß von Friedrich Merz, die Bundestagswahlen so schnell wie möglich anzusetzen, hält der Abgeordnete für einen erneuten "undurchdachten, vorschnellen Vorschlag", da die Organisation der Wahl sich dann über die Weihnachtspause erstrecken werde. Der Grüne positioniert sich damit ähnlich wie die Bundeswahlleiterin. Aber: Für Sascha Müller gelte, dass alle demokratischen Parteien koalitions- und gesprächsfähig sein müssten.

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