Eigentlich war der stundenlange Einsatz nach einem Chemieunfall in Blaichach seit dem frühen Dienstagmorgen beendet, doch am Abend wurde die Feuerwehr erneut zu einem Einsatz in die betroffene Wäscherei gerufen.
Wegen Hitze: Zwei Chemiefässer aufgebläht
Wegen der Sommerhitze am Dienstag hatten sich zwei Fässer mit Chemikalien aufgebläht und drohten zu bersten. Laut Einsatzleiter Christian Fichtl, stellvertretender Kommandant der örtlichen Feuerwehr, hätten sich in einer Wanne, die ein Auslaufen der Fässer eigentlich verhindern soll, aber noch Reste einer zweiten Chemikalie befunden, vermutlich übriggeblieben vom Einsatz am Montag. Wären die chemischen Stoffe ausgetreten und miteinander in Kontakt gekommen, hätten sich erneut giftige Dämpfe entwickeln können.
Der Feuerwehr gelang es, ein Austreten zu verhindern. In speziellen Schutzanzügen und unter Atemschutz wurden die Fässer heruntergekühlt. Dass die Fässer überhaupt auf die sommerlichen Temperaturen reagierten, hatte laut Einsatzleiter Fichtl möglicherweise auch mit dem sehr langen Einsatz vom Montag zu tun. Mitunter sei es in dem Lager sehr heiß gewesen.
Fässer von Spezialfirma abtransportiert
Mittlerweile sind insgesamt vier Fässer mit einer hochkonzentrierten Waschmittellösung von einer Fachfirma abtransportiert worden, darunter auch die zwei aufgeblähten Behälter.
Eine Gefahr für die Bevölkerung habe zu keinem Zeitpunkt bestanden, betont die Polizei. Evakuierungsmaßnahmen wurden keine eingeleitet. Die Ortsdurchfahrt von Blaichach blieb bis in die Nacht hinein gesperrt, ist mittlerweile aber wieder frei befahrbar. Gegen Mitternacht konnte die Feuerwehr ihren Einsatz beenden. Rund 130 Kräfte von Feuerwehr, Polizei, THW und Rettungsdienst waren vor Ort.
Ursache für Unfall vom Montag offenbar technischer Defekt
In der Wäscherei hatte es am Montagmorgen einen Betriebsunfall gegeben: Vermutlich infolge eines technischen Defekts kam es im Tank einer Maschine zu einer Verpuffung. Dadurch traten aus dem 1.000 Liter-Behälter ungefähr 300 Liter flüssiges Waschhilfsmittel aus. Dieses reagierte mit einem weiteren Stoff, sodass gesundheitsschädliche Dämpfe entstanden. Insgesamt 19 Menschen mussten sich medizinisch behandeln lassen.
Die Feuerwehr war stundenlang damit beschäftigt, die giftige Mischung zu binden, um eine weitere Entwicklung schädlicher Dämpfe zu verhindern. Der Einsatz war erst nach knapp 24 Stunden am frühen Dienstagmorgen beendet. Daraufhin durften einige Abteilungen der Firma die Arbeit vor Ort wieder aufnehmen, nach Angaben der Feuerwehr war nicht der ganze Betrieb geschlossen worden.
Im Video: Chemieunfall vom Montag in Blaichacher Wäscherei
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