"Wir sind vollgelaufen, wie eine Badewanne" – "Die Behörden haben Zusum aufgegeben" – "Es muss endlich was passieren und nicht immer nur geredet werden". Sätze, die beim Termin der Freien Wähler in Zusum häufiger zu hören waren. Mittendrin – Bayerns Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger.
Er will sich dafür einsetzen, dass das vom Hochwasser schwer getroffene Dorf Zusum, ein Stadtteil von Donauwörth, in den bayerischen Härtefallfonds für Entschädigungen aufgenommen wird. Das hat der Freie Wähler-Chef bei einem Ortsbesuch erklärt. Aiwanger machte sich ein Bild von den Zerstörungen und besuchte ein Haus, das einen Totalschaden erlitten hat, und sicherte seine Hilfe zu. In einem Gespräch mit dem Feuerwehrkommandanten, Timo Bablok, versprach Aiwanger den rund 65 Einwohnern seine Unterstützung. Es wurde deutlich, dass etwa zehn Häusern der Abriss droht. Der Damm von 1891 konnte die Wassermassen nicht abhalten. "Wir brauchen dringend eine Sanierung, sonst läuft das Wasser wieder ins Dorf", betont Bablok im Gespräch mit dem Minister.
Wut auf Behörden ist groß
Bablok kritisierte die Behörden, die Zusum aufgegeben hätten, und appellierte an Aiwanger, mehr für einen dezentralen Hochwasserschutz zu tun. Der Minister äußerte Verständnis für die Betroffenen und hinterfragte auch, warum der Damm rund um Zusum nicht saniert wurde. Dies sei seit 20 Jahren in der Planung, hieß es von den Zusumern. "Immer wird nur gelabert, nie passiert was", rief ein Zusumer. Auch einige Landwirte der nahen Schwaigen machten ihre Anliegen deutlich. So forderte der Kreisobmann des Bauernverbands, Karlheinz Götz, ehrliche und ordentliche Entschädigungszahlungen für die verlorenen Feldfrüchte.
Aiwanger: Betroffene dürfen kein Sozialfall werden
Der Riedstrom, das natürliche Überflutungsgebiet der Donau, sorgte bei dem Hochwasser im Juni in dem kleinen Dorf für die großflächigen Überschwemmungen. Es gehe darum, jetzt die Menschen davor zu schützen, ein Sozialfall zu werden und in Zukunft für besseren Hochwasserschutz zu sorgen.
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