Der stellvertretende Landesvorsitzende des Sozialverbands VdK Bayern, Hermann Imhof, ist aus der CSU ausgetreten. Das bestätigte der langjährige Nürnberger Landtagsabgeordnete auf Anfrage dem Bayerischen Rundfunk.
Grund für Austritt: Unionsanträge im Bundestag
Zu dem Grund seines Schrittes verwies er auf ein Interview, das er der Zeitung "Nürnberger Nachrichten" gegeben hatte. Darin erklärte der 71-Jährige, dass die Anträge der Union zur Migration im Bundestag ihn zum CSU-Austritt bewegt hätten. Dass die Unionsparteien dabei die Zustimmung der AfD in Kauf genommen hätten, sei "unzweifelhaft ein Tabubruch", sagte Imhof im Zeitungsinterview.
"Seit Monaten wird eine nicht differenzierte, unseriöse Migrations-Debatte geführt, die aus wahltaktischen Gründen in unzulässiger Weise auch die furchtbaren Ereignisse in Aschaffenburg und Magdeburg miteinander vermengt und somit Migranten generell ausgrenzt, Ressentiments weckt", so Imhof in den Nürnberger Nachrichten weiter (externer Link).
Imhof als parteiinterner Kritiker
Hermann Imhof hatte schon zuvor immer wieder Kritik an CSU-Chef und Ministerpräsident Markus Söder geübt. Jetzt ist für ihn eine Linie überschritten. Zuletzt kritisierte Imhof auch den Ton in der politischen Debatte. Der Süddeutschen Zeitung sagte der nun Parteilose (externer Link): "Auch der Stil, der Ton, die Wortwahl, der Umgang mit den Grünen, einer demokratischen Partei, ist völlig unangemessen", so der 71-Jährige.
15 Jahre Landtag für die CSU
Von 2003 bis 2018 war Hermann Imhof als Abgeordneter der CSU im bayerischen Landtag. Der Katholik war zuletzt Patienten- und Pflegebeauftragter der Staatsregierung. Seinen Stimmkreis Nürnberg-Ost übernahm nach ihm als Direktkandidat CSU-Chef Markus Söder.
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